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Lenin, Feuer und die Fürstenhumpen

Alexander Thiele, Brand von Dresden 1760. Repro: Stadtmuseum Dresden

Alexander Thiele, Brand von Dresden 1760. Repro: Stadtmuseum Dresden

Sonderschau erinnert an 125 Jahre Stadtmuseum Dresden

Dresden, 2. Juni 2016. Als die Dresdner ihr Stadtmuseum im Jahr 1891 gründeten, geschah dies als „Gegenentwurf zu den Königlichen (heute Staatlichen) Kunstsammlungen“, schätzt die heutige Museums-Direktion ein. „Hier sollten „die Lebenswelten Dresdens von den Anfängen bis zur Gegenwart gezeigt werden – all das, was eine Stadt, ihren Alltag, ihre Kultur ausmacht“. Und auf eben diese 125 Jahre seit der Museumsgründung schaut nun eine Sonderausstellung zurück: auf die vielen Umzüge des Museums im Stadtraum, auf Kriege, Diktaturen, Zerstörungen, Diebstähle und Neuanfänge.

Lenin-Büste aus dem Jahr 1926. Repro: Stadtmuseum Dresden

Lenin-Büste aus dem Jahr 1926. Repro: Stadtmuseum Dresden

Zu sehen sind zum Beispiel Lenin-Büsten und Kurfürstenhumpen, Gemälde von verheerenden Stadtbränden, die Fahne der ersten „Bunten Republik Neustadt“, aber auch Fotos früherer Domizile und geraubter Schmuckstücke. Zu sehen ist die Sonderausstellung bis Mitte September 2016 im Stadtmuseum an der Landhausstraße. Und zur Jubiläums-Ausstellung gibt es einen besonderen Bonus: „Geburtstagskinder (auch Erwachsene) erhalten an ihrem Geburtstag freien Eintritt in die Jubiläumsausstellung“, kündigte die Direktion an. „Dazu dürfen sie auch eine Begleitperson mitbringen.“

Kurfürstenhumpen, um 1684. Repro: Stadtmuseum Dresden

Kurfürstenhumpen, um 1684. Repro: Stadtmuseum Dresden

Sonderausstellung „Wir erinnern uns. 125 Jahre Stadtmuseum Dresden“, im Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2 (Eingang: Landhausstraße), 4. Juni bis 18. September 2016, jeweils Di − So 10 − 18 Uhr, Fr 10 − 19 Uhr, Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 4 Euro (Geburtstagskinder gratis)

Fahne der ersten Bunten Republik Neustadt von 1990. Repro: Stadtmuseum Dresden

Fahne der ersten Bunten Republik Neustadt von 1990. Repro: Stadtmuseum Dresden

Aus dem Programm zur Sonderausstellung:

(Quelle: Stadtmuseum Dresden)

Do 9.6. 19.30 Uhr
Vortrag

Der vergessene Baumeister:
Krubsacius und das Dresdner Landhaus

Mit Lutz Reike, Dresden (Um Anmeldung wird gebeten.)

Das Stadtmuseum Dresden hat seinen Sitz seit 50 Jahren im 1966 wiederaufgebauten Landhaus. Der Vortrag behandelt die wechselvolle Bau- und Nutzungsgeschichte des ehemaligen „Land- und Steuerhauses“ und beleuchtet das Werk des fast in Vergessenheit geratenen Hofbaumeisters Friedrich August Krubsacius.

 

Do 30.6. 18 Uhr
Vortragsreihe:
Wenn Direktoren erzählen

Ein Glücksfall! Die Rückkehr einer Schenkkanne der Dresdner Elbfischer

Dr. Erika Eschebach, Direktorin des Stadtmuseums, berichtet, unter welchen Umständen die nach Kriegsende verschwundene Schenkkanne der Dresdner Elbfischer ihren Weg zurück ins Stadtmuseum finden konnte.

 

Mi 13.7. 19 Uhr
Festakt

Von der Schönheit des Augenblicks. Dem Filmemacher

Ernst Hirsch zum 80. Geburtstag – Filme und Gespräche

Gemeinsame Veranstaltung der Sächsischen Akademie der

Künste, des Filmverbandes Sachsen, des Dresdner

Geschichtsvereins und des Stadtmuseums Dresden, gefördert

durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

Moderation: Dr. Peter Ufer

 

Mi 20.7. 19 Uhr
Vortragsreihe:
Wenn Direktoren erzählen

Beschlagnahmt – verkauft – zurückerworben.

