Monate: Oktober 2016

Mönche wie der gelehrte William von Ockham (nach dem auch das "Ockhamsche Rasiermesser" benannt ist) vernetzten sich schon im Mittelalter international. Abb.: Wikipedia, Moscarlop, GNU-Free-Lizenz

Wie Mönche Europa früh vernetzten

Kongress über Ordensgeschichte in Dresden Dresden, 25. Oktober 2016. Viel ist schon über die gleichermaßen segensreiche wie reaktionäre Rolle gesagt und geschrieben worden, die die katholische Kirche und ihre Glieder im Mittelalter spielten: Hier die gelehrten Mönche, die antikes Wissen über die „Dunkle Zeit“ hinweg retteten, da die Inquisitoren, die angebliche Hexen und Ketzer verbrennen ließen.

Das elektrische EQ-Modell von Mercedes. Foto: Heiko Weckbrodt Deutsche Accumotive / Daimler Kamenz

Baustart für Daimlers Batteriefabrik in Kamenz

Deutsche Accumotive investiert halbe Milliarde in Batterie-Fabrik Kamenz, 24. Oktober 2016. Die Daimler-Tochter „Deutsche Accumotive“ hat heute begonnen, eine zweite Batterie-Großfabrik in Kamenz nördlich von Dresden zu bauen. Das Unternehmen investiert rund eine halbe Milliarde Euro in diese „größte und modernste Batterieproduktion Europas“. Mitte 2018 soll das Werk in Betrieb gehen und massenhaft Batterien für Elektroautos wie die neuen „EQ“-Modelle von Mercedes fertigen, aber auch für Hybridfahrzeuge und stationäre Energiespeicher. In diesem Zuge will die Geschäftsleitung die Belegschaft am Standort bis 2020 auf etwa 700 verdoppeln.

Die Visualisierung zeigt, wie das rollende Innovationslabor durch durch Sachsen und Schlesien düsen soll. Visualisierung: WISSENSARCHITEKTUR – Laboratory of Knowledge Architecture

Mobiles Innovations-Zentrum rollt durch Sachsen und Schlesien

TU Dresden stattet „Trails“-Container mit 3D-Druckern und fahrendem Co-Working-Space aus Dresden/Wrozlaw, 24. Oktober 2016. Um den Erfindergeist auf dem Lande anzufachen und neue Ideen in den Köpfen junger Sachsen und Schlesier zu zünden, schickt die TU Dresden ab dem Frühsommer 2017 ein rollendes Innovations-Labor auf die Landstraßen. „Unser Ansatz ist es, Gründer- sowie Innovationstrainings samt zugehöriger Umgebung und Equipment mobil zu machen und direkt dort anzubieten, wo es normalerweise keinen einfachen Zugang dazu gibt, jedoch das Wissen dringend gebraucht wird“, erklärte Projektleiter Dr. Peter Schmiedgen.

Von wegen, das gibts nur im Agentenfilm: Eine Maschinenpistole im Geigenkasten. Foto: Heiko Weckbrodt

Maschinenpistole im Geigenkasten

Sonderausstellung über Spionage in Ost und West im Militärhistorischen Museum Dresden Dresden,. 23. Oktober 2016. Maschinenpistolen im Geigenkasten, giftschießende Regenschirme oder Lippenstifte, die sich in tödliche Krallen verwandeln… Wer dachte, dies seien lediglich Hirngespinste phantasievoller Agentenfilm-Regisseure, der irrt: Tatsächlich gehörten solche bizarren Ausrüstungen zum Repertoire des Kalten Krieges, wurden teils auch von Spionen eingesetzt. Allerlei pittoreske Zeugnisse des (meist) unsichtbaren Geheimdienstkrieges zwischen Ost und West zeigt bis zum 29. November 2016 das Militärhistorische Museum Dresden in der Sonderausstellung „Achtung Spione!“.

Entmenschte Bürokratie... Illustration: Jana Moskito, aus: "Es liegt kein..."

Gründer stören Kapitalprobleme und Bürokratie in Deutschland

Berlin, 22. Oktober 2016. Die Gründer neuer Unternehmen (neudeutsch: Start-ups“) stören sich vor allem an Finanzierungsproblemen, wenig innovationsfreudigen Kunden und zuviel Bürokratie in Deutschland. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Research“ unter 143 Gründern von informationstechnologischen (IT-) und Internet-Firmen ergeben.

