Statt Kameras produziert der Traditionsbetrieb heute Spritzgussteile und optoelektronische Prüfsysteme
Dresden, 15. September 2017. Der ehemalige DDR-Kamerahersteller Pentacon hat sich nach einem Neustart vor 20 Jahren zu einem Zulieferer für die Automobil- und optische Industrie umprofiliert. Die knapp 140 Mitarbeiter liefern heute Metall- und Kunststoffteile sowie optische Prüfanlagen ins In- und Ausland. Pentacon entwickelt und produziert unter anderem optoelektronische Prüfsysteme zur Qualitätssicherung.
„Nach der Wende mussten wir uns neu orientieren und in neue Technologien investieren“, betonte Pentacon-Chef Michael Bledau. „Die Präzision, für die Pentacon bereits früher bekannt war, überzeugte neue Kunden in neuen Industrien.“
In Pentacon fusionierte Großteil der Dresdner Kamera- und Feinmechanik-Industrie
Pentacon entstand 1964 als Zusammenschluss von Zeiss-Ikon und anderen Kamera-Herstellern sowie Feinmechanik- und Optikbetrieben in Dresden. Im Zuge der Kombinatsbildung integrierte die Staats- und Parteiführung weitere sächsische Fototechnik-Betriebe in den Pentacon-Verbund. 1985 wurde das Dresdner Kombinat dann selbst geschluckt – vom Kombinat Carl Zeiss Jena. Vor der Wende war das Unternehmen der führende Hersteller von Kamera-Systemen in der DDR und vor allem für seine Spiegelreflex-Kameras der Marke „Praktica“ bekannt.
Nach der Wende liquidierte die Treuhand das Unternehmen. Der westdeutsche Unternehmen Heinrich Manderman übernahm Pentacon aus der Liquidation heraus und gliederte es in seine Jos. Schneider Feinwerktechnik GmbH ein. 1997 wurde Pentacon durch Schneider neu gegründet. hw
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