Monate: Juni 2016

Ass im Ärmel: biegsame Farbdisplays auf Kunststoffbasis, die auch Videos darstellen kann - damit steht Plastic Logic weltweit ganz vorne. Abb.: PL

Nach Schwarmfinanzierung kommt Schwarm-Innovation

Dresdner Netzwerk OES lobt 3000 Euro für Endkundenideen für Produkte aus biegsamer Elektronik aus Dresden, 30. Juni 2016. Viele Konzerne reden davon, ihre Kunden und Kritiker künftig stärker in die Entwicklung neuer Produkte einzubeziehen: Ähnlich wie dies in der Schwarmfinanzierung („Crowdfunding“) bereits üblich ist, wollen sie auch das Wissen und Know-How der Internetmenge für Produktinnovationen einspannen (Crowd R&D). Und ein sächsischer Technologieverbund probiert dies nun aus: Die Organikelektronik-Forscher und -Firmen vom „Organic Electronics Saxony“ (OES) aus Dresden haben eine Innovations-Plattform im Internet gestartet. Dort wollen sie einerseits Entwickler, Produzenten und Zulieferer von biegsamen Computerchips, Solarzellen und Leuchtdioden zusammenbringen, damit die gemeinsam neue Endprodukte entwickeln.

Prof. Markus Krötzsch Foto Birgit Holthaus

TU beruft Wikidata-Mitgründer Krötzsch als Professor

Dresden, 30. Juni 2016. Die TU Dresden hat den 35-jährigen Informatiker Dr. Markus Krötzsch zum Professor für „Wissensbasierte Systeme“ am Institut für Theoretische Informatik berufen. Krötzschs Aufgabe ist es – kurz gesagt – Ordnung in die Datenfluten des Informationszeitalters zu bringen. Einen Namen hatte er sich bereits als Mitgründer der „Wikidata“ gemacht. Diese Datenbank verknüpft Informationen der nationalen Wikipedia-Internet-Enzyklopädien und ihrer Teilprojekte.

Eine Plasticard-Mitarbeiterin setzt die hauchdünnen Antennenschichten auf die Chipkarten-Bögen auf. Foto: Heiko Weckbrodt

Plastegeld von morgen ist hölzern und animiert

Dresdner Techfirma Plasticard ZFT forscht an raffinierten neuen Chipkarten Dresden, 30. Juni 2016. Kredit- und Chipkarten gelten als Inbegriff von „Plastikgeld“ – doch die Zeiten sind bald vorbei: Die elektronische Karte der Zukunft kann aussehen wie ein Stück Birken-Holz, auf einem Bildschirm zeigt sie kleine Videos und sie ist mit Sensoren vollgestopft, die etwa protokollieren, wie heiß unser Leben ist, wieviel Schritte wir tagsüber gelaufen sind. An solchen und ähnlichen Chipkarten arbeitet derzeit das Technologie-Unternehmen „Plasticard ZFT“ auf einem ehemaligen Brauerei-Gelände in Dresden-Löbtau.

Der Weg zum Präsidentenpalast ist für Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und ihre Mitstreiter mit tödlichen Fallen gespickt. Abb.: Studiocanal

Der Weltuntergang hat Konjunktur

Filmforscherin Gertrud Koch: Angst vor Chaos, Überwachung und Versklavung lässt Dystopien blühen Dresden, 29. Juni 2016. Leben wir inmitten einer globalen Vertrauenskrise in die soziale, ökologische und ordnungspolitische Zukunft der Menschheit? Dies ist durchaus anzunehmen, wenn man sich die Flut zukunftspessimistischer, also „dystopischer“ Filme anschaut, die sich seit einigen Jahren wieder durch die Kinos wälzt. Da sind an die Stelle der hoffnungsfrohen Utopien des frühen Raumfahrzeitalters die Dystopien getreten, in denen die Natur zurückschlägt, eine kleine Elite die Masse der Menschen versklavt und totalüberwacht oder inmitten des Weltuntergangs nur die überleben, die sich auf „die guten alten“ Werte rückbesinnen.

