Pactec-Chef: Schüler können kaum noch kopfrechnen, doch auch Wirtschaft muss sich drehen
Dresden, 12. September 2016. Die sächsischen Bildungspolitiker müssen die Schulausbildung im Freistaat noch deutlich verbessern. Das hat Egbert Röhm, der Vorsitzende des „Arbeitskreises Schule-Wirtschaft“ in Dresden gefordert. Als Chef des Dresdner Verpackungsmaschinen-Unternehmens Pactec-Theegarten kennt er die Nachwuchs-Probleme der Betriebe nur zu gut: „Das Bildungsniveau der Bewerber nimmt ab“, schätzt er ein. „Viele können kaum noch im Kopf rechnen oder einen vernünftigen Satz schreiben.“
Neben einer generellen Verbesserung schulischer Bildung hat er auch einen Vorschlag, der auf Anhieb etwas anachronistisch anmutet: „Man sollte die Taschenrechner aus den Gymnasien verbannen“, fordert Röhm. Dies könne die Schüler wieder ans Kopfrechnen gewöhnen.
Betriebe ohne Schüler-Programme bekommen Probleme
Zudem könne er jedes Unternehmen nur zu eigenen Nachwuchs-Förderprogrammen an den Schulen und Hochschulen ermuntern: „Wir hatten letztens 100 Bewerber für drei Mechaniker-Lehrstellen“, erzählt der Geschäftsführer aus der Pactec-Praxis. „Aber wir kümmern uns auch um den Nachwuchs, kooperieren mit Oberschulen und haben eine Mitarbeiterin, die in die Schulen geht und Exkursionen organisiert. Seit wir das machen, steigen unsere Bewerberzahlen.“ Doch er wisse von vielen Betrieben vor allem aus dem Handwerk und auf dem Lande, die schon jetzt kaum noch Bewerber haben. „Wer jetzt keine Netzwerke aufbaut, bekommt später immer mehr Probleme“, ist Röhm überzeugt.
Autor: Heiko Weckbrodt
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