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„Life“: Schleimpilz stürzt Menschen vom Evolution-Thron

Komm, böses Alien, es gibt Sauerstoff zum Finale - Jake Gyllenhaal als todesmutiger Astronaut. Foto: Sony Pictures

Komm, böses Alien, es gibt Sauerstoff zum Abendbrot – Jake Gyllenhaal als todesmutiger Astronaut Dr. David Jordan. Foto: Sony Pictures

Science-Fiction-Horror im Stil von „Alien“ fürs Heimkino

Was wäre, wenn der NASA-Roboter „Curiosity“ wirklich Leben auf dem Mars finden und es per Transportsonde gen Erde schicken würde? Sollten wir diese Sonde dann tatsächlich auf unserem Planeten landen lassen oder erst mal auf der Internationalen Raumstation ISS zwischenbunkern – für weitere Untersuchungen? Aus diesen gar nicht so abwegigen Fragen hat Regisseur Daniel Espinosa den klaustrophobischen Horror-Science-Fiction „Life“ gestrickt, der sich sichtlich bei Erfolgsstreifen wie „Alien“ und „Gravity“ bedient hat.

Werbevideo (Sony Pict.):

Die Story: Probe vom Maris massakriert ISS-Team

„Life“ erzählt über eine gar nicht so ferne Zukunft, in der eine stark ausgebaute ISS die Erde umkreist. Dort laboriert nun ein internationales Team an besagter Marsprobe herum, bringt einen Einzeller darin zum Wachsen. Und es kommt, wie es im Sci-Fi-Horrorgenre kommen muss: Der auf den lieblichen Namen „Calvin“ getaufte außerirdische Organismus gerät völlig außer Kontrolle und massakriert nach und nach die ISS-Besatzung. Am Ende ahnen wir: Das war erst der Anfang, der Marsianer beginnt gerade erst damit, die vermeintliche Spitzenkreation der irdischen Evolution vom Thron zu stoßen. Und dies wahrscheinlich noch nicht einmal aus Bösartigkeit, sondern aus purem Überlebens-Instinkt.

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Auch Seuchen- und Firewall-Expertin Miranda North (Rebecca Ferguson) ist langsam ratlos angesichts der rasch wachsenden und immer aggressiver agierenden Mars-Kreatur. Foto: Sony Pictures

Auch Seuchen- und Firewall-Expertin Miranda North (Rebecca Ferguson) ist langsam ratlos angesichts der rasch wachsenden und immer aggressiver agierenden Mars-Kreatur.
Foto: Sony Pictures

Fazit: Wenig Neues, aber spannend

Was uns gefallen hat: „Life“ folgt dem neueren Trend im Genre hin zum „realistischen Science Fiction“, der auf wilde Phantastereien verzichtet, auf Experten-Beratung setzt und dadurch authentischer wirkt. Auch schauspielerisch hat die ISS hier alles andere als B-Movie-Mimen an Bord. So sehen wir beispielsweise Jake Gyllenhaal aus „Donnie Darko“, Hiroyuki Sanada aus „Wolverine: Weg des Kriegers“, „Lost“ und „Helix“ sowie Rebecca Ferguson aus „Mission: Impossible – Rogue Nation“ wieder. Mit all diesen Ingredienzien ist ein Daniel Espinosa ein spannender und solider Science-Fiction-Thriller gelungen, der dem Survival-Thema „Überlebe das Alien“ allerdings kaum neue Aspekte abgewinnt.

Das Bonusmaterial

Am 2. August 2017 erscheint diese Weltraum-Gruselei nun für’s Heimkino und bringt im Vergleich zur Kino-Fassung einige Extras mit. So enthält die 104-minütige Bluray-Fassung in der Bonussektion geschnittene Szenen, die den Film sicher bereichert hätten. Auch erfahren wir in Kurzdokus mehr über die künstliche „Schwerelosigkeit“ während der Dreharbeiten und in scheinbar „echten“ ISS-Übertragungen skizzieren die Astronauten ihre biografischen Hintergründe. Außerdem verraten die Filmemacher, wer sie beim Design des marsianischen Tentakelwesens inspiriert hat: Nicht Giger, sondern ein kleiner irdischer Schleimpilz. Eine bittere Vorstellung, von solch einem einfach gestrickten Winzling ausgelöscht zu werden…

Autor: Heiko Weckbrodt

Foto: Sony Pictures

Foto: Sony Pictures

Eckdaten:

  • Titel: „Life“
  • Genre: Science-Fiction-Thriller
  • Produktionsland und -jahr: USA 2016
  • Studio: Columbia/Sony
  • Regie: Daniel Espinosa („Safe House“)
  • Crew: Jake Gyllenhaal, Hiroyuki Sanada, Rebecca Ferguson, Ariyon Bakare, Olga Dihovichnaya, Ryan Reynolds
  • Altersfreigabe: FSK 16
  • Preis: Bluray 16 Euro, DVD 14 Euro, Stream ab 12 Euro
  • Heimkino-VÖ: 3. August 2017
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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