Monate: April 2017

In Dresden marschierten rund 2000 für die Wissenschaft. Abb.: march for science Dresden

Rund 2000 marschierten in Dresden für die Wissenschaft

Mitorganisator: March for science war voller Erfolg Dresden, 22. April 2017. Mit einem „March for Science“ haben rund 2000 Menschen heute in Dresden für die Freiheit der Wissenschaften, für mehr wissenschaftliches Fundament in der Politik und gegen die Verbreitung von Mumpitz demonstriert. „Wir sehen die Veranstaltung ganz klar als vollen Erfolg an“, erklärte Mitorganisator und TU-Student Konstantin Macher auf Oiger-Anfrage. „Wir sind begeistert, dass sich so viele Menschen zusammengefunden haben um den Wert von Wissenschaft für unsere Gesellschaft zu zelebrieren und sich für eine freie Wissenschaft in unserer pluralistischen Demokratie stark gemacht haben.“

Die Pracht der Sachsenherzöge

Oigers Wochenendtipp: Singuläre Ausstellung „Kurfürstliche Garderobe“ im Residenzschloss Dresden zeigt prachtvolle Gewänder und Waffen Dresden, 21. April 2017. Hier ist der arg strapazierte Superlativ „einzigartig“ richtig platziert: Seit dem 9. April zeigt eine neue Dauerausstellung „Kurfürstliche Garderobe“ im Residenzschloss Dresden dem Besucher noch nie zuvor Gesehenes, eben Einzigartiges! Fragen wir einen Besucher von Frankreichs musealen Kronjuwelen, des Pariser Louvre oder des Schlosses Versailles, was er dort an Kleidungstücken beispielsweise aus des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Garderobe zu sehen bekommen hat, so lautet die lapidare Antwort garantiert: Nichts!

In der hochautomatisierten, vernetzten Fabrik der Zukunft (Industrie 4.0) handeln Maschinen, Roboter und Werkstücke die Fertigungsabläufe selbstständnig untereinander aus. Abb.: Silicon Germany AG

Hub Dresden soll „kluge Systeme“ für Deutschlands digitale Zukunft entwickeln

80 bis 100 Millionen Euro Anschubfinanzierung für Dresdner Innovationszentrum geplant Dresden, 21. April 2017. In Dresden entsteht in den nächsten Jahren ein nationales Innovationszentrum (neudeutsch „Hub“ genannt) für das „Internet der Dinge“ und die „Industrie 4.0“. Das haben das Bundeswirtschaftsministerium und die sächsische Staatskanzlei heute mitgeteilt. In Leipzig unterstützt der Bund demnach außerdem ein Hub, das sich auf die digitalisierte Energiewirtschaft und vernetzte Städte konzentriert. Weitere Hubs sind in Köln, Karlsruhe, Stuttgart, Ludwigshafen, Mannheim, Potsdam und Nürnberg geplant. Mit insgesamt zwölf solcher Hubs will die Bundesregierung deutsche Führungspositionen in der digitalen Zukunft sichern.

Theo Müller bei einem Besuch im Leppersdorfer Sachsenmilch-Werk. Er erwägt nun, hier aiuch eine große Feinkost-Fabrik zu bauen. Foto: Heiko WeckbrodtTheo Müller bei einem Besuch im Leppersdorfer Sachsenmilch-Werk. Er erwägt nun, hier aiuch eine große Feinkost-Fabrik zu bauen. Foto: Heiko Weckbrodt

Milch-Müller favorisiert Leppersdorf

Sachsen bestätigt Ansiedlungsverhandlungen für halbe Milliarde teure Homann-Salatfabrik Dresden/Leppersdorf, 21. April 2017. Die Müllermilch-Gruppe und deren Feinkost-Tochter Homann haben es nun auch offiziell bestätigt: Theo Müller will bis zu 500 Millionen Euro in eine neue Salatfabrik  investieren und dafür die unrentablen Werke in Dissen, Lintorf, Bottrop und Floh-Seligenthal bis zum Jahr 2020 schließen. Der Standort steht zwar noch nicht fest, aber vermutlich wird Sachsen das Rennen machen: „Die favorisierte Lösung ist das sächsische Leppersdorf, wo die Unternehmensgruppe Theo Müller bereits Europas modernste Molkerei betreibt“, informierte die Müller-Gruppe.

