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Dresdner Statiker simulieren Patienten-Herzen

Abb.: TU Dresden

Abb.: TU Dresden

Computermodell soll Behandlungserfolge verbessern

Dresden, 19. Dezember 2015. Um Medizinern bei der Behandlung herzkranker Patienten zu helfen, entwickeln Statiker und Bauingenieure der TU Dresden derzeit Computermodelle des menschlichen Herzens. Diese Simulationen sollen an die Besonderheit eigener Menschen angepasst werden können. Dadurch könnten Ärzte in Zukunft besser analysieren, für welches Patienten-Herz welche Therapie funktionieren könnte, am welchen Herzschrittmacher-Kontakte zu platzieren sind und so weiter.

Das menschliche Herz kann man als Hochleistungsmaschine betrachten, die kein von Menschenhand geschaffenes Gerät bisher erreichen konnte: Im besten Falle schlägt es jahrzehntelang ohne jede „Wartung“ – vom ersten Herzschlag eines Embryos bis zum Herzstillstand zum Zeitpunkt des Todes. Das Herz pumpt das Blut durch den Kreislauf und versorgt damit die Organe und jede Zelle im Menschen mit Nährstoffen. Weil wir unsere Lebenserwartung über die Jahrhunderte hinweg aber immer weiter ausgedehnt haben, wird auch immer deutlicher, das selbst unsere Hochleistungspumpe, das Herz, eben doch ihre Grenzen hat. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind im Jahr 2012 weltweit 31 Prozent aller Todesfälle auf Herzerkrankungen und Schlaganfälle zurückzuführen, teilte die TU mit.

Projektleiter Prof. Michael Kaliske. Foto: TUD

Projektleiter Prof. Michael Kaliske. Foto: TUD

Projektleiter ist Prof. Michael Kaliske vom „Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke“ an der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden. Er und seine Mitarbeiter kooperieren dabei mit Professorin Ruth Strasser vom Herzzentrum der TU Dresden. Das Projekt „Computerorientierte Elektromechanik des Herzens: Entwicklung von Simulationswerkzeugen für die patientenspezifische Analyse“ werde von 2016 bis 2018 mit knapp 300.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, informierte die Uni.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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