Münchner Start-up macht aus Ladestationen für e-Autos intelligente Laternen
München/Dresden, 19. Juni 2017. Die sächsische Landeshauptstadt bekommt möglicherweise bald Ladestationen für Elektroautos, die gleichzeitig als intelligente Straßenlaterne, öffentliche WLAN-Sender und Parkplatz-Melder dienen. Das kann sich zumindest Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) gut vorstellen.
Gemeinschaftsprojekt von Eluminocity, Infineon Dresden und Intel
Entwickelt hat diese Superlaternen das Münchner Unternehmen Eluminocity und dafür unter anderem Mikroelektronik von Infineon Dresden verwendet. Dank eingebauter Sensoren können diese LED-Laternen erkennen, wenn sich Fußgänger oder Autos nähern, schalten dann automatisch auf volle Lichtstärke – um sich dann wieder herunterzuregeln, wenn Passant und Fahrzeug verschwunden sind.
Prototypen könnten Wissenschaftspark Ost elektrisieren
OB Hilbert zeigte sich angetan von dem Konzept, nachdem er einen Prototypen während der Dresdner Wissenschaftsnacht besichtigt hatte. „An neuen Standorten wie im Wissenschaftspark Ost, wo ohnehin neue Straßenbeleuchtung gebraucht werden, wären solche Laternen denkbar“, sagte er.
Straßenleuchten fressen 1/3 des kommunalen Energieverbrauchs
Die genauen Mehrkosten einer solchen digitalen und vernetzten Super-Straßenlaterne gegenüber traditioneller Technik vermochte Eluminocity-Projektmanager Julian Lieb auf DNN-Anfrage zwar noch nicht nennen: Es handele sich immerhin erst noch um einen Prototypen, der zur Wissenschaftsnacht vorgeführt wurde. Er zeigte sich aber überzeugt, dass sich die höheren Anschaffungs-Ausgaben durch eingesparte Stromkosten in überschaubaren Zeiträumen amortisieren. Immerhin verzehre die öffentliche Straßenbeleuchtung 36 Prozent des gesamten kommunalen Energieverbrauchs. Allein die Umrüstung auf LED-Technik könne bis zu 70 Prozent der Stromkosten reduzieren – und intelligent selbsteuernde Laternen könnten den Energieverbrauch weiter senken, betonte Julian Lieb.
Ohnehin müssten deutschlandweit Millionen Straßenlaternen in den nächsten Jahren ohnehin ausgetauscht werden, weil sie überaltert sind oder nicht mehr neuen Energienormen entsprechen.
Autor: Heiko Weckbrodt
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