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Soziales Umfeld entscheidet über Löhne von Einwanderern mit

Die meisten ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmer können sich vorstellen, Flüchtlinge einzustellen. Viele sind sich jedoch unsicher, wie es um die fachlichen und Sprachkenntnisse der Einwanderer bestellt ist. Foto: Rittal GmbH

Das Bildungsniveau im sozialen und ethnischen Lebensumfeld von Flüchtlingen und anderen Einwanderern ist mitentscheidend darüber, welche Jobs sie bekommen und welches Lohnniveau sie erreichen. Foto: Rittal GmbH

Hohe ethnische Konzentration um Umfeld kann Chancen reduzieren

Nürnberg, 21. Dezember 2015. Ethnische und soziale Netzwerke im unmittelbaren Umfeld sind mitentscheidend darüber, wieviel Lohn ein Einwanderer für seine Arbeit bekommt und wie schnell sich Flüchtlinge integrieren. Das geht aus einer Migranten-Studie hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) in Nürnberg heute vorgestellt hat.

Im Kern kommen die Autoren zu dem Schluss: Viele Migranten wohnen in Gegenden, in denen ohnehin viele Menschen ihres Herkunftslandes leben. Wenn dieses Milieu nun von vielen Hochqualifizierten dominiert wird, dann erreichen meist auch die neu Hinzugekommenen recht rasch ein gutes Lohnniveau. „Ethnische Netzwerke mit einem niedrigen Bildungsniveau senken dagegen die Bildungs- und Beschäftigungschancen für Migranten“, schätzen die Autoren Agnese Romiti, Parvati Trübswetter und Ehsan Vallizadeh ein.

Junge Einwanderer bekommen im Schnitt 40 % weniger Lohn als Deutsche

Generell beziehen Einwanderer – seien es nun Flüchtlinge oder klassische Zuwanderer – unterdurchschnittliche Löhne. „So lag das Lohnniveau von Migranten, die zum Zeitpunkt des Zuzugs 30 Jahre alt und jünger waren, in den ersten beiden Jahren unmittelbar nach dem Zuzug nach Deutschland bei 60 Prozent des durchschnittlichen Lohnniveaus aller deutschen Arbeitnehmer“, heißt es in der Studie. Erst nach gut zehn Jahren verdienen Migranten 86 Prozent des Durchschnittslohns der deutschen Beschäftigten.

Die Gründe für die Differenz: Viele Migranten können nur wenig Deutsch, haben unzureichende Qualifikationen und oft gar keinen Berufsabschluss oder einen Abschluss, der in Deutschland nicht anerkennt wird. Leben die Einwanderer aber in einem Umfeld mit hohem Bildungsniveau, setzt dies oft Anreize, sich rasch weiterzuqualifizieren und zu bilden – wodurch sich dann auch die Job- und Einkommens-Chancen erhöhen.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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