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Porzellanmanufaktur Meissen: Kneten, Malen und Staunen

Die Porzellanmalerin Diana Teichert gestaltet diese Teekanne mit sicherem Pinselstrich. Foto: Peter Weckbrodt

Die Porzellanmalerin Diana Teichert gestaltet in der Manufaktur Meissen diese Teekanne mit sicherem Pinselstrich. Foto: Peter Weckbrodt

Wochenendtipp für den 22./23. April 2016: Tage der offenen Tür bei den Porzellan-Malern

Meißen/Dresden, 22. April 2016. Kneten, Malen und Staunen sind einmal jährlich für die Besucher der Porzellanmanufaktur Meissen (Eigenschreibweise!) angesagt, wenn der Tag der offenen Tür ansteht. Diesmal öffnen sich die sonst für die neugierigen Blicke der Besucher als absolut tabu verschlossen gehaltenen Fachbereiche. In diesem Teil der Manufaktur entstehen die begehrten Kostbarkeiten in einem mehrstufigen Produktionsprozess in Handarbeit. Daran hat sich seit 200 Jahren prinzipiell nichts geändert. Direkt an den Arbeitsplätzen der Gestalter und Maler können die Besucher die handwerkliche Perfektion erleben, in der das weltberühmte Meissener Porzellan entsteht.

Apostel Petrus in der Gussform

Das Formenarchiv zeigt die rund 700.000 Modellformen. Besonders gern und voller Stolz zeigen die Mitarbeiter dieser Fundgrube die Figur und die zugehörigen Originalgussformen des Apostels Petrus. Es ist die älteste Schöpfung im Archiv, sie ist 1737 unter den meisterhaften Händen des berühmten Kaendler entstanden.

Blick ins Formenarchiv. Foto: Peter Weckbrodt

Blick ins Formenarchiv.
Foto: Peter Weckbrodt

Ofenhalle und Glasurmalerei geöffnet

Ein Blick in die Ofenhalle ist ebenso möglich wie das hautnahe Erleben, wie die „Gekreuzten Schwerter“, wie schon 1722 geschehen, auch heute noch auf jedes einzelne Porzellanstück von Hand mit sicherem Pinselstrich gemalt wird. In der Unterglasur- und Aufglasurmalerei sehen die Besucher, wie die unendliche Vielfalt an Dekoren und Motiven entsteht.

Erwachsene lernen im Crash-Kurs zeichnen…

Zusätzlich bieten die Manufakturmitarbeiter an beiden Tagen ein ganz auf die Interessen der Familien zugeschnittenes Programm an. Für die Eltern gibt es spannende Vorträge von Experten sowie erstmals diese Jahr auch Crash-Kurse im Zeichnen. Damit wird ein wiederholt geäußerter Besucherwunsch erfüllt.

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Mythos Meissen: Das erste Porzellan in Europa

… während die Kinder kneten

Die Kinder können indes sich an einem Malwettbewerb beteiligen. Aus der in der Manufaktur verwendeten Porzellanmasse können sie sich nach Lust, Liebe und eigenem Können unter fachlicher Anleitung eine Figur, einen Körper oder ein Spielzeug kneten. Die ganze Familie kann sich an einem Gewinnspiel beteiligen.

 Diese 550 000 Euro teure Schmuckschatulle ist bei Bedarf lieferbar. Foto: Peter Weckbrodt

Diese 550 000 Euro teure Schmuckschatulle ist bei Bedarf lieferbar. Foto: Peter Weckbrodt

Halbe Million Euro pro Stück: Zwei Schmuckschatullen pro Jahr

Nach soviel schöpferischem Treiben sollten die großzügig gehaltenen Schauräume besichtigt werden. Da gehen dann die Augen recht schnell vor bloßem Staunen über. Da können die limitierten Kunstwerke des Jahres 2016 wegen ihrer edles Schönheit begeistern. Die Begeisterung für deren Preise wird sich zwangsläufig in Grenzen halten. Sie weicht geradezu fassungslosem Staunen ob der Pracht einer Schmuckschatulle der Meissener Manufaktur, mit der sie schon vor 123 Jahren ihren Ruf auf der Weltausstellung in Chicago seinerzeit begründete. Weil danach gefragt wurde, legten die Meißner die Schatulle ab 2013 wieder neu auf. Jährlich werden zwei Stück hergestellt und völlig problemlos auch abgesetzt, wie dem Oiger bestätigt wurde. Stückpreis: 550.000 Euro!

Zu den limitierten Kunstwerken des Jahres 2016 der Manufaktur gehört dieser 38 cm große und 15 000 Euro teure Don Quichotte aus Porzellan, unterstützt von Sancho Pansa. Foto: Peter Weckbrodt

Zu den limitierten Kunstwerken des Jahres 2016 der Manufaktur gehört dieser 38 cm große und 15 000 Euro teure Don Quichotte aus Porzellan, unterstützt von Sancho Pansa. Foto: Peter Weckbrodt

Aber es gibt auch einiges für den kleinen Geldbeutel. Im Werkverkauf-Laden gibt es schöne, begehrenswerte Geschirrteile und Vasen, darunter auch das beliebte Zwiebelmuster, mit 30 Prozent Rabatt.

Autor: Peter Weckbrodt

Besucherinformationen

Was? Tag der offenen Tür

Wo? In der Manufaktur Meissen, Talstraße 9, 01662 Meißen

Wann? Am 22. April von 12 bis 17 Uhr, am 23. April von 10 bis 17 Uhr

Eintritt zu den Produktionsbereichen ist frei

Anreise (Karte: Google Maps):

Programm für beide Tage

12.30-14 h

100 Jahre Porzellan-Museum mit anschließender Kurzführung durch die Schauhalle

14.30-15.30 h

Spannende Hintergründe zu den Limitierten Kunstwerken 2016

15.00-15.45 h u.16.00-16.45 h

Crash-kurs im Zeichnen

16.00-17.00 h

Interessantes und Amüsantes rund um die größte Porzellanstatue der Welt

12.00-16.30 h

Formen einer Schneeballblüte; Modellieren für Kinder

12.00-16.30 h

Kinder-Malwettbewerb

12.00-17.00 h

Herstellung und Verkauf von Sebnitzer Kunstblumen

12.00-17.00 h

Zeichenschüler fertigen Briefkarten an

12.00-17.00 h

Gewinnspiel

Mehr Infos: www.meissen.com/events

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
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[caption id="attachment_67607" align="alignleft" width="117"]Peter Weckbrodt. Foto: IW Peter Weckbrodt. Foto: IW[/caption] Peter Weckbrodt hat ursprünglich Verkehrswissenschaften studiert, wohnt in Dresden und ist seit dem Rentenantritt journalistisch als freier Mitarbeiter für den Oiger und die Dresdner Neuesten Nachrichten tätig.

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