Eine südvietnamesische Delegation bei einem Besuch in einer Outlaw-Kita an der Rehefelder Straße in Dresden. Foto: Outlaw

Sachsen und Südvietnam wachsen zusammen

Motivation & Multikulti: Outlaw will mit Asien-Praktika Azubis locken und Mekong-Klinik will mit deutscher Qualität punkten Dresden/ Cao Lãnh, 21. April 2017. Um trotz Fachkräftemangels neue Kindergärtnerinnen und andere Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, will die gemeinnützige Jugendhilfe-Gesellschaft „Outlaw“ ab 2018 einen Mitarbeiter-Austausch zwischen Sachsen und Südvietnam erproben. Wenn die vietnamesischen Partner einverstanden sind, und das Pilotprojekt in Dresden gelingt, dann steht zur Debatte, dieses Motivations- und Multikulti-Programm bundesweit auszurollen.

Theo Müller bei einem Besuch im Leppersdorfer Sachsenmilch-Werk. Er erwägt nun, hier aiuch eine große Feinkost-Fabrik zu bauen. Foto: Heiko WeckbrodtTheo Müller bei einem Besuch im Leppersdorfer Sachsenmilch-Werk. Er erwägt nun, hier aiuch eine große Feinkost-Fabrik zu bauen. Foto: Heiko Weckbrodt

Theo Müller plant Feinkostfabrik für halbe Milliarde Euro

Leppersdorf bei Dresden ist als Standort in der engeren Wahl Dresden/Leppersdorf, 17. April 2017. Milch-König Theo Müller erwägt, in Leppersdorf bei Dresden eine halbe Milliarde Euro zu investieren, um dort Salate und andere Feinkost-Waren zu produzieren. Das haben Bild.de und die Lebensmittelzeitung berichtet – Branchenkenner bestätigten diese Pläne gegenüber dem Oiger.

Herbert Schneider entwarf um 1955 einen turmartiges Kulturhaus für Dresdens Innenstadt. Studenten der TU Dresden haben das Modell im Jahr 2017 im Maßstab 1 zu 200 gebaut. Foto: Heiko Weckbrodt

Ulbricht wollte einen Turm

Stadtmuseum widmet dem Kulturpalast Dresden eine Sonderschau Dresden. 20. April 2017.Wer heute als architekturinteressierter Tourist Dresden besucht, steuert sicher zuerst den barocken Zwinger, die Frauenkirche oder das Residenzschloss mit seinen Renaissance-Fassaden an. Doch auch die sozialistische Nachkriegsmoderne prägt die Innenstadt wesentlich mit – und da vor allem der Kulturpalast zwischen Altmarkt und Schloss. Der im Volksmund „Kulti“ genannte Komplex soll nach einem – stark umstrittenen – dreieinhalbjährigen Generalumbau Ende April 2017 wieder eröffnen. Das Stadtmuseum Dresden widmet diesem Zeugnis der DDR-Architektur vom 21. April bis zum 17. September 2017 die Sonderausstellung „Der Kulturpalast Dresden. Architektur als Auftrag“. Und die zeigt: Heftige Diskussionen rankten sich von Anfang an um den „Kulti“.

Alte Grubenlampe und Kochgeschirr in der alten deutschen Bunkerfabrik Rabstein in Böhmen Foto: Heiko Weckbrodt

Die Flugzeugfabrik im Bunker – Teil II

Rabstein. In unserer Reihe über „Lost Places“, also (fast) vergessene Orte haben wir eine unterirdische deutsche Flugzeug-Fabrik aus dem II. Weltkrieg besucht. Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene mussten im böhmischen Rabstein unter dem Kommando der SS-Organisation Todt (OT) die Stollen dafür in den Berg treiben. Mehrere Arbeiter kamen dabei ums Leben, die unterirdische Fabrik indes ging vor Kriegsende nicht mehr in Betrieb. Nachdem wir in Teil I unseres Berichts die Vorgeschichte beleuchtet haben, wenden wir uns in Teil II dem Bau des Stollensystems im Krieg zu.

