Monate: Juni 2017

die obere Orangerie dominiert den Eingangsbereich des weitläufigen Barockgartens Großsedlitz. Foto. Peter Weckbrodt

Im barocken Glanz von Großsedlitz

Oigers Wochenendtipp: Der Barockgarten bei Heidenau ist nach einer millionenschweren Sanierung noch prachtvoller Heidenau, 30. Juni 2017. Kenner der barocken Welt in Sachsen zählen den Barockgarten Großsedlitz zu den authentischsten Gartenkunstwerken des deutschen Barocks. Da der Freistaat Sachsen erst jüngst knapp vier Millionen Euro in die Sanierung dieser großen Gartenanlage nebst Prachtbauten hat fließen lassen, wollen wir uns vom weiter aufgebesserten Glanz aus eigener Anschauung überzeugen. Die Anfahrt mit dem Pkw von der Landeshauptstadt ist denkbar kurz, Beschwerlicheres nimmt auf sich, wer, einst wie die Altvorderen, mit größter Selbstverständlichkeit, die Bahn – natürlich die S 1 – bis zum Haltepunkt Heidenau-Großsedlitz benutzt und dann stramm bergauf marschiert.

Das Werk von Müllermlich/ Sachsenmilch in Leppersdorf bei Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Theo Müller hält an Salat-Megafab in Sachsen fest

Unternehmen: „Alternativkonzepte betriebswirtschaftlich nicht tragfähig“ Leppersdorf, 30. Juni 2017. Theo Müller hält an seinem Entschluss fest, in Leppersdorf nördlich von Dresden für eine halbe Milliarde Euro eine neue Salat-Großfabrik zu bauen – und seine anderen Homann-Werke zu schließen. Das hat nun auch der Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe beschlossen. „Auch die von den Arbeitnehmervertretern gemeinsam mit externen Fachleuten entwickelten Alternativkonzepte haben sich betriebswirtschaftlich als nicht dauerhaft tragfähig erwiesen“, betonte das Unternehmen heute. In dem Werk in Sachsen sollen rund 800 Arbeitsplätze entstehen.

Die Bildmontage zeigt das Innovationskraftwerk Reick mit den bereits gebauten, 30 Meter hohen Warmwassertanks und daneben die geplanten neuen Energiespeicher (grau). Foto und montage: Drewag

Elektrodenkessel als Energiespeicher

Dresdner Stadtwerke bauen für 6 Millionen Euro einen Strom-Wärme-Speicher Dresden, 30. Juni 2017. Als Energie-Zwischenspeicher für Stromspitzen bauen die Dresdner Stadtwerke neben dem Kraftwerk „Nossener Brücke“ einen großen Elektroden-Heizkessel. Das hat die Drewag heute angekündigt. Der Elektrodenkessel soll auf bis zu 40 Megawatt Leistung kommen. Die Stadtwerke kalkulieren mit reichlich sechs Millionen Euro Kosten für den Neubau und die Ausrüstung.

Textilien mit eingewebten Leiutungsdrähten und OLEDs. Foto: Sefar / Fraunhofer FEP

Textilien leuchten organisch

Dresdner Fraunhofer-Ingenieure und Schweizer Textilexperten entwickeln OLED-Gewebe Dresden/Thur, 28. Juni 2017. T-Shirts, die je nach Laune des Trägers in ständig neuen Motiven leuchten, die mal Lady Gaga tanzen lassen und dann wieder Rihanna, sind keine so ferne Zukunftsmusik mehr. Möglich machen sollen dies Organische Leuchtdioden (OLEDs), die hauchdünn, biegsam und supersparsam im Stromverbrauch sind – so dass sie sich in jedes Kleidungsstück einweben lassen. Als Zwischenschritt dahin haben Dresdner Fraunhofer-Ingenieure nun gemeinsam mit der Schweizer Sefar AG solche organischen Leuchten in Textilien eingewebt. Produziert im Rolle-zu-Rolle-Verfahren, ermöglichen die mit Metalldrähten durchwirkten Stoffe OLEDs mit bis zu 250 Quadratzentimetern Größe.

Bisher sind die Luftfahrtingenieure oft auf rein numerische Simulationen oder künstlerische Visualisierungen - hier eine Impression eines "Skyrider"-Flugautos der Zukunft - angewiesen, wenn sie neue Flugzeuge entwerfen. Die neuen DLR-Institute in Dresden, Augsburg und Hamburg sollen neue Wege aufzeigen, um noch ungebaute Flugzeuge zu visualisieren. Visualisierung: Gareth Padfield, Flight Stability and Control., DLR

DLR beschließt neues Software-Institut für Dresden

Forscher sollen virtuelles Flugzeug entwickeln Dresden, 29. Juni 2017. Sachsens neues Profil als Software-Standort ist um einen Mosaikstein reicher: In Dresden entsteht ein neues Forschungsinstitut für die Digitalisierung des Flugzeugbaus. Das hat der Senat des „Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) beschlossen. Im neuen DLR-Institut für „Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung“ sollen im Endausbau rund 80 Wissenschaftler arbeiten.

