Oigers Wochenendtipp: Ausstellung setzt erzgebirgische Kunst effektvoll in Szene
Dippoldiswalde, 18. November 2016. Wer das Grau in Grau der Novembertage wenigstens für ein gutes Stündchen vergessen und in vorweihnachtliche Stimmung kommen möchte, der fahre nach Dippoldiswalde. Dort erwartet die schon traditionelle Weihnachtssausstellung im Lohgerbermuseum die kleinen und großen Besucher. Auf zwei Geschosse strotzt es nur so von erzgebirgischer Volkskunst, die mit reichlich Licht effektvoll in Szene gesetzt wird.
Räuchermänner stehen in Reih und Glied neben elektromechanischen Weihnachtsbergen
Da stehen die Räuchermänner in Reih und Glied, drohen die knallig bunten Nussknacker mit ihren Gebärden, ist der nächste Schwippbogen schöner als der eben Bewunderte, macht es keine der Weihnachtspyramiden unter mindestens einen Meter Höhe. Die Jungen wie die Alten bekommen leuchtende Augen beim Anblick der detailliert gestalteten Weihnachtsberge. Letztere stehen nicht einfach nur steif da, nein, sie sind auch noch elektromechanisch angetrieben. Auf ihnen pulsiert das weihnachtliche Treiben vor den Häusern und auch in den Stuben.
Rummelplatz mit Fahrgeschäften nachmodelliert
Ein Augenschmaus, an denen die Besucher sich gar nicht sattsehen können, ist der das große Rummelplatzmodell mit all seinen Fahrgeschäften, wie es die ältere Generation noch aus früher Kindheit kennt. Da drehen sich ganz simple Karussells, Kriolinen und Riesenräder, geht es mit viel Schwung über die Achterbahn. Das ist Nostalgie pur und die, ist zur Weihnachtszeit gefragt.
Weihnachtsbäckerei und Uranbergwerk
Höhepunkte sind, wie schon in den Vorjahren, die elektromechanischen Wunderwerke aus den geschickten Händen des Dresdners Manfred Buder (1932-2011). In seiner Weihnachtsbäckerei, die nach Zahlung eines Obolus von jeweils einem Euro startet, geht es rund mit der Weihnachtsbäckerei. Ähnlich beeindruckt seine Schlosserei. Eher zur ständigen Ausstellung gehört wohl das Modell eines Uranbergwerkes mit dem technologischen Stand des Jahres 1947. Herbert Ranft aus Glashütte hat es in rund 10.000 Arbeitsstunden im Jahre 1959 geschaffen, Jochen Baller aus Dippoldiswalde vor zwei Jahren restauriert. Es gewährt einen Blick in die häufig die Gesundheit schädigende schwere Arbeit der Wismut-Bergleute.
Spielzimmer für Kinder
Für die kleinen Museumsbesucher ist das extra für sie vorbereitete Spielzimmer ein richtiges Paradies. Da gibt es nicht nur jede Menge Spielzeug lediglich zum Bestaunen, da kann auch gebastelt werden. Das Leuchtbild zum Ausschneiden gibt’s auch gleich nebenan.
Bild vom kargen Alltag armer Erzgebirgler
Über soviel Weihnachtliches sollte der Besucher die zahlreichen anderen musealen Kostbarkeiten nicht unbeachtet lassen. Sie erzählen vom Leben der einfachen Leute im Erzgebirge, oft ein kärgliches Dasein. Da ist beispielsweise der Arbeitsplatz eines Schuhmachers, eine Tätigkeit, die in keinem Erzgebirgsdorf fehlen konnte. Ordentliches Schuhwerk zu haben, war in Beruf und im Heim einfach unentbehrlich. der aufmerksame Beobachter entdeckt die Schusterkugel, auf die früher kein Schuhmacher verzichten konnte, weil sie ihm die Lichtverhältnisse verbesserte.
Auch den Ausstellungsräumen selbst sollten wir einen aufmerksamen Blick gönnen. Die zahlreichen Bilder an den Wänden, von mindestens regional gut bekannten Künstlern gemalt, erzählen vom Leben der Leute im Erzgebirge. Die Deckenmalereien sind wiederum sehr dekorativ.
Besucherinformationen
- Weihnachtsausstellung im Lohgerbermuseum
- Vom 5. November 2016 bis 28. Februar 2017
- Freiberger Straße 18, 01744 Dippoldiswalde
- Tel.: 035 04- 61 24 18
- Öffnungszeiten: Di bis So 10-17 Uhr
- Eintritt: Erw. 2,50 Euro, Erm. 1,50 Euro
- Mehr Infos im Netz: hier
Autor: Peter Weckbrodt
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