In Sachsen startet DVB-T HD zunächst nur im Raum Halle-Leipzig
Leipzig/Dresden, 30. Mai 2016. Morgen beginnt in Sachsen der Umstieg, zunächst aber nur im Raum Halle-Leipzig: Ab 31. Mai 2016 stellen die Sender das per Antennen empfangbare Fernsehen schrittweise auf das höher aufgelöste Bildformat DVB-T2 HD um. Zunächst werden die HD-Kanäle zusätzlich empfangbar sein, ab 2017 dann anstatt der bisher üblichen DVB-T-Sender. Um das neue Format zu empfangen, müssen sich die Sachsen neue Empfangsboxen zulegen, nicht unbedingt aber neue Fernsehgeräte oder Antennen. Darauf hat die Verbraucherzentrale Sachsen hingewiesen. „Beim Kauf neuer Geräte sollte man daher unbedingt auf das grüne DVB-T2 HD-Logo achten“, betonte Janine Hartmann von der Verbraucherzentrale.
Zuerst 6 Programme empfangbar, später bis zu 40
„In der ersten Stufe werden die 6 HD-Programme Das Erste, RTL, ProSieben, SAT.1, VOX und ZDF in diesen Regionen ohne zusätzliche Gebühren zu sehen sein“, kündigte das „Projektbüro DVB-T2 HD Deutschland“ an. Nach dem Start in ausgewählten Ballungsräumen, die auf dieser Karte im Internet eingezeichnet sind, werden nach und nach bis Mitte 2019 auch die anderen Regionen auf DVB-T2 HD umgestellt, darunter die Landeshauptstadt Dresden. Laut dem Projektbüro werden dann in einigen Regionen bis zu 40 Programme per Antenne empfangbar sein.
Verbraucherschützer rechnen mit Bezahlschranke für Privatsender
„Die öffentlich-rechtlichen Sender werden ihre Programme auch nach der vollständigen Umstellung unverschlüsselt anbieten“, erklärten die Verbraucherschützer. „Die privaten Sender hingegen werden für den Empfang der meisten Programme in HD-Qualität ein technisches Entgelt erheben.“
Ein weiterer Haken: Die Sender strahlen ihre Programme dann größtenteils im Bildformat 1080p aus, also mit einer Auflösung von 1920 mal 1080 Punkten. Vom HD-TV haben freilich nur Haushalte etwas, die Fernseher mit entsprechend hochauflösenden Bildschirmen haben.
Internet-Alternativen beginnen Linear-TV das Wasser abzugraben
Schon beim Umstieg vom analogen Fernsehen auf das digitale Verbreitungsformat „DVB-T“ (schrittweise von 2003 bis 2008) hatten sich die Deutschen TV-Freunde neue Empfängerboxen beziehungsweise Empfänger zulegen müssen. Weil gerade in Sachsen kaum private Sender ihre Programme per DVB-T verbreiteten, hatte das Digitalfernsehen schon damals einige Akzeptanzprobleme. Zudem sind mittlerweile der Empfang per Kabel und Satellit weit verbreitet. Auch graben alternative Empfangsformate per Internet (Netflix, Mediatheken, Streaming-Portale) längst dem klassischen linearen Fernsehen das Wasser ab. hw
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