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Bald jedes fünfte Studenten-Wohnheim in privater Hand

Studenten im Hörsaalzentrum der TU Dresden. Foto: TUD

Studenten im Hörsaalzentrum der TU Dresden. Foto: TUD

Zahl privater Plätze hat sich bereits auf 25.000 verdoppelt

Jena/Leipzig, 10. Dezember 2015. Private Studenten-Wohnheime spielen eine wachsende Rolle in den großen Universitätsstädten, vor allem in Süd- und Westdeutschland. Die Zahl privat finanzierter Wohnheim-Plätze hat sich an den 30 größten Hochschul-Standorten seit dem Jahr 2010 bereits auf rund 25.000 verdoppelt, hat eine gemeinsame Studie der Uni Jena, des Immobiliendienstleisters „Savills“ und des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) Leipzig ergeben. Bis zum Jahr 2020 werde der private Wohnheim-Bestand wahrscheinlich auf mindestens 40.000 Plätze steigen, heißt es dort.

Lokal Marktanteile von über 40 % für Privatheime erwartet

Die Studien-Autoren rechnen damit, dass der Marktanteil privater Studentenwohnheime von derzeit 16 Prozent auf rund 22 Prozent im Jahr 2020 steigen wird. „In Städten wie Kassel oder Frankfurt am Main könnten sogar Spitzenwerte von deutlich über 40 Prozent erreicht werden.“

Anteil privater Wohnheime an allen Studentenwohnheimen in den großen Uni-Städten. Abb.: IfL

Anteil privater Wohnheime an allen Studentenwohnheimen in den großen Uni-Städten. Abb.: IfL

Monatsmieten über 450 Euro können nur wenige Studenten zahlen

Prof. Sebastian Henn von der Uni Jena. Foto: Uni jena

Prof. Sebastian Henn von der Uni Jena. Foto: Uni jena

Die privaten Wohnheime konzentrieren sich allerdings vor allem in einigen Hochschulstädten „mit besonders angespanntem Wohnungsmarkt“ wie München, Mainz und Regensburg. In Ostdeutschland hingegen spielen – außer in Leipzig und Dresden – private Wohnheime nur eine geringe Rolle im studentischen Leben.

Zudem kann dieses Finanzierungs-Modell kaum als Generallösung für die Zukunft angesehen werden, denn mit Mieten von meist über 450 Euro aufwärts zielen die Angebote privater Wohnheim-Betreiber auf einen eher kleinen Kreis gut betuchter Studenten. „Wer sich die Wohnung nicht mit anderen teilen möchte, für den gibt es im unteren Preissegment bis 300 Euro auch weiterhin kaum Alternativen zu den Angeboten der gemeinnützigen Träger“, betonte Studien-Mitverfasser Sebastian Henn, Professor für Wirtschaftsgeographie an der Universität Jena.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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