Die Schecks der Forum Außenhandelsgesellschaft mbR der DDR, auch eine Form von Privatgeld, sie waren heißbegehrt. Denn sie entsprachen 1 zu 1 der harten D-Mark, m,it ihnen konnten DDR-B+ürger im Intershop Westprodukte kaufen. Aber nur wenige hatten sie - und noch weniger sahen jemals einen 500-Mark-forumscheck. Foto: Peter Weckbrodt

Hat Geld Zukunft?

Sonderausstellung in Chemnitz beleuchtet Penunze von allen Seiten Chemnitz, 29. Juni 2016. Zu mehr Geld kann Ihnen die aktuelle Sonderausstellung „Geld“ des „Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz“ (smac) vermutlich auch nicht verhelfen. Aber Sie vermittelt Ihnen auf jeden Fall zu deutlich mehr Wissen übers Geld. Daher kann der Besuch dieser hochinteressanten Exposition unbedingt empfohlen werden.

Print-Werbung: Unaufdringliche Werbemittel, die auffallen

Mit regionaler Werbung die gewünschte Zielgruppe erreichen Dresden. Täglich sehen und hören Menschen rund 3.000 Werbebotschaften – im Internet, in Fernsehen und Radio, in Zeitschriften, aber auch auf üppigen Plakatwänden werden wir ständig mit Werbung konfrontiert. Vor allem für Jung-Unternehmer und regionale Unternehmen ist es daher wichtig, aus der Masse hervorzustechen und mit der eigenen Werbung ein auffälliges Zeichen zu setzen. Die Plakatwerbung ist dafür ein gutes Werkzeug.

Die Dresdner Niederlassung des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo hat sich auf die Analyse der ostdeutschen und sächsischen Wirtschaft spezialisiert. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo-Forscher kritisiert schlappe ostdeutsche Wirtschaftspolitik

Ragnitz: So einem „Weiter so“ wird nie was mit dem Westniveau Dresden, 28. Juni 2016. Die Wirtschaftsminister in den ostdeutschen Bundesländer müssen aufwachen und eine aktivere Politik betreiben, wenn sie jemals den Abstand zum Westen aufholen wollen. Darauf hat Prof. Joachim Ragnitz, der Dresdner Vize-Niederlassungschef des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo, am Dienstag hingewiesen, als er die aktuelle Konjunkturprognose für Ostdeutschland und Sachsen vorgestellte.

Abb.: hw

Mehr Professorinnen

„Lehrkörper“ wird weiblicher und internationaler Wiesbaden, 28. Juni 2016. In Deutschland zeichnet sich immer deutlicher ein steigender Anteil der Frauen in der Professorenschaft ab: Im Jahr 2015 wiesen insgesamt 1627 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen durch eine Habilitation ihre Lehrbefähigung an einer Hochschule beziehungsweise Universität nach und 28,4 Prozent davon waren Frauen. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag der Frauenanteil unter den angehenden Professoren erst bei 22,2 Prozent. Das geht aus Erhebungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden hervor.

Die Visualierung zeigt den ENVISAT in der Betriebsphase. Abb.: ESA

Dresdner TU-Forscher arbeiten an Augen für Jagd-Raumschiff

Orbitaler Jäger soll 2020 den toten Envisat einfangen Dresden, 28. Juni 2016. Automatisierungs-Forscher der TU Dresden entwickeln derzeit künstliche Augen für einen kosmischen Jagd-Satelliten. Der soll voraussichtlich im Jahr 2020 im Auftrag der europäischen Raumfahrtagentur ESA den toten Umweltsatelliten ENVISAT vom Himmel holen, damit der keine Katastrophe im All auslöst.

Im Schülerlabor DeltaX in Dresden-Rossendorf untersuchen die Jungen und Mädchen, wie Strahlen auf biologische Zellen wirken. Foto: HZDR

Schüler testen Strahlenkampf gegen Krebs

Im DeltaX-Schülerlabor in DresdenRossendorf startet neuer Ferienkurs Dresden, 27. Juni 2016. Wie reagieren Zellen, wenn sie ultraviolette Strahlen abbekommen? Wie muss man Röntgenkanonen einstellen, damit sie Krebszellen zerstören, aber das gesunde Gewebe ringsum wenig schädigen? Diesen und ähnlichen Fragen aus Strahlenbiologie und Genetik gehen elf Schüler vom 28. bis zum 30. Juni im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf nach: Wie richtige Forscher experimentieren sie drei Tage lang im Schülerlabor „DeltaX“. Dabei können sie die Strahlenquelle ELBE und andere Forschungsgeräte nutzen.

