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Dresdner Carbonbeton-Forscher für Zukunftspreis nominiert

Prof. Manfred Curbach. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Manfred Curbach mit einem Kohlenstoff-Netz, das den „Carbonbeton“ bewehrt. Foto: Heiko Weckbrodt

Neue Bauformen durch superleichten Baustoff möglich

Dresden, 22. September 2016. Die Dresdner Professoren Manfred Curbach, Chokri Cherif und Peter Offermann sind für ihre Entwicklung von superleichten und -festen „Carbonbeton“ den „Deutschen Zukunftspreis 2016“ des Bundespräsidenten nominiert. Das haben das sächsische Wirtschaftsministerium und das Entwicklungskonsortium „Carbon Concrete Composite“ (C3) mitgeteilt. „Mit dem faszinierenden Verbundmaterial Carbonbeton – einer Kombination aus Spezialbeton und Carbonfasern – markieren sie den Anfang einer neuen Bau-Ära“, schätzte das Konsortium aus Instituten und Wirtschaftspartnern ein.

Prof. Chokri Cherif. Foto: TUD

Prof. Chokri Cherif. Foto: TUD

Als Direktoren der Institute für Massivbau und für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik an der TU Dresden hatten die drei Experten und ihre Mitarbeiter eine leistungsfähige Alternative zu Stahlbeton entwickelt. Ihr „Carbonbeton“ wird mit Tausenden verwobenen Kohlenstoff-Fasern bewehrt statt mit Stahl. Dadurch ist ihr Baustoff viermal leichter und sechsmal tragfähiger als Stahlbeton. Und inzwischen ist er auch kaum noch teurer als klassisches Baumaterial, wenn man berücksichtigt, dass Wände aus „Carbonbeton“ deutlich dünner gebaut werden können, um die gleiche Stabilität wie Stahlbeton zu erreichen.

Die Karbonbeton-Decke im Finanzamt Zwickau. Foto Ulrich van Stipriaan

Die „Carbonbeton“-Decke im Finanzamt Zwickau.

Die Konsortialführung bei dieser Entwicklung lag bei der TU Dresden. Inzwischen haben die Partner bereits mehrere Bauprojekte mit dem neuen „Carbonbeton“ realisiert. Laut C3 gehören dazu „die neugebauten Fuß- und Radwegüberführungen in Albstadt und Kempten, die Pavillons in Kahla und Aachen, die sanierte Geschossdecke eines Wohn- und Geschäftshauses in Prag, das sanierte Tonnengewölbe des Finanzamtes in Zwickau, die instandgesetzte Eisenbahnbrücke in Naila oder die sanierten Zuckersilos in Uelzen.“

„Ich werde mich dafür einsetzen, dass diese ökologische Art des Bauens auch in Sachsen Anwendung findet“, versprach der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Und Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) verwies auf die neuen architektonischen und bautechnologischen Chancen, die der Dresdner „Carbonbeton“ eröffne. „Der neue Baustoff ermöglicht in punkto Qualität, Belastbarkeit und Klimafreundlichkeit nicht nur eine ressourcensparende Anwendung, sondern bietet auch neue gestalterische Möglichkeiten.“

Der Bundespräsident schreibt den Zukunftspreis alljährlich aus, um herausragende deutsche Innovatoren zu prämieren. Die diesjährigen Preise will er am 30. November vergeben.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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