Das neue Elektronikzentrum cfaed der TU Drseden ist eigentlich ein Sammelsurium vielert An- und Neubauten am Barkhausen-Bau. Foto: Heiko Weckbrodt

Neues Elektronikzentrum in Dresden rohbaufertig

EU und Land investieren 36,5 Millionen Euro an der TU Dresden Dresden, 21. Oktober 2016. Der rohe Bau für das neue Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik („cfaed“) der TU Dresden steht: Bauarbeiter, Forscher und Politiker feierten gestern Richtfest. Nach dem Innen-Ausbau wollen dort Ende 2017 rund 300 Physiker, Elektronikforscher, Chemiker und andere Wissenschaftler unter Führung von Mobilfunk-Guru Prof. Gerhard Fettweis einziehen. Sie waren bisher auf dem Uni-Campus verstreut. Sie können dann am neuen Standort Hand in Hand und mit modernster Technik nach Wegen zur Computertechnik der Zukunft suchen.

Auf dem Endbahnhof in Kipsdorf sind die Bahnsteigkanten verlegt, die Montage der Gleise kann beginnen. Foto: Peter Weckbrodt

Bagger, Schlamm und Schwellen

Wochendtipp: Ab auf die Baustelle der Weißeritztalbahn Kipsdorf, 21. Oktober 2016. Ja, sie haben richtig gelesen, diesmal es geht auf eine Baustelle. Auf eine richtig lange noch dazu, sie misst stolze 11,3 Kilometer lang und erstreckt sich von Dippoldiswalde über Schmiedeberg bis nach Kipsdorf. Wir wollen uns augenscheinlich ein Bild davon machen, ob es mit dem lange schon versprochenen, aber immer wieder verzögerten Wiederaufbau der durch die Hochwasserfluten 2002 arg beschädigten Strecke der Weißeritztalbahn endlich etwas wird. Um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: wir werden angenehm überrascht sein.

Das Bloggertreffen Ost (BLOST) im art'otel Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Wenn die Bloggerin ruft, stehen die Mädchen Schlange

Auch Drogeriemarkt-Kette dm spürt Einfluss neuer Meinungsbildnerinnen im Internet Dresden, 21. Oktober 2016. Auch bei der Drogeriemarkt-Kette machen sich die neuen Zyklen und Quellen für kurzfristige Modetrends im Internet-Zeitalter deutlich bemerkbar: „Da gibt es einige Bloggerinnen und Youtubekanal-Betreiberinnen im Internet, die für die Jugend als Meinungsbilder fungieren. Wenn die ihr neues Lieblings-Kosmetikprodukt im Netz vorstellen, dann geht die Post ab“, berichtet der dm-Gebietsverantwortliche für Sachsen, Gert Moßler. „Dann stehen die jungen Mädchen bei uns plötzlich vor der Tür und wollen das auch haben.“

Blick in die Tubenproduktion bei Essel Dresden. Foto: Essel

Essel baut Tuben-Produktion in Dresden aus

Unternehmen investiert 3 Millionen Euro in Fabrik Dresden, 21. Oktober 2016. Der Tuben-Hersteller Essel investiert drei Millionen Euro in seine Fabrik in Dresden. Das Unternehmen will eine neue Schnelllauf-Linie für die Tubenproduktion anschaffen. „Tuben sind ein krisensicheres Geschäft, da die Produkte in Tuben die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens decken“, begründete Geschäftsführer Matthias Lütkemeier von Essel Deutschland die Entscheidung.

Andreas Aumüller von Creditreform Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Mittelstand agiert konservativ

Creditreform-Analyse: Eigene Unternehmenskultur im Freistaat entstanden: Rechnungen zahlt man, bloß niucht am Bankentropf hängen Dresden, 20. Oktober 2016. Die Wirtschaft im Freistaat hat seit der Wende eine ganze eigene Unternehmenskultur entwickelt: Der sächsische Mittelständler ist konservativer und bodenständiger als der durchschnittliche deutsche Unternehmer, und er hält an klassischen Tugenden fest wie: „Rechnungen werden bezahlt und zwar pünktlich.“ Das geht aus der Herbstanalyse von „Creditreform“ hervor, für die der Wirtschaftsauskunftsdienst rund 1200 Mittelständler bundesweit befragt hatte. „Die Zahlungsmoral und Liquidität der sächsischen Unternehmer ist weit überdurchschnittlich“, schätzte Thomas Schulz von Creditform Dresden gestern ein.

