Rostocker entwickeln Windturbine für vietnamesische Wirtschaft
Rostock/Hanoi, 10. August 2017. Ingenieure der Rostocker Uni wollen im Auftrag der vietnamesischen Regierung eine robuste Windturbine konstruieren, die Vietnam künftig für den Eigenbedarf selbst herstellen wird. Dies sieht eine Vereinbarung vor, die Industriepartner und Technologen beider Länder in Berlin unterschrieben haben. Mit dabei waren der vietnamesische Premierminister Nguyễn Xuân Phúc (Kommunistische Partei) und die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD).
Robuste Technik nötig
Geplant ist, zunächst eine robuste Kleinwindanlage mit einer Nennleistung von rund 125 Kilowatt zu konstruieren, die in Vietnam gefertigt werden kann und an das dortige Klima angepasst ist. Als ersten Schritt haben dafür Vertreter der Uni Rostock in in der Küstenprovinz Hai Dong – rund 300 Kilometer nordöstlich von Hanoi gelegen – einen Messmast errichtet, der bis Mitte 2018 Wetterdaten für die Turbinenkonstruktion erfasst. Die Kleinturbine ist Teil des gemeinsamen Projektes „„CART“ (Compact And Robust medium wind Turbine), das auf ein dezentrales System zur Versorgung Vietnams mit erneuerbaren Energien zielt.
Windkraftinseln vor der Küste verankern
Als zweites Produkt soll eine 200-kW-Windturbine mitsamt Energiespeicher entstehen. Sie soll einfach nachbaubar und bedienbar sein. Diese Turbinen sollen mit wenig Aufwand zum Beispiel als schwimmendes Windkraftwerks-Inseln vor Vietnams Küste verankert werden können.
Vietnam könnte einer der neuen „Tiger“ Südostasiens werden
Vietnam gilt ungeachtet der alten kommunistischen Strukturen als zwar noch immer armes, aber aufstrebendes Entwicklungsland in Südostasien. Die Energieerzeugung und -verteilung kann in Wachstumszentren wie Saigon oft kaum mit der wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft mithalten. Daher hat Vietnam großes Interesse an moderner Energietechnik. hw
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