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Ist Politikersprache mitschuld an Politikverdrossenheit?

Auszug aus einer Adaption von Shakespeares "Romeo und Julia" in Einfacher Sprache. Repro: Heiko Weckbrodt

Auszug aus einer Adaption von Shakespeares „Romeo und Julia“ in Einfacher Sprache. Repro: Heiko Weckbrodt

Tagung über „leichte Sprache“ an der Uni Leipzig

Leipzig, 5. April 2016. Sind die von PR-Experten vorgestanzten Worthülsen aus Politikermündern mitschuld daran, dass sich so viele Deutsche von der Politik enttäuscht abwenden? Dass die Wahlbeteiligung in der Bundesrepublik fast stetig sinkt? Und könnte sich daran etwas ändern, wenn die Politiker und Behörden angehalten werden, eine „Leichte Sprache“ zu verwenden? Diese und ähnliche Fragen wollen rund 90 Linguisten, Germanisten und andere Wissenschaftler und Praktiker während einer Tagung „Leichte Sprache im Spiegel theoretischer und angewandter Forschung“ Mitte April an der Uni Leipzig diskutieren.

Uni Leipzig: Bisher kaum wissenschaftliches Fundament für „Leichte Sprache“

Das Institut für Germanistik ist Gastgeber dieser Tagung vom 13. bis 15. April 2016. Die Leipziger Geramisten hoffen, damit Impulse für ein wissenschaftliches Fundament der sogenannten „Leichten Sprache“ und „Einfachen Sprache“ zu legen. Denn bisher, so schätzen die Experten, „vollzieht sich der Einsatz ,Leichter’ und ,einfacher Sprache’ in der Praxis noch immer relativ intuitiv, praxisbezogen und unabhängig von wissenschaftlicher Grundlagenforschung“. „Der Zeitpunkt scheint günstig für einen Dialog zwischen Wissenschaft und Expertinnen und Experten aus der Praxis“, erklärte Prof. Ulla Fix vom Institut für Germanistik, die die Tagung mitorganisiert.

„Leichte Sprache“ folgt Regeln, die in Deutschland vom „Netzwerk Leichte Sprache“ publiziert und gepflegt werden. Leichte Sprache zeichnet sich beispielsweise durch kurze Sätze aus, die nur eine Kernaussage enthalten, auf Fremdwörter aber verzichten. „Einfache Sprache“ hingegen erlaubt etwas längere Sätze und zumindest einfache Fremdwörter.

Zum Weiterlesen:

Leichte Sprache ist gefragt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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