Treffen in der Uniklinik Dresden: Der Internist Prof. Lorenz Hofbauer, die Chemikerin Passant Atallah und Materialwissenschaftler Prof. Carsten Werner mit dem Modell der synthetischen Polymere und Zuckermoleküle, die als bioaktives Material die Wundheilung beschleunigen sollen. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Forscher arbeiten an heilenden Zucker-Polymeren

Neue Biomaterialien sollen Haut und Knochen schneller gesunden lassen Dresden, 30. Juni 2017. Mediziner und Materialwissenschaftler aus Dresden und Leipzig wollen gemeinsam dafür sorgen, dass ewig schwärende Wunden von Diabetikern und Krebspatienten doch noch heilen. Sie entwickeln derzeit neuartige Biomaterialien aus speziellen Zucker-Polymeren, die in Zukunft zu ganz verblüffenden medizinischen Fortschritten führen könnten: Knochenbrüche oder Hautwunden sollen damit bis zu doppelt so schnell verheilen wie bisher. Erste Praxisversuche mit Tiermodellen haben bereits hoffnungsvolle Ergebnisse geliefert.

Dulig sieht wieder gute Chancen für Linde Dresden

Dresden, 28. Juni 2017. Vorsichtig optimistisch über die Zukunftsaussichten von „Linde“ in Dresden hat sich der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) nach dem Besuch einer Betriebsversammlung des Industrie-Unternehmens geäußert. „Es ist ein großer Erfolg auch des Betriebsrates, der Gewerkschaften, aber auch des Vorstandes, jetzt eine Standortsicherheit bei Linde für Dresden hergestellt zu haben“, erklärte er im Anschluss. „Es liegt ein Zukunftskonzept vor – das muss jetzt umgesetzt werden. Das ist auch nicht einfach, weil der Weltmarkt weiterhin ein sehr umkämpfter ist. Aber der Standort Dresden ist gesichert.“

40 Zentimeter strahlungsarmer sächsischer Beton schirmen das künftige Labor zusätzlich zu Felsen von störender Strahlung ab. Foto: Heiko Weckbrodt

Astrophysiker befragen den Dresdner Eiswurm

Unterirdisches Richtfest: Beschleuniger im Plauenschen Grund soll die großen Fragen nach dem Leben und dem Universum beantworten Dresden, 28. Juni 2017. Weil sie wissen wollen, wie Sterne die Grundzutaten des Lebens kochen, haben der kanadische Nobelpreisträger Professor Arthur McDonald und seine sächsischen Forscherkollegen am Mittwoch ein unterirdisches Richtfest gefeiert – eben dort, wo der Legende nach einst ein Drache das Eis von den gelagerten Bierfässer schleckte. „Für mich ist es eine besondere Freude, mit Professor Kai Zuber und den Kollegen der TU Dresden zusammenzuarbeiten“, betonte der Neutrino-Experte.

EU-Kommissar Günther Oettinger - hier bei einem Besuch in der Dresdner Solarfabrik von Heliatek. Foto: Heiko Weckbrodt

Oettinger will halbe Billion für Glasfaser-Ausbau und 5G

EU-Kommissar sieht Europas Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr Hamburg/Brüssel, 28. Juni 2017. EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, etwa 500 Milliarden Euro in Europa in Glasfasernetze und die Entwicklung des Mobilfunks der 5. Generation (5G) investieren. Er sehe die Wettbewerbsfähigkeit der EU gegenüber den Digitalisierungsschrittmachern aus den USA und Asien in Gefahr, erklärte Oettinger in einem Interview mit dem „Dub Unternehmer“-Magazin.