Hier steht eine dramatische Entscheidung an: Nur wenn das Mädchen den Arm ihrer Freundin amputiert, ist die Angeknabberte noch zu retten. Abb.: Telltale

Lieber verbrannt als scheintot

500 Jahre Sterben: Frau Schauer skizziert im Urnenhain Weckmaschinen für Leichen Dresden, 20. Oktober 2016. Carola Schauer kennt alle Tricks und Kniffe, Scheintote mit maschineller Hilfe zu erwecken und Leichen wiederzubeleben: Seit Jahren schon beschäftigt sich die stellvertretende Leiterin des Stadtarchivs Dresden mit all der letal-phantastischen Folklore, die sich seit Jahrtausenden um Tote und Untote rankt. In ihrem Vortrag „Scheintod – die Angst, die zum Feuer führte“ schlägt sie am 25. Oktober im Urnenhain Tolkewitz den Bogen von der Antike bis in die Gegenwart.

Die neue Grafik lässt die Rätsel-Szenarien im 3. Teil der verrückten Maschinen gleich viel schicker aussehen. Abb.: Daedalic

„Crazy Machines 3“: Neue Steampunk-Rätsel aus Sachsen

Knobelspiel für den PC mit verbesserter Optik und vielen neuen Laboren Laser-Disko zwischen feurigen Raketen-Starts und steamp-punkigen Maschinenwerken: „Crazy Machines 3“ ist da. Das Knobel- und Experimentierspiel der sächsischen Software-Schmiede „Fakt“ kommt mit über 80 Rätseln daher. Mal muss der Spieler durch eine Kettenreaktion Raumschiffe zünden und in der Schwerelosigkeit Bälle werfen, dann wieder ein Lichtfeuerwerk durch eine klug gesetzte Spiegel zünden oder fehlende Zahnräder so einsetzen, dass eine Spieluhr zu trällern beginnt.

Cyberkriminelle sollen sich durch Phishing-Anrufe Zahlungscodes ergaunert und Millionenschäden angerichtet haben. Themenfoto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Datenspuren in Dresden

Dresden, 19. Oktober 2016. Die Hacker vom Chaos Computer-Club Dresden (c3d2) laden die Dresdner am Wochenende zum Festival „Datenspuren“ in die Technischen Sammlungen in Dresden-Striesen ein. Gedacht sind die zweitägigen „Datenspuren“ nicht als Treffen von Nerds für Nerds, sondern als Info-Fest für ein breites Publikum: Die Hacker wollen den gesellschaftlichen Dialog über Chancen und Risiken computergestützter Technologien beleben und interessierte Laien über Verschlüsselungstechniken, das Betriebssystem Linux und einfach realisierbare Schutzmaßnahmen im Internet informieren.

Wohin wächst die Stadt der Zukunft? In seiner Installation "Der zureichende Grund" hat der Künstler Philip Geiger als künstlichen Organismus verarbeitet, Gleich nebenan werden Hacker beim Open Data Crunch 2016 in den Technischen Sammlungen Dresden versuchen, die Behördendaten in der Stadt zu befreien. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresden lädt Hacker zum digitalen Goldrausch ein

Open Data: Stadt will 2017 die Daten befreien und hat am Wochenende Hacker zum Testlauf beim „Open Data Crunch“ eingeladen Dresden, 19. Oktober 2016. „Daten sind das Gold und Öl der digitalen Wirtschaft“, hat der städtische Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke eingeschätzt. Er hofft auf viele Firmen-Gründungen, wenn die Behörden und öffentlichen Verkehrsbetriebe jene Datenfluten entfesseln, die sie tagtäglich produzieren. Findige Informatiker und Gründer könnten nämlich aus „Open Data“-Quellen neue Navi-Programme, Sport-Apps oder innovative Geschäftsmodelle entwickeln.