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Sachsens schönste Ritterburg

 Blick vom Tal der Zschopau auf die Burg Kriebstein. Foto: Peter Weckbrodt

Blick vom Tal der Zschopau auf die Burg Kriebstein. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Ausflug-Tipp: Ritterromantik und Talsperrenidylle auf Burg Kriebstein

Burg Kriebstein, 2. September 2016. Wir kennen die Albrechtsburg in Meißen, die Burg Stolpen und selbstverständlich auch den Königstein schon seit Kindheitsjahren. Doch in Sachsens schönster Ritterburg waren wir vielleicht noch nicht. Der Besuch von Burg Kriebstein ist ein Gewinn, das sei schon vorab versprochen. Dann ist unweit davon noch ein toller Klettergarten, und die Talsperre Kriebstein ist auch reizvoll gelegen.

Zeugnis der Spätgotik an der Zschopau

Die Burg Kriebstein liegt verkehrsgünstig in Mittelsachsen, im Zentrum des Städtedreiecks Dresden-Leipzig-Chemnitz. Es ist ein geschlossener, vollständig erhaltener und komplett sanierter Baukomplex aus der Zeit der Spätgotik. Er erhebt sich steil über dem Fluss Zschopau. Anders als Burg Stolpen sehen wir die Burg erst, wenn wir direkt vor ihr stehen. Dann aber imponiert sie mächtig gewaltig.

Urkundlich wurde sie 1384 erstmals erwähnt. Bereits im 15. Jahrhundert hatte sie ihre heutige Ausdehnung erreicht. Alles über Bau und Geschichte sowie die Burgherren erfahren wir zu Beginn unseres Rundganges in einem etwa 10-minütigen Film, den wir uns unbedingt ansehen sollten.

Dieser im Biedermeierstil (1820-1850) gehaltene Raum strahlt viel Behaglichkeit aus. Foto: Peter Weckbrodt

Dieser im Biedermeierstil (1820-1850) gehaltene Raum strahlt viel Behaglichkeit aus. Foto: Peter Weckbrodt

Zwei Meter dicke Mauern

Dann starten wir unseren gut einstündigen Rundgang und sind bald fasziniert. Wir besichtigen den monumentalen Wohnturm mit seinen zwei Meter starken Mauern. Er ist vorzüglich ausgestattet. Die vielgestaltigen Kachelöfen sind eine Augenweide. Die Burgkapelle ist allein schon die Fahrt nach Kriebstein wert. Hier wurde bei der Gewölbe-Gestaltung phantastisches geleistet. In Verbindung mit den wunderbaren, sehr gut erhaltenen Wandmalereien aus der Zeit um 1410 erhält der Raum eine beeindruckende Aura.

Der Weinkeller wurde von Arnold von Westfalen gestaltet. Auch die Ausmalung ist perfekt. Foto: Peter Weckbrodt

Der Weinkeller wurde von Arnold von Westfalen gestaltet. Auch die Ausmalung ist perfekt. Foto: Peter Weckbrodt

Derzeit Sonderschau mit Miniaturspielzeug

Wir besichtigen sodann die gotische Stube und die Gesellschaftsräume, stilistisch gehalten von der Renaissancezeit über die Biedermeierzeit bis zur Neugotik. Wir staunen, wie viel an Möbeln, Gemälden und Leuchtern aus den Stilepochen vorhanden ist. Eine Augenweide für kleine wie große Besucher ist die Sonderausstellung „Klitzeklein und heiß begehrt – Miniaturspielzeug und Puppen aus der Zeit um 1900“.

Eine illustre Spielzeugwelt kann in der Sonderausstellung besichtigt werden. Foto: Peter Weckbrodt

Eine illustre Spielzeugwelt kann in der Sonderausstellung besichtigt werden. Foto: Peter Weckbrodt

Unbedingt hinabsteigen sollten wir abschließend in den Weinkeller mit seiner bemerkenswerten Raumgestaltung. Da hat Arnold von Westfalen, bekannt und berühmt als Baumeister der Meißner Albrechtsburg, ganze Arbeit geleistet. Die Wandmalereien runden den hervorragenden Gesamteindruck ab.

Abstieg von der Burgbrücke ins Zschopau-Tal

Nach dem Verlassen der Burg dürfen wir keinesfalls den kleinen Spaziergang hinunter zur Zschopau versäumen. Von der 83 Meter breiten Grunaubrücke bietet sich uns ein schöner Blick auf die hoch über den Felsen thronende Burganlage.

Der Klettergarten nahe der Talsperre ist eine Herausforderung für Kinder und Jugendliche. Foto: Peter Weckbrodt

Der Klettergarten nahe der Talsperre ist eine Herausforderung für Kinder und Jugendliche. Foto: Peter Weckbrodt

Kletterwald Kriebstein lockt mit sieben Parcours

Mit dem Auto sind es nur 5 Minuten Fahrzeit bis zum Parkplatz oberhalb der Talsperre Kriebstein. Der Weg zur Sperre ist angenehm schattig und nicht weit. Kurz vor dem Ziel lädt der Kletterwald Kriebstein mit Vergnügungen auf, denen sich die ältere Generation liebend gern enthält. Hier erwarten Spaß, Abenteuer und Action die Wagemutigen. Sie können über wackelige Brücken steigen oder an Seilen hängend Hindernisse überqueren .Es gibt sieben verschiedene Parcours mit steigenden Schwierigkeitsgraden. An Seilbahnen können die ganz mutigen ca. 120 Meter durch den Wald rasen und 13 Meter im Sprung ins netz überwinden.

Schifffahrt auf der Talsperre

Wieder etwas für alle Familienmitglieder ist hingegen die abschließende Schifffahrt auf der Talsperre, da können die gesammelten Eindrücke noch mal in Ruhe ausgetauscht werden und Gelegenheit zur leiblichen Stärkung wird auch geboten.

Besucherinformationen

Wo?

Burg Kriebstein, 09648 Kriebstein; Tel.: 034327-962-0

Öffnungszeiten:

Di bis So (April – Oktober) 10 bis 17.30 Uhr

Eintrittspreise:

Eintritt: 6 Euro, Erm. 3 Euro, Familien (2 Erw. u. max. 4 Kinder) 13,50 Euro, (1Erw. u. max. 2 Kinder) 7,50 Euro

Mehr Infos:

burg-kriebstein.eu

Kletterwald Kriebstein

Tel.: 0172- 5855573; Öffnungszeiten: bis 4. September täglich 9.30 – 19.30 Uhr; Eintritt: Erw. 18 Euro, Jugendliche, Studenten, Azubis 15 Euro, Kinder bis 12 Jahre 11 Euro; kletterwald-kriebstein.de

Erlebnis Talsperre

An der Talsperre 1 , 09648 Kriebstein; Tel.: 034327-93153; www.kriebsteintalsperre.de

Anreise:

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
Kategorie: Ausflugstipp, zAufi

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[caption id="attachment_67607" align="alignleft" width="117"]Peter Weckbrodt. Foto: IW Peter Weckbrodt. Foto: IW[/caption] Peter Weckbrodt hat ursprünglich Verkehrswissenschaften studiert, wohnt in Dresden und ist seit dem Rentenantritt journalistisch als freier Mitarbeiter für den Oiger und die Dresdner Neuesten Nachrichten tätig.

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