Ingenieur Sandro Jensch hat in der Wissenschaftsnacht 2017 den Besuchern vorgeführt, wie die hochautomatische und vernetzte "Industrie 4.0"-Lehrfabrik in der Berufsakademie Sachsen in Dresden funktioniert. auf dem Tablet behält er die Produktionsabläufe im Blick. Foto: Heiko Weckbrodt

Azubis sollen mit Digitalisierung wie Muttermilch aufsaugen

Ostdeutsche Maschinenbauer: Industrie 4.0 kommt in der Praxis an – und erfordert neue Ausbildungsprofile Leipzig/Gera, 27. Juni 2017. Der Facharbeiter in der vernetzten Fabrik von morgen muss mit voll digitalisierten und vernetzten Produktionsprozessen der „Industrie 4.0“ klar kommen. Bereits jetzt kommen solche Konzepte in der deutschen Industriepraxis an. Deshalb haben die ostdeutschen Maschinenbauer nun eine entsprechende Reform in der Facharbeiter-Ausbildung für die Industrie gefordert.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen bündelt Technologieförderung

Wirtschaftsministerium setzt neue Richtlinie zum 1. Juli in Kraft Dresden, 27. Juni 2017. Das sächsische Wirtschaftsministerium bündelt die Technologie-Förderung des Landes. In der Richtlinie für die „Landes-Technologieförderung“ sind ab 1. Juli 2017 bereits existierende Förderprogramme wie die HORIZON-Prämie, die Hilfen für die Patentinformation und -verwertung sowie Angebote zur Internationalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen zusammengefasst. Zusätzlich gibt es zwei neue Programme, die „technologiepolitisch bedeutsame Veranstaltungen sowie sonstige innovationsunterstützende Maßnahmen“ unterstützen sollen.

Deutsche Verleger begrüßen Rekordstrafe gegen Google

Suchmaschinen-Anbieter soll 2,4 Milliarden Euro zahlen Berlin, 27. Juni 2017. Die Verbände der deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverleger (BDZV und VDZ) haben die Rekordstrafe von 2,42 Milliarden Euro begrüßt, die die EU-Kommission nun gegen den US-Internetkonzern Google verhängt hat. „Wir begrüßen, dass die Kommission der Missbrauchsbeschwerde unserer Verbände stattgegeben und Google zur Gleichbehandlung aller Angebote verpflichtet hat“, erklärten die Präsidenten von BDZV und VDZ, Mathias Döpfner und Stephan Holthoff-Pförtner.

Die oft mühselige Recherche in alten Kirchenbüchern gehört zum kleinen Abc für Ahnenforscher. Foto: Peter Weckbrodt

Internationale Ahnenforscher treffen sich in Dresden

Dresdner Verein für Genealogie organisieren 69. Deutschen Genealogentag mit über 500 Teilnehmern aus acht Ländern Dresden, 26. Juni 2017. Einer Riesenaufgabe stellen sich derzeit die 50 Mitglieder des „Dresdner Vereins für Genealogie“: Sie organisieren den „69. Deutsche Genealogentag“ vom 22. bis 25. September 2017 im Hotel Elbflorenz im Dresdner „World Trade Center“ (WTC). Thema der internationalen Tagung ist „Europa in unserer Welt“. Erwartet werden über 500 Ahnenforscher aus mindestens acht Ländern.

Super-Energiespeicher aus Kohle

Hamburger Akademiepreis für Graphen-Forscher Xinliang Feng und Klaus Müllen aus Dresden und Mainz Dresden, 26. Juni 2017. Für ihre herausragenden Arbeiten an zweidimensionalen Kohlenstoff-Netzen – sogenannten „Graphenen“ – hat die Akademie der Wissenschaften in Hamburg nun zwei Forscher in Dresden und Mainz geehrt: Xinliang Feng vom Zukunftselektronikzentrum „cfaed“ der TU Dresden und Klaus Müllen vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P) in Mainz bekommen den „Hamburger Wissenschaftspreis 2017“. Mit 100 000 Euro Preisgeld ist er der höchstdotierte Preis einer deutschen Wissenschaftsakademie.

Dr. Tanmaya Joshi aus Indien (links) arbeitet als Humboldt-Stipendiat für zwei Jahre am HZDR. Er forscht als Experte für metallkomplex-basierte Arzneimittel mit der Gruppe von Dr. Holger Stephan (Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung) an neuartigen Nanosystemen auf Ruthenium-Basis. Letztlich soll dies später einmal zu Medikamenten führen, die Krebspatienten viele schlimme Nebenwirkungen heute üblicher Chemotherapien ersparen sollen. Foto: HZDR, Detlev Müller

Mit Nanoteilchen gegen den Krebs

Warum der Humboldt-Stipendiat Dr. Tanmaya Joshi aus Indien zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf kam Dresden, 26. Juni 2017. Damit Ärzte künftig Krebs besser behandeln zu können, setzen der Humboldt-Stipendiat Dr. Tanmaya Joshi und der HZDR-Wissenschaftler Dr. Holger Stephan auf Medikamente mit Nanopartikeln. Diese sollen bösartige Krebszellen gezielt aufspüren und effektiv bekämpfen. Im Interview sprechen sie über das Potenzial der Nanomedizin, über ihre Zusammenarbeit am Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung und über das Leben in Dresden.