Dresden, 5. Dezember 2015. Dass Christen rund um den Erdball beim Abendmahl Wein und Oblaten symbolisch für das Blut und das Fleisch von Jesus Christus verzehren, war keine Erfindung von Jesus selbst. Diese symbolischen Handlungen und die damit verbundene Transsubstantiations-Lehre haben sich erst später entwickelt, als die christlichen Gemeinden immer größer wurden. Diese Schlussfolgerungen aus einer neuen Analyse des Johannes-Evangeliums hat der Theologe Dr. Jan Heilmann in seiner Doktor-Arbeit an der TU Dresden gezogen und ist dafür nun mit dem Philipp-Matthäus-Hahn-Preis 2015 und dem Preis der Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung 2015 ausgezeichnet worden. Das teilte die TU Dresden mit.
Jesus dachte nicht an Brot und Wein, sondern an seine Lehre
In seiner Dissertation „Wein und Blut. Das Ende der Eucharistie im Johannesevangelium und dessen Konsequenzen“ hat Jan Heilmann untersucht, wie Jesus wohl seine Aufforderung gemeint hat, seine Anhänger müssten sein Fleisch kauen und sein Blut trinken. Diese Passage verweise aber nicht auf Brot und Wein, sondern sei vielmehr als „Sinnbild für die Lehre Jesu, die von den Glaubenden gegessen und getrunken werden muss“, zu verstehen, erklärte Heilmann. „Im frühen Christentum gab es keinen mit dem heutigen Abendmahl vergleichbaren Ritus, bei dem Brot und Wein in symbolischen Portionen als Leib und Blut Christi verspeist worden wären.“
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