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Hohe Ingenieurquote im ostdeutschen Maschinenbau

Anders als vor 30 Jahren in der Originalversion sind die "Ghostbusters" im remake von 2016 durchweg weiblich: Von links nach rechts: Geisterjägerin Abby Yates (Melissa McCarthy), Ingenieurin Jillian Holtzmann (Kate McKinnon), Teilchenphysikerin Erin Gilbert (Kristen Wiig) und die U-Bahn-Angestellte Patty Tolan (Leslie Jones). Abb.: Columbia Pict/ Sony Pictures

 Abb.: Columbia Pict/ Sony Pictures

VDMA Ost: Auch Frauenanteil im Osten doppelt so hoch wie deutschlandweit – aber Quote sinkt

Leipzig, 21. Februar 2017. Ingenieure und insbesondere auch weibliche Ingenieure dominieren im ostdeutschen Maschinenbau immer noch weit stärker als im restlichen Deutschland. Da geht aus einer Analyse des „Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Ost“ (VDMA Ost) in Leipzig hervor. Demnach liegt die Ingenieurquote in ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmen bei 27,8 Prozent. In der gesamten Branche beträgt sie nur 16,7 Prozent.

Hoher technischer Ausbildungsgrad aus DDR-Zeiten

„In Ostdeutschland gibt es relativ gesehen viel mehr kleine Betriebe als in anderen Regionen. Je kleiner aber ein Unternehmen, desto größer der Anteil der Ingenieure unter den Mitarbeitern“, erklärt dies „ VDMA Ost“-Chef Reinhard Pätz. Ein zusätzlicher Effekt, der noch historisch nachwirke, sei der hohe technische Ausbildungsgrad älterer Generationen, der noch aus der DDR-Zeit herrührt.

Der Ingenieurbedarf in Ostdeutschland nach Segmenten. Abb.: VDMA Ost

Der Ingenieurbedarf in Ostdeutschland nach Segmenten. Abb.: VDMA Ost

Jeder achte Ost-Ingenieur ist weiblich

„Eine weitere anhaltende Besonderheit im ostdeutschen Maschinenbau ist der vergleichsweise hohe Frauenanteil unter den Ingenieuren“, teilte der Verband mit. Zwischen Ostsee und Erzgebirge liege er bei 12,6 Prozent – im gesamtdeutschen Maschinenbau bei 8,5 Prozent. Allerdings sei hier ein Rückgang erkennbar: Noch im Jahr 2010 waren 17 Prozent der ostdeutschen Ingenieure Frauen.

Verband: Heute entscheiden sich zu wenige Mädchen für Ingenieurberufe

„Diese Entwicklung war leider absehbar. Die Betriebe haben in der Vergangenheit davon profitiert, dass in der ehemaligen DDR deutlich mehr Frauen eine technische Ausbildung durchlaufen und anschließend in diesen Berufen gearbeitet haben als im ehemaligen Bundesgebiet“, erläuterte Pätz. „Aufgrund des demografischen Wandels ändern sich nun jedoch die Alters- und Beschäftigtenstrukturen in den Unternehmen. Immer mehr Ingenieurinnen gehen in den Ruhestand, gleichzeitig entscheiden sich aber nach wie vor zu wenige Mädchen für Ingenieurberufe.“ hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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