Otto Dix‘ Vor Sonnenaufgang (1913) Das Schicksal der Avantgardekunst im Stadtmuseum Dresden

Durch die Aktion Entartete Kunst verlor das Stadtmuseum

Dresden ca. 500 Werke moderner Kunst. Dr. Gisbert

Porstmann, Direktor der Museen der Stadt Dresden, ehem.

Direktor des Stadtmuseums (2008-2010), berichtet, wie es

gelang, ein wichtiges Werk der Avantgarde wieder zu

bekommen.

 

Do 11.8. 19 Uhr

Vortragsreihe: Wenn Direktoren erzählen

Die Rückkehr des „Sophienschatzes“: Vom größten

Kunstraub in der DDR bis zur glücklichen Wiederkehr

nach Dresden

1977 kam es in der Dauerausstellung des Stadtmuseums zum

größten Kunstraub in der DDR. Die Kriminalgeschichte vom

Raub bis zur Rückholung des geraubten Sophienschatzes aus

Oslo berichtet Dr. Werner Barlmeyer, ehem. Direktor des

Stadtmuseums (2002-2008).

Mit Präsentation des MDR-Films von 2013.

 

Mi 17.8. 19 Uhr

Filmvorführung

„Die Juden sind weg. Das Lager Dresden-Hellerberg“.

Eine Dokumentation von Ernst Hirsch und Ulrich Teschner

Anhand historischen Filmmaterials und eigener Aufnahmen,

haben Ernst Hirsch und Ulrich Teschner sich auf Spurensuche

nach dem Judenlager am Dresdner Hellerberg gemacht, aus

dem die letzten Dresdner Juden 1943 deportiert wurden.

Vorführung in Anwesenheit von Ernst Hirsch.

 

Do 25.8. 19 Uhr

Vortrag

„Hie lieg ich armes Würmelein …“.

Grabfunde aus der Sophienkirche

Die Sophienkirche, eine der ältesten Kirchen Dresdens, wurde 1945 stark beschädigt und trotz vieler Proteste 1962/63 abgerissen. Bei Ausschachtungsarbeiten 1964 stieß man auf die Gruftgewölbe der Kirche. Über diese spannende Geschichte und die Restaurierung der Grabfunde berichtet Dipl. Restauratorin Cornelia Hofmann.

 

Mi 31.8. 19 Uhr
Vortrag

Die Geschichte des Stadtmuseums in 125 Bildern

Die wechselvolle Geschichte des Stadtmuseums seit 1891 wird anhand von historischen Bildern präsentiert.

An welchen Orten war das Stadtmuseum beheimatet? Wer waren die Protagonisten der Städtischen Sammlungen? Davon berichtet Jonas Koch, Volontär und Ausstellungskurator.

 

 

 

 

Do 8.9. 19 Uhr

Vortragsreihe: Wenn Direktoren erzählen           

Neue Aufgaben in einer neuen Zeit.

Das Stadtmuseum nach 1989

Die Umbrüche des Jahres 1989 schlugen sich auch im

Stadtmuseum nieder. Der damals neu berufene Direktor

Matthias Griebel (1990-2002) und der ehemalige

Kulturdezernent Ulf Göpfert berichten von spannenden

Rückholaktionen nach der Wende.

Moderation: Dr. Holger Starke.

 

Der Eintritt zu den o. g. Veranstaltungen ist frei.

 

Sa 17.9.2016, 18 – 1 Uhr           

Ausstellungsfinale in der Museumsnacht

Als Schlusspunkt der Sonderausstellung erwartet Sie ein buntes Programm zur Museumsnacht. Lassen Sie sich überraschen.

 

Im Rahmen der Jubiläumsausstellung laden wir Sie ein, die

Dichter- und Künstlerhäuser der Museen der Stadt

Dresden näher kennen zu lernen:

 

Sa 2.7. 14 Uhr           

Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik           

Mit Michaela Hausding

 

Sa 9.7. 14 Uhr

Schillerhäuschen                                            

Mit Claudia Toepfer

 

Sa 13.8. 14 Uhr           

Kraszewski-Museum                                 

Mit Joanna Magacz

 

Sa 27.8. 14 Uhr           

Carl-Maria-von-Weber-Museum                      

Mit Dorothea Renz

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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