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Ostdeutscher Maschinenbau im Aufschwung

Im ostdeutschen Maschinenbau brummen die Geschäfte derzeit. Hier im Foto sind gerade zwei Mitarbeiter von Niles-Simmons Chemnitz mit der Qualitätskontrolle einer großen Kurbelwelle beschäftigt. Foto: Wolfgang Schmidt, VDMA Ost

Im ostdeutschen Maschinenbau brummen die Geschäfte derzeit. Hier im Foto sind gerade zwei Mitarbeiter von Niles-Simmons Chemnitz mit der Qualitätskontrolle einer großen Kurbelwelle beschäftigt. Foto: Wolfgang Schmidt, VDMA Ost

Gute Geschäftslage, Kapazitäten sind stark ausgelastet

Leipzig, 21. Juli 2017. Die ostdeutsche Maschinenbau-Branche ist im Aufwind, hat eine Umfrage des Landesverbandes Ost des „Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau“ (VDMA) aus Leipzig ergeben: Demnach schätzen 88 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage als gut oder als sehr gut ein. Zudem sind ihre Produktionskapazitäten zu durchschnittlich 91,8 Prozent ausgelastet. Dies ist der höchste Wert seit über fünf Jahren.

„Die Kurve zeigt seit Ende 2016 stetig nach oben“, betonte VDMA-Ost-Chef Reinhard Pätz. „Es scheint, als werde nun endlich der lang ersehnte wirtschaftliche Aufschwung eingeleitet.“

Fachkräfte-Mangel verschärft sich

Allerdings hat dieser Boom auch seine Kehrseite im wachsenden Fachkräfte-Mangel. Der macht sich im Osten Deutschlands, wo der demografische Wandel sehr schnell voranschreitet, besonders stark bemerkbar. „Zahlreiche Unternehmen haben jedoch enorme Schwierigkeiten, qualifizierte Facharbeiter, Ingenieure, Führungs- und Nachwuchskräfte zu finden. Das kann den Aufschwung gefährden“, warnte Pätz.

Verband sieht Politiker in der Pflicht

Der Verbands-Geschäftsführer forderte in diesem Zusammenhang mehr Hilfe von den Politikern: „Politik und Kommunen müssen die zentralen Voraussetzungen schaffen. Hierzu gehören eine flächendeckend gute Verkehrsinfrastruktur, zeitgemäße Ausbildungsinhalte von der Grundschule bis zur Berufsschule und Universität sowie ein attraktives Standortumfeld mit ausreichend Einkaufs-, Freizeit- und Kindereinrichtungen.“

Auch Wirtschaft ist am Zuge

Kritiker hatten allerdings bereits in den vergangenen Jahren darauf hingewiesen, dass auch die Wirtschaft selbst mehr tun müsse, um dem Fachkräfte-Mangel zu begegnen: Zu wenige Betriebe haben beizeiten Ausbildungs-Offensive oder Programme zur Mitarbeiter-Bindung gestartet. Auch ziehen viele junge Fachkräfte aus dem ländlichen Raum fort, weil die Firmen in der Heimat zu niedrige Löhne zahlen. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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