Monate: Dezember 2015

Das Lichtjahr 2015 endet, 2016 naht. Das Hintergrundfoto hier war übrigens der Aprilscherz des CERN, das hier einen seiner riesigen Detektoren mit einem hineinmontierten Lichtschwert-Jedi konfrontierte. Originalfoto (modifiziert): Max Brice and Daniel Dominguez/CERN

Der Oiger wünscht allen Lesern ein schönes Jahr 2016!

84 % mehr Besucher in diesem Jahr – wir freuen uns und danken Dresden, 31. Dezember 2015. Seit Anfang 2015 betreiben wir das Nachrichtenportal Oiger (alias der Computer-Oiger) nun hauptberuflich und seitdem hat sich die Resonanz auf unser kostenloses Informationsangebot auch deutlich erhöht: Insgesamt über 355.000 eindeutige Nutzer weist die Zugriffsstatistik aus – das entspricht einem Wachstum um 84 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Welch neugieriges Vöglein: die Paradiesvogelblume im Palmenhauses Pillnitz. Foto: Peter Weckbrodt

Exoten studieren und Sonne tanken

Oigers Wochenendtipp für den Start ins Jahr 2016: Ausflug in den Schlosspark Pillnitz Dresden, 31. Dezember 2015. Mit den wenig winterlichen Temperaturen ist unsere weihnachtliche Stimmung dahin geschmolzen wie die letzten Schneereste in den Gipfellagen unserer Mittelgebirge. Aus allen Ecken grüßen als erste Vorfrühlingsboten schon die gelben Blüten der Winterlinge. Auch uns treibt es mit aller Macht ins Grüne: Im Pillnitzer Schlosspark schließen wir uns der Schar Sonnenhungriger an, die sich dort um die im Windschatten besonders günstig stehenden Bänke fast streiten.

Ist ihr Spiel intensiv genug, der Schmerz glaubhaft genug? Anaïs (Aurélie Houguenade) scheut auch vor drastischen Versuchen nicht zurück, um ganz und gar mit ihrer Rolle zu verschmelzen. Regisseur Maurice (Jean-Marie Galey) jagt sie immer weiter auf diesem ruinösen Kurs. Foto: Neue Pierrot le Fou

DVD „4:48“: Leben und Rolle verschwimmen

Nackt und schmerzvoll: Anaïs wird auf der Bühne eins mit suizidaler Dramatikerin Die blutjunge französische Schauspielerin Anaïs (Aurélie Houguenade) hat ein klares Ziel vor Augen und diesem Ziel ordnet sie schließlich ihr ganzes Privatleben unter: Sie will die Hauptrolle in Psychose 4:48“. Der lange, schmerzvolle Monolog der Dramatikerin Sarah Kane über Einsamkeit und Verzweiflung, der im Suizid gipfelt, fordert sie ganz und gar. Aufgepeitscht vom alternden (und ein wenig lüsternen) Regisseur (Jean-Marie Galey) steigert sich Anaïs immer mehr in die Rolle hinein, entblößt sich in jedem Sinne vor Regisseur und Publikum…

Öffentliche kostenlose WLAN-Netze sind zwar beliebt, bergen teils aber auch einige gefahren. Manche dieser Netze werden als Falle von Cyberkriminellen ausgeworfen, um Zugang auf dei Geräte von Passanten zu bekommen. Abb.: Kaspersky

Kaspersky: Mit abgeschaltetem WLAN ist das Smartphone sicherer unterwegs

Sicherheits-Softwarefirma warnt von „Man-in-the-Middle-Attacken“ Moskau/Ingolstadt, 30. Dezember 2015. Wer mit seinem Smartphone in der Stadt unterwegs ist, sollte besser die WLAN-Funktion auf dem Computertelefon deaktivieren. Das hat die russische Sicherheits-Softwarefirma Kaspersky empfohlen. „So werden Daten vor illegalem Zugriff geschützt und die Akkulebensdauer verlängert“, raten die Kaspersky-Mitarbeiter. „Nutzer sollten ihr Gerät so einstellen, dass es sich nicht automatisch mit unbekannten WLAN-Netzen verbindet.“

Foto: TRM Leipzig

Sachsen sagt Translationszentrum Leipzig eine Million Euro pro Jahr zu

Der Freistaat will damit ein Aus für den medizinischen Forschungstransfer verhindern und das Ende der Bundesförderung ausgleichen Leipzig/Dresden, 30. Dezember 2015. Die sächsische Regierung will ein Aus für das „Translationszentrum für Regenerative Medizin“ (TRM) der Universität Leipzig verhindern. Daher hat der Freistaat nun bis 2018 je eine Million Euro pro Jahr als Sockelfinanzierung für diesen „sächsischen Inkubator“ zugesagt. Damit gleicht das Land die auslaufende Bundesförderung aus. „Ich bin sehr froh, dass wir eine Lösung für den Fortbestand des TRM gefunden haben“, betonte heute Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD).

