3D-Animationsabenteuer dreht den Spieß auf der Insel um
Eisvogel Kiki, die Tapir-Dame Rosie und die anderen Tiere sind anfangs gar nicht begeistert, als ein Schiff vor ihrer Insel strandet: Ein Zweibeiner kriecht an Land, schleppt allerlei seltsame Gegenstände aus dem Wrack, entzündet ein Feuer, geht gar mit einem Donnerstock auf die Jagd nach essbarer Fauna. Nur Papagei Mick, der bald den Namen „Dienstag“ verpasst bekommt, freundet sich rasch mit dem zweibeinigen Wesen an. Und bald erkennt auch Dienstags tierische Clique, dass dieser seltsam unbeholfene „Robinson“ für ein klares Plus an inulsarer Lebensqualität gut ist: Er sorgt für fließendes Wasser, baut eine Hütte für die Regenzeit und dergleichen mehr. Wenn nur nicht immer wieder bösartige Schiffskatzen und Piraten in das schöne neue Inselparadies hereinplatzen würden…
Werbevideo (Studiocanal):
Mehr Tollpatsch als Zivilisations-Bringer
Den originalen „Robinson Crusoe“ hatte Daniel Defoe vor 300 Jahren als den unermüdlich formenden Menschen dargestellt, dem es im Blut liegt, Zivilisation in die Wildnis zu bringen und seine Umwelt zu kolonialisieren. Im Animationsfilm „Robinson Crusoe 3D“ hingegen, der jetzt in den Kinos angelaufen ist, hat Regisseur Vincent Kesteloot die Perspektiven umgedreht: Nicht der Mensch steht im Mittelpunkt, sondern die Tiere – und die helfen unserem liebenswert-tollpatschigem Schiffbrüchigen überhaupt erst, auf der Insel zu überleben.
Diese (nur scheinbar) verkehrte Tier-Mensch-Welt ist lustig und kindgerecht in Szene gesetzt, gelegentlich allerdings vielleicht auch etwas zu infantil in seinen Dialogen. Technisch sehr beeindruckend sind die 3D-Effekte, die hier wirklich mal sehr plastisch wirken.
Autor: Heiko Weckbrodt
„Robinson Crusoe 3D“ (Studiocanal), Animationsfilm, FSK 0, 90 Minuten
In Dresden u.a. in folgenden Kinos:
Cinemaxx, 17.15 Uhr
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