Nach „Olympus has Fallen“ ballert sich Superleibwächter Banning nun durch London
Da ist Gerard Butler (König Leonidas in „300“) wieder ganz in seinem Element: Nachdem er als Präsidenten-Leibwächter Mike Banning in „Olympus has Fallen“ bereits als Ein-Mann-Armee das Weiße Haus von Terroristen-Scharen gesäubert hat, bleibt die ganze Welt- und Präsidenten-Retterei in „London has Fallen“ erneut an ihm kleben.
Bewaffnet mit Messer, Knarre, Sturmgewehr und einem ausdrucksvollen Alpha-Tier-Flunsch walzt er sich in diesem patriotischen Haudrauf-Spektakel durch die englische Hauptstadt. Dabei holt er nicht nur die Kastanien und den (selbst recht schießwütigen) US-Präsidenten Ben Asher (Aaron Eckhart, „Die Logan-Verschwörung“ ) aus dem terroristischen Sperrfeuer, sondern schützt uns alle auch vor Führungslosigkeit.
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Die Story: Terroristen locken Staatschefs in Falle
Die Domino-Steine beginnen zu fallen, als der britische Premier überraschend stirbt. Hals über Kopf reisen die Mächtigen dieser Welt nach London, darunter auch der US-Präsident. Dort angekommen, wittert Leibwächter Banning bald eine Falle. Und tatsächlich metzeln kurz darauf islamische Terroristen in einem groß angelegten Multi-Angriff die deutsche Kanzlerin, den französischen Präsidenten und all die anderen Staatschefs der „freien Welt“ nieder. Kein Wunder: Die haben keinen schützenden Helden wie Banning an der Seite, der wenigstens „seinen“ Präsidenten rettet.
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Allerdings sitzen beide im Sperrfeuer fest. Während Vize-Präsident Trumbull (Morgan Freeman, „Sieben“, „Die Unfassbaren“) daheim in Washington die Stellung hält, kämpfen sich Banning und Asher durch die brennende Stadt…
Fazit: Feuerkraft statt Reflexion
All dies inszeniert Regisseur Babak Najafi rasant, action-reich und spektakulär – allerdings auch ohne jede kritische Distanz zur patriotischen Schwarz-Weiß-Denkwelt, die sich hier ausbreitet: Hier die infernalischen islamischen Klischee-Bösewichte, da die amerikanischen Weltenretter, die als einzige handeln und jedes Recht haben, ihre Ziele mit massiver Feuerkraft durchzusetzen. Statt auf Reflexion konzentriert sich Babak Najafi lieber auf Sturmgewehre. Gedreht hat er große Teile des Films übrigens aus Kostengründen nicht wirklich in England, sondern in einem nachgebauten London in Bulgarien, wie man den Dokus in der Bonussektion entnehmen kann. So kann der Spartiat der Neuzeit auch wirklich alles schön in Schutt und Asche legen. Fans von Gerard Butler kommen hier zweifellos auf ihre Kosten.
Autor: Heiko Weckbrodt
„London has Fallen“, Action-Thriller, USA 2016, Regie: Babak Najafi, mit Gerard Butler, Aaron Eckhart, Morgan Freeman, Bluray-Vertrieb: Universum-Film, FSK 16, Hauptfilm: 99 Minuten, Bonusmaterial (Interviews, Kurz-Dokus): 69 Minuten, DVD 13 Euro, Bluray 15 Euro
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