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Bluray „Halo – The Fall of Reach”: Spartaner 2.0 im Weltall

Die Flotte der Menschen hat gegen die Raumkreuzer der außerirdischen Covenant-Allianz kaum eine Chance. Da müssen eben die Spartaner an die Front... Abb.. Polyband

Die Flotte der Menschen hat gegen die Raumkreuzer der außerirdischen Covenant-Allianz kaum eine Chance. Da müssen eben die Spartaner an die Front… Abb.: Polyband

Neuer Animationsfilm zur Halo-Spielserie auf DVD erschienen

Was George Lucas mit Starwars und Lego mit seinem Spielzeug kann, das können wir auch, mögen sich die Videospielmacher bei Microsoft und 343 Industries gedacht haben – und haben eine Filmserie zum Action-Spiel „Halo“ aus dem Boden gestampft. Nach der Spielfilm-Adaption „Halo Nightfall“ ist nun der neueste Ableger „Halo – The Fall of Reach“ auf DVD erschienen, diesmal jedoch als Animationsfilm im optischen Stil von Videospiel-Zwischensequenzen.

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Düstere Zukunft für die Menschheit

Indes ist „Fall of Reach“ auch düsterer als die gängigen Starwars- und Lego-Animationsfilme und nicht gerade Kinderkost: Es erzählt von einer Menschheit, die sich im 26. Jahrhundert über die Galaxis ausgebreitet und viele Exoplaneten kolonialisiert hat – sich aber von einer diktatorischen Regierung beherrschen lässt. Die schickt immer wieder ihre Elitetruppe, die „Spartaner“, um jeden Funken der Rebellion mit brutaler Gewalt auszutreten. Und um neue Rekruten für diese Supersoldaten zu gewinnen, nehmen Regierungs-Wissenschaftler den Familien in den Kolonien die kräftigsten und agilsten Kinder weg, drillen sie zu Kampfmaschinen, motzen sie durch bionische Experimente (mit hoher Sterblichkeitsrate) auf. Unter ihnen ist auch der Junge mit der Kennung „John 117“, der die Spartaner als Master Chief wenig später gegen einen neuen, noch gefährlicheren Feind führt: die theokratische und zerstörerische Alien-Allianz namens „Covenant“…

Militär-Wissenschaftler entführen die kräftigsten Kinder aus den Kolonien und drillen sie zu Spartan-Supersoldaten. Was hier im Szenenbild auch auffällt: Gestik und Mimik der Figuren wirken unnatürlich starr. Abb.: Polyband

Militär-Wissenschaftler entführen die kräftigsten Kinder aus den Kolonien und drillen sie zu Spartan-Supersoldaten. Was hier im Szenenbild auch auffällt: Gestik und Mimik der Figuren wirken unnatürlich starr. Abb.: Polyband

Glorifiziertes Kriegertum

„Halo Nightfall“ ist offensichtlich vor allem für Fans der Halo-Spiele gemacht, die mehr über die Vergangenheit des Master Chiefs und seiner Spartaner erfahren wollen. Auf Außenstehende mögen diese Soldatenabenteuer eher militaristisch-unreflektiert wirken, wie es eben so oft bei „Filmen zum Spiel“ der Fall ist, die vor allem die Fan-Gemeinde bedienen sollen. Möglicherweise haben sich die Macher da auch etwas vom Spartaner-Epos „300“ inspirieren lassen, das Kriegertum als Wert an sich ähnlich glorifizierte. Ein weiterer Kritikpunkt: Grafisch ist dieser Film nicht auf der Höhe der Zeit, gemessen sowohl nach den Maßstäben eines Top-Videospiels wie auch der heutigen Animations-Filmkunst – vor allem die starren Gesichter der Akteure sind befremdlich.

Fazit: ziemlich Fan-orientiert

Als Teil des inzwischen schon recht komplex gestrickten Halo-Universums gesehen, hat „The Fall of Reach“ durchaus seine faszinierenden Seiten. Wer aber in der Halo-Welt nicht zu Hause ist, wird sich schwer mit Story und Duktus tun. Autor: Heiko Weckbrodt

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„Halo – The Fall of Reach“ (343 Industries, Polyband, WVG), Sci-Fi, USA 2015, 65 Minuten, FSK 16, DVD 10 Euro, Bluray 13 Euro

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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