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Erfurter X-Fab geht an die Börse

Blick in die Lithografie der X-Fab in Erfurt. Foto: Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen, Fotograf Michael Voigt

Blick in die Lithografie der X-Fab in Erfurt. Foto: Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen, Fotograf Michael Voigt

Chip-Auftragsfertiger will kräftig wachsen – und braucht dafür frisches Geld

Erfurt/Paris, 7. März 2017. Der ostdeutsche Mikroelektronik-Auftragsfertiger „X-Fab“ plant, seine Produktion Ausbauen sowie in neue Technologien investieren. Dieses Wachstum will Firmenchef Rudi De Winter durch einen Gang an die Pariser Börse „Euronext“ finanzieren. Er hofft, durch die Ausgabe neuer Aktien insgesamt eine Viertelmilliarde Euro einzusammeln.

De Winter: Wir sind auf Wachstumskurs

„Wir sind auf Wachstumskurs“, betonte De Winter. „Als börsennotierte Gesellschaft mit größeren finanziellen Möglichkeiten können wir dieses Wachstum weiter festigen – zum einen durch eine höhere Sichtbarkeit, zum anderen durch einen größeren finanziellen Spielraum, um zukünftige Chancen und Möglichkeiten zu nutzen.“

Vom DDR-Kombinat zur weltweit renommierten Spezial-Foundry für Analog-Digital-Chips

Die X-Fab entstand nach der Wende aus den Überresten des DDR-Halbleiter-Kombinats VEB Mikroelektronik Erfurt. Das Unternehmen hat sich auf die Auftragsfertigung von Schaltkreisen spezialisiert, die analoge und digitale Teile enthalten. Außerdem hat die X-Fab inzwischen auch Erfahrungen mit Mikroelektromechanischen Systemen (MEMs) und mit der Chip-Produktion auf den neuartigen Silizium-Kohlenstoff-Scheiben (SiC) gesammelt.

In der Top 10 der größten Foundries weltweit

Laut IC Insights rangiert die X-Fab unter den größten Auftragsfertigern (Foundries) weltweit derzeit auf Platz 10, Tendenz: aufsteigend. Unter den Analog-Digital-Foundries belegt es sogar eine Spitzenposition.

Starkes Umsatzplus

Die X-Fab hat laut eigenen Angaben sechs Fertigungsstätten in Deutschland (u.a. in Erfurt und Dresden), Frankreich, Malaysia und den USA mit einer Gesamtkapazität von etwa 94.000 Waferstarts pro Monat (umgerechnet auf 200-mm-Wafer). Nach starken Steigerungen in den vergangenen Jahren kam das Unternehmen im Jahr 2016 auf einen Umsatz von 513 Millionen Dollar (484 Millionen Euro). Weltweit beschäftigt X-Fab rund 3800 Mitarbeiter. „Xtrion, X-FABs Hauptaktionär, der derzeit 61,4 % der bestehenden Aktien hält, wird bei dem Börsengang keine Aktien verkaufen“, betonte das Unternehmen. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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