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Polymerforscher bauen in Dresden für zehn Millionen Euro an

So etwa soll der IPF-Anbau für die Polymerforscher aussehen. Die beiden rötlichen Obergeschosse werden Wohnungen für gastwissenschaftler bieten. Visualisierung: hammeskrause architekten

So etwa soll der IPF-Anbau für die Polymerforscher aussehen. Die beiden rötlichen Obergeschosse werden Wohnungen für gastwissenschaftler bieten. Visualisierung: hammeskrause architekten

Institut bekommt auch neue Wohnungen für Gastwissenschaftler

Dresden, 6. April 2017. Die Dresdner Materialwissenschaftler bekommen bessere Forschungsbedingungen: Das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden erhält für zehn Millionen Euro einen Erweiterungs-Bau an der Kaitzer Straße 4. In die Kosten teilen sich Bund und Land. „Die Erweiterung trägt der erfolgreichen Entwicklung des Instituts Rechnung“, heiß es vom IPF.

Neubau umfasst sieben Geschosse

Der Neubau neben dem bestehenden Institut an der Wielandstraße wird zwei Unter- und fünf Obergeschosse mit insgesamt rund 3000 Quadratmetern Nutzfläche hinter einer Alu-Fassade umfassen. In den ersten zwei Obergeschossen kommt das erst 2015 gegründete Teilinstitut für die Theorie der Polymere unter. Auch eine mechanische Werkstatt, eine Konstruktionsabteilung, eine Bibliothek und eine Kantine werden dort einziehen. In den obersten beiden Etagen entstehen Wohnungen für Gastwissenschaftler, von denen das IPF pro Jahr meist über 100 eine Arbeitsstätte auf Zeit bietet.

Bringen selbst nur 650 Gramm auf die Waage, tragen aber bis zu 200 Kilogramm: die Karbon-Hocker von Polymerforschern aus Dresden. Foto: IPF

Auch ein IPF-Forschungsprojekt: Die Karbon-Hocker der Polymerforscher Bringen selbst nur 650 Gramm auf die Waage, tragen aber bis zu 200 Kilogramm. Foto: IPF

Konstruktion mit langen Molekülen

Das IPF ist laut eigenen Angaben eine der größten Polymer-Forschungseinrichtungen in Deutschland. Die 457 Mitarbeiter beschäftigen sich mit modernen Kunststoffen, die aus langen Molekülen konstruiert werden. Dabei orientieren sich am Vorbild der Natur, verwenden aber auch neuere Nanotechnologien.

34 Millionen Euro für die Forschung

Der Forschungsetat wuchs im vergangenen Jahr auf 34 Millionen Euro. Er speiste sich vor allem aus Landes- und Bundesmitteln (25,3 Millionen Euro), aber auch aus eingeworbenen Drittmitteln aus der freien Wirtschaft und diversen Forschungsprogrammen (8,7 Millionen Euro).

Preise für Innovatoren und Nachwuchsforscher

Die Forscher legten gestern nicht nur den Grundstein für den Anbau, sondern verteilten auch Preise. So zeichneten sie Privatdozentin Dr. Albena Lederer und Dr. Josef Brandt mit dem IPF-Innovationspreis 2016 aus, weil die beiden Wissenschaftler eine neuartige Methode entwickelt hatten, um die Reaktionen von langen Molekülen in Echtzeit zu untersuchen.

Der Doktorandenpreis des „Vereins zur Förderung des IPF“ ging an Dr. Marco Werner, der in seiner Dissertation untersucht hatte, wie sich Polymermoleküle in Fetten bewegen. Dies könnte künftig für die Krebstherapie wichtig werden. Den Professor-Franz-Brandstetter-Preis bekam Martin Wengenmayr für seine Masterarbeit über Dendrimere. Er entwickelte darin ein mathematisches Modell, wie sich bestimmte Atomketten selbstständig zu komplexeren Konstruktionen organisieren. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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