Institutsverbund „Dresden Concept“ zeigt seine besten Forschungsprojekte neben der Frauenkirche
Dresden, 1. Juli 2016. Auf dem Neumarkt reinigt ab sofort eine neue künstliche Lunge die Luft im Stadtzentrum von Feinstaub und anderem Dreck. Denn die TU Dresden und 21 außeruniversitäre Institute und Einrichtungen des Forscherverbunds „Dresden Concept“ eröffnen am Montag ihre bisher größte Wissenschafts-Leistungsschau neben der Frauenkirche. „Wir wollen hier zeigen, woran wir forschen und dass Forschung für die Menschen da ist“, betonte TU-Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen. Und um diese Superausstellung so richtig „öko“ einzurahmen, hat die Dresdner Hochschul-Ausgründung „Green City Solutions“ ringsum acht „City Trees“ aufgestellt: Das sind großflächig mit Moos und Filterpflanzen umwachsene Stellwände, von denen jede die Luftreinigungskraft von 275 natürlichen Bäumen haben soll.
Axolotl und seine Nachwachs-Tricks
Die künstlichen Filterbäume sind indes nicht die einzigen Attraktionen der Freiluft-Ausstellung: Die Besucher können zum Beispiel den Axolotl-Lurch bestaunen, von dem sich die Genetiker in Dresden-Johannstadt solche Tricks wie nachwachsende Beine abzugucken versuchen. Nebenan darf man mit Scannern und Lupen in die Mikrowelten vorstoßen. Ein paar Meter weiter können Neugierige den in Dresden entwickelten Karbonfaserbeton ertasten, der ganz leicht ist und alten Häusern und Brücken neue „Lebenszeit“ spendiert. Nebenan zeigen die Uni-Elektroniker, wie die Zukunft der Computertechnik und des Mobilfunks aussieht.
Kooperationsmodell gilt inzwischen als „Blaupause“ für Deutschland
Die TU und die außeruniversitären Institute in der Stadt hatten vor sechs Jahren den Verbund „Dresden Concept“ gegründet, um sich enger zu vernetzen, große Projekte gemeinsam zu schultern und teure Forschungsgeräte zusammen zu nutzen. Dieses Konzept gelte inzwischen als vorbildhafte „Blaupause“ für ganz Deutschland, schätzte Rektor Müller-Steinhagen ein. Mit diesem Kooperationsmodell hatte die TU bereits in früheren Phasen der Bundes-Exzellenzinitiative gepunktet und will damit auch in der neuen Förderphase um Zuschüsse für Dresden werben.
Rund um die Uhr neben der Frauenkirche geöffnet
Unter den Dresdnern selbst sei der Verbund „Dresden Concept“ aber noch viel zu wenig bekannt, befanden die Partner und haben deshalb die dreimonatige Freiluft-Ausstellung auf dem Neumarkt organisiert. Die ist bis zum 3. Oktober täglich rund um die Uhr geöffnet. Tagsüber werden auch oft Wissenschaftler vor Ort sein, um Fragen von Neugierigen zu beantworten, versprach Koordinator Prof. Ludwig Schultz.
Leider keine Schwebe-Hoverboards aus Dresden
Einen Schauwert vermisst man allerdings: Gerade die Beteiligung von Supraleit-Professor Schultz hatte eigentlich die Hoffnung auf eine ganz besondere Attraktion geschürt, die nun aber doch nicht in der „Dresden Concept“-Ausstellung zu sehen ist: Der ehemalige Chef des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden ist vor allem für seine schwebenden Bahnen bekannt. Und die IFW-Ausgründung „evico“ war wesentlich an der Entwicklung ziemlich cooler schwebender „Hoverboards“ beteiligt, die in Anlehnung an den Science-Fiction-Film „Zurück in die Zukunft II“ entwickelt wurden.
Autor: Heiko Weckbrodt
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