In Dresden marschierten rund 2000 für die Wissenschaft. Abb.: march for science Dresden

March for Science in Dresden

Auch sächsische Wissenschafts-Freunde marschieren gegen gegen wuchernden Humbug in Politik und Netzwerken Dresden, 19. April 2017. Aus Protest gegen das Abdriften der Menschheit ins postfaktische Zeitalter wollen am Sonnabend weltweit zahlreiche Forscher und Sympathisanten in „Science Marches“ für eine wissenschafts-fundierte Gesellschaft auf die Straße gehen. Bei solch einem Wissenschaftsmarsch darf auch Dresden als einer der größten deutschen Forschungsstandorte nicht fehlen: Am Samstag startet einer dieser überparteilichen „Science marches“ mit einer Auftaktkundgebung gegen 13.30 Uhr auf Theaterplatz.

Gasmasken im Stollen. Foto: Heiko Weckbrodt

Flugzeug-Fabrik im Bunker

Lost Places: Deutsche Weltkriegs-Spuren im böhmischen Rabstein – Teil 1 Rabstein, 19. April 2017. Passiert ein Autofahrer die Straße von Hrensko (Herrenskretchen) nach Ceska Kamenice (Böhmisch-Kamnitz), kann er kaum ahnen, dass das bewaldete Sandstein-Bergmassiv zu seiner Rechten in Höhe des Ortes Janska (Johnsbach) wie ein Schweizerkäse unterhöhlt ist. Tatsächlich geschah dies durch Menschenhand, in der unbegreiflich kurzen Zeit von lediglich acht Monaten, zwischen dem 28. August 1944 und dem 8. Mai 1945. Die SS-Organisation Todt (OT) wollte dort ein unterirdisches Flugzeugwerk für das „Dritte Reich“ graben. Bis zum Kriegsende dauerten die Arbeiten, die Bunker-Fabrik ging aber nicht mehr in Betrieb. Ortsansässige führen heute noch gelegentlich Touristen gegen einen Obolus durch das kaum halbfertige Stollensystem.

Internetportale wie AirBnB vermitteln private Zimmer für Reisende. Abb.: BSF

Dresden und Airbnb verhandeln über Steuerabgabe

Dresden, 18. April 2017. Wer in Dresden seine Wohnung oder Teile davon über den Internetdienst „Airbnb“ anbietet, wird voraussichtlich künftig automatisch eine Beherbergungssteuer wie die Hotels für seine Übernachtungsgäste zahlen müssen. Entsprechende Verhandlungen mit der Stadt bestätigte Airbnb auf unsere Anfrage, wollte aber unter Verweis auf die laufenden Gespräche keine Details nennen. „Ein solches progressives Modell zur automatisierten Einhebung der Beherbergungssteuer wäre zum Wohle der Gastgeber in Dresden, aber auch der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger“, erklärte eine Airbnb-Sprecherin.

Die Forschungsgruppe von Dr. Carlo Vittorio Cannistraci arbeitet an der Künstlichen Intelligenz (KI) für medizinische und biologische Analysen. Foto: BIOTEC

KI aus Dresden sucht Krankmacher im medizinischen Datenchaos

Bio-Cybernetiker arbeiten an einem künstlichen Big-Data-Assistenten für Ärzte Dresden, 18. April 2017. Dresdner Bio-Cybernetiker arbeiten gemeinsam mit internationalen Kollegen an einer Künstlichen Intelligenz (KI), die versteckte Zusammenhänge in medizinischen Datenfluten – im Fachjargon „Big Data“ genannt – findet. Solche künstlichen Experten sollen Ärzten künftig helfen, auch in komplizierten Fällen Krankheiten richtig zu diagnostizieren.

Roboter "Scotty" von der Turag nimmt auch am Monbasis-Bau beim Eurobot-Wettbewerb in Dresden teil. Foto: Turag

Kirk und Scotty bauen in Dresden eine Mondbasis

TU ist Gastgeber für studentischen Roboterwettberb „Eurobot“ Dresden, 17. April 2017. Ein Dutzend Roboter wird sich in zwei Wochen auf dem Mond versammeln, um das Gestein auf unserem Erdtrabanten in Windeseile zu analysieren und eine Mondbasis zu bauen. Ihnen über die Schulter schauen dann Dutzende Nachwuchsingenieure aller Couleur: junge Mechatroniker, Elektroniker, Maschinenbauer, Informatiker und Physiker. Der Mond, auf dem sich das Robotervölkchen Ende April 2017 zusammenrottet, ist allerdings nur zwei mal drei Meter groß und liegt auf dem Dresdner TU-Campus.