Anlage zur Kiesproduktion im Karstgebirge der Provinz Hoa Binh bei Hanoi in Vietnam. Foto: P. Wirth/IÖR

Vietnamesen suchen in Dresden Öko-Rat

Wie aus Kiesgrubenwüsten Seenplatten werden Dresden, 27. Juni 2016. Baggern Baufirmen jahrelang Kies aus dem Boden, kann eine Landschaft hinterher wie eine Marswüste aussehen oder wie eine beschauliche Seenplatte – je nachdem, wie ernst die Verantwortlichen das Konzept „Renaturierung“ nehmen. Auch in Vietnam, wo derzeit ein Bauboom tobt, wird der ungezügelte Abbau von Baustoffen wie Sand, Kies und Stein zum wachsenden Problem. Deshalb treffen sich ab morgen Experten aus Deutschland und Vietnam in Dresden zu einer Fachtagung. Im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) wollen sie sich über umweltverträglichen Bergbau austauschen. In den Folgetagen stehen Exkursionen in alte Steinbrüche und Braunkohle-Reviere auf der Agenda.

Susann Wiesner bei der Qualitätskontrolle von fertigen Kolbenringen bei "Federal Mogul". Foto: Heiko Weckbrodt

Kaum ein Brummis brummt ohne Kolbenringe aus Dresden

„Federal Mogul“-Fabrik stellt jährlich Millionen Motorteile her Dresden, 27. Juni 2016. Wer im Industriegelände im Dresdner Norden den alten Bahnschienen folgt und bis in die Sackgasse An der Schleife fährt, trifft auf ein Werktor, hinter dem einer der legendären Marktführer in der Nische, ein „Hidden Champion“ sitzt: Ein Großteil der Lastkraftwagen auf deutschen Straßen fährt mit Motorteilen, die hier im Dresdner Norden hergestellt werden. Denn das ehemals „volkseigene“ Kraftfahrzeugzubehörwerk Dresden gehört inzwischen zum US-Autozulieferer „Federal Mogul“ und stellt jährlich 15 Millionen Kolbenringe her, die in etwa 70 Prozent der Brummis eingebaut werden. Aneinandergesteckt würden diese Ringe für eine Kette von etwa 1800 Kilometer reichen.

Ein so genanntes Videograbber-Kabel (rechts) macht die Videokamera für wenig Geld zur Bildquelle für die Skype-Übertragung, die viel mehr kann als eine herkömmliche Webcam. Für die Skype-Sitzung in größerer Runde vor dem Fernseher ist ein Handmikrofon (rechts) praktisch, das herumgereicht werden kann. Es sollte einen abschaltbar sein. Abb.: hgr

Internet-Treffen statt Dienstreisen

40 % der Unternehmen nutzen Online-Meetings Berlin, 27. Juni 2016. Statt ihre Mitarbeiter rund um den Erdball zu schicken, setzen viele Unternehmen inzwischen auf Videokonferenzen und anderen Konferenzformate per Internet. Mittlerweile nutzen 40 Prozent der deutschen Unternehmen Online-Meetings, hat „Bitkom Research“ aus Berlin in einer repräsentativen Umfrage unter 1108 Firmen (ab 20 Mitarbeiter) aus mehreren Branchen ermittelt.

Vor allem auch die alten Trabbis ziehen heute viel Aufmerksamkeit auf sich. Foto: Heiko Weckbrodt

So funktioniert ein Motor im Lkw und Pkw

Verbrennungsmotor in der Kurzversion Wir erinnern uns an den Physikunterricht: Die meisten Automotoren bestehen aus vier abgedichteten Stahlröhren. Unten sind Kolben eingesetzt, die sich hoch und runter bewegen können. Durch Kolbenringe sind diese Stahlkolben zur Zylinderwand abgedichtet. Oben sitzt der Zylinderkopf, der die Zylinder durch meist halbrunde „Deckel“ abdichtet. Der Raum zwischen dem Zylinderkopf oben und den Kolben unten nennt man die Brennkammer.