Sächsische Forscher entwickeln Methode, um Kükengeschlecht noch im Ei zu erkennen
Dresden, 26. März 2016. Man muss kein überzeugter Vegetarier sein, um die Legehennen-Industrie für ethisch verwerflich zu halten: Die deutschen Landwirte töten jährlich rund 40 Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen, weil sie für die Legehennen-Produktion nicht gebraucht werden. Forscher aus Dresden und Leipzig haben deshalb nun im Auftrag des Bundes-Landwirtschaftsministeriums ein lasergestütztes Verfahren entwickelt, um das Geschlecht der Küken noch im Ei zu ermitteln: 72 Stunden nach der Bebrütung, wenn die Embryonen noch keinen Schmerz empfinden. Das hat die Medizinische Fakultät „Carl Gustav Carus“ der TU Dresden mitgeteilt.
Laser analysiert Embryonen am Tag 3
Im neuen Verfahren strahlt ein Laser gebündeltes unsichtbares Infrarotlicht auf das Ei. Aus der Art und Weise, wie sich dieses Laserlicht an den Blutzellen-Molekülen streut („Raman-Spektroskopie“), lässt sich dann das Geschlecht des Hühner-Embryos am „Tag 3“ ermitteln.
Damit die Geschlechtsbestimmung großindustriell einsetzbar ist, wollen die Wissenschaftler diese Technologie bis Mitte 2017 noch zuverlässiger und schneller machen, außerdem automatisieren.
Kommentar:
Ich weiß nicht, ob ich mich sehr viel besser dabei fühle, wenn in Zukunft Hühner-Embryonen statt Küken massenweise getötet werden. Massentierhaltung und insbesondere die Legehennen-„Produktion“ bleiben ein ethisches Problem. Da kann einem das Oster-Ei im Halse stecken bleiben. hw
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