Scottsdale, 1. März 2016. Taiwan hat Südkorea in der Halbleiter-Fertigung erstmals überholt: Gemessen in Siliziumscheiben (Wafer) pro Monat, waren zum Jahresende 2015 in Taiwan rund 21,7 Prozent an den weltweit verfügbaren Produktionskapazitäten konzentriert. Südkorea kommt nur noch auf 20,5 % Anteil. Das geht aus einer Analyse des Marktforschungs-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale (USA) hervor.
In Europa stehen nur 6,4 % der weltweiten Chip-Fertigungskapazitäten
In der Rangliste folgen Japan mit 17,3 % und Nordamerika mit 14,2 % Produktionsanteil. Die Chinesen haben 9,7 % Anteil und damit Europa (6,4 %) längst überholt. Die Europäer sind also vom EU-Ziel, auf 20 % Weltmarktanteil zu kommen, weit entfernt geblieben.
Taiwan hat vor allem durch das Wachstum solcher Chip-Auftragsfertiger wie TSMC Weltmarktanteile gewonnen. Da sehr viele Elektronikfirmen inzwischen ihre Chips nicht mehr selbst fertigen, sondern bei „Foundries“ in Auftrag geben, hatten sich für die Inselchinesen erhebliche Investitionen in Fabrikausbauten gelohnt.
Die Analysten hatten im Übrigen die produzierbare Chipmenge auf 200-mm-Wafer umgerechnet, um die Angaben vergleichbar zu machen. Auch gingen sie nach Standort-Prinzip vor: Sie rechneten die Chipfabriken den Ländern zu, in denen sie stehen, nicht den Herkunftsstaaten der Eigentümer.
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
1 Kommentare