Blick in die UV-Trockungsanlage in der Glasfaser-Harz-Produktion. Foto: Haase GFK

Wärmespeicher gefragt: 20 % Umsatzplus für Haase GfK

Sächsisches Verbundstoff-Unternehmen rechnet mit weiterem Wachstum Großröhrsdorf, 29. Dezember 2015. Dank einer hohen Nachfrage für Wärmespeicher, Heizöltanks und andere Behälter aus glasfaser-verstärkten Kunststoffen hat der sächsische Anlagenbauer „Haase GFK-Technik GmbH“ seine Umsätze in diesem Jahr um 20 % auf über fünf Millionen Euro steigern können. „Wir haben den größten Zuwachs seit zehn Jahren erreicht und sind mit dem aktuellen Geschäftsjahr äußerst zufrieden“, schätzte Thomas Wobst ein, der Prokurist des Unternehmens aus Großröhrsdorf bei Dresden.

Die ostsächsische Familie Richter mit ihren zu früh geborenen Zwillingen gehört zu den ersten Nutzern der "Neo-App#Tagebuch", die Dr. Jörg Reichert (rechts) mitentwickelt hat. Foto: Uniklinikum Dresden / Felix Koopmann

Frühchen-Tagebuch per App

Smartphone-Programm aus Dresden soll Eltern bei Betreuung Frühgeborener helfen Dresden, 29. Dezember 2015. Eltern frühgeborener Kinder können nun auch digital auf ihrem Smartphone (Computertelefon) Tagebuch über die Entwicklungsfortschritte ihres Babys führen – und dabei auch über verschlüsselte Datenverbindungen die Ärzte im Krankenhaus auf dem Laufenden halten. Möglich macht dies eine „neoApp“, die die Softwareschmiede „akili:innovation“ aus Dresden und Bonn gemeinsam mit Neonatologen (Frühgeborenen-Experten) des Uni-Klinikums Dresden entwickelt hat. Es handele sich bei diesem neuen Angebot um eine Deutschlandpremiere, schätzten die sächsischen Mediziner ein.

Nur zu überleben ist nicht alles, sagt sich der junge Schotte Jay (Kodi Smit-McPhee, vorn) und reitet mit dem Kopfgeldjäger Silas Selleck (Michael Fassbender) gen Westen, um seine Rose wieder zu finden. Foto: Prokino

„Slow West“: Naiver Hase hoppelt durch den Wolfswald

Der straffe Western eines Schotten über das bitterlaunige Schicksal Jay Cavendish (Kodi Smit-McPhee) ist wie naiver Hase, der sich in den Wolfswald verirrt hat: Der 16-Jährige ist in die neue Welt aufgebrochen, um seine angebetete Rose (Caren Pistorius) wiederzufinden, die nach einem tödlichen Unfall aus Schottland fliehen musste. Unbedarft und schlecht bewaffnet, dafür voller Vertrauen in das Gute im Mitmenschen reitet Jay durch die wilde Prärie gen Westen – eingekreist von Indianern, Gelegenheits-Mördern und Kopfgeld-Jägern. Denn die wissen, was Jay nicht weiß: Auf Rose und deren Vater ist ein Kopfgeld von 2000 Dollar ausgesetzt. Und das wittert auch Silas Selleck (Michael Fassbender, „Prometheus“), als er sich dem jungen Jay gegen Honorar als Führer durch den Wilden Westen anbietet…

Foto: Vodafone

9 Terabyte zu Weihnachten in Dresden versandt

Vodafone rechnet mit neuer Spitze im Mobilfunknetz zu Silvester Dresden, 29. Dezember 2015. Weil am liebsten jeder Bilder von seinem Weihnachtsbraten und seinen Geschenken per Internet breittragen und natürlich die lieben Anverwandten mit festlichen Wünschen beglücken will, musste das Mobilfunknetz von Vodafone zu Weihnachten in Dresden Spitzenbelastungen aushalten: Insgesamt 9 Terabyte Daten rauschten an den drei Weihnachtstagen durch das Vodafone-Mobilfunknetz. Das entspricht 9 Millionen Megabyte beziehungsweise 1500 vollgepackten Film-DVDs. „Für die Silvesternacht erwartet Vodafone wieder neue Höchstwerte“, teilte der Telekommunikationskonzern heute mit.

Anke Lemke von der Dresdner OLED-Firma Novaled probiert die sehende Organikleuchtwand in den Technischen Sammlungen Dresden aus: Lichtsensoren erfassen ihre Bewegungen und übersetzen sie in die leuchtenden Quadratkonturen der Organikkacheln. Foto: Heiko Weckbrodt

60.000 feierten in Dresden das Lichtjahr 2015

Große Resonanz auf photonisches Veranstaltungsprogramm Dresden, 28. Dezember 2015. Die Dresdner haben anscheinend besonders großen Erleuchtungs-Bedarf: Über 60.000 Besucher haben nämlich die speziellen Ausstellungen, Aufführungen, Kurse und anderen photonischen Angebote gefunden, die über 30 Institute, Museen, Theater und andere Einrichtungen in der sächsischen Landeshauptstadt zum „Jahr des Lichts 2015“ organisiert hatten. Diese Bilanz hat heute das „theater junge generation“ (tjg) gezogen, das zu den Organisatoren des Dresdner Lichtjahrs gehört.

Kurz nach Weihnachten 1945 begann im Werk Wolfsburg die zivile Serien-Produktion des "Volkswagens Typ 1" alias "Käfer." Foto: Volkswagen

1. VW-Käfer rollte vor 70 Jahren vom Band

„Sympathieträger für Deutschland“ Wolfsburg, 28. Dezember 2015. Vor 70 Jahren, kurz nach Weihnachten 1945, startete die Serien-Produktion des später so legendären Käfer-Automobils im VW-Werk in Wolfsburg. Daran hat Volkswagen (VW) nun erinnert. „Der Käfer trug entscheidend zur Demokratisierung der Mobilität bei, war später in vielen Ländern zu Hause und etablierte sich zu einem wichtigen Botschafter und Sympathieträger Deutschlands“, hieß es vom Autokonzern.

Seit 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein Mindestlohn von 8,50 je Stunde - mit einigen Übergangs- und Ausnahmereglungen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsminister Dulig: Mindestlohn ist Erfolgsgeschichte

38.000 mehr echte Jobs in Sachsen, argumentiert der Minister Dresden, 28. Dezember 2015. Der sächsische Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat den vor einem Jahr eingeführten Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde als „klare Erfolgsgeschichte für die Menschen in unserem Land“ eingeschätzt. Dulig: „Die Einführung des Mindestlohnes war überfällig. Es handelte sich dabei nicht um eine soziale Wohltat, sondern um eine Sittlichkeitsgrenze.“

Abb.: Bitkom

Jeder zehnte videotelefoniert Neujahrs-Grüße

Die meisten rufen aber klassisch an Berlin, 28. Dezember 2015. Die allermeisten Deutschen (82 Prozent) wollen in der Silvesternacht ihre Neujahrs-Wünsche für Freunde und Verwandte per Telefon absetzen. Knapp die Hälfte (46 %) nutzt dafür auch Kurznachrichtendienste wie SMS oder WhatsApp. Fast jeder Zehnte (9 %) gibt seine Grüße per Videotelefonie durch. Das hat eine repräsentative Umfrage von „Bitkom Research“ ergeben.

Gelegentlich verliert der selbstbeherrschte Sikh Darwan (Ben Kingsley) angesichts seiner wechselmütigen Fahrschülerin Wendy (Patricia Clarkson) dann doch gelegentlich mal die Contenance - entschuldigt sich hinterher aber brav für jeden Wutausbruch. Foto: Koch Media

„Learning to Drive“: Inder biegt Kritikerin Coolness bei

Sympathische Komödie ums Verlassenwerden und Damit-fertig-werden Autofahren ist wie leben: Wir konzentrieren uns im Hier und Jetzt darauf zu überleben – und schauen dabei nur ganz nebenbei nach vorn, um das Kommende zu erahnen. Genau solche Lebensweisheiten sind es, die die schon leicht betagte Literaturkritikerin Wendy (Patricia Clarkson) braucht, als sie nach 21 Jahren Ehe von ihrem Mann verlassen wird und völlig durchzudrehen droht. Da kommt ihr Fahrschullehrer Darwan (Ben Kingsley, „Ghandi“, „Hugo Cabret„, „Enders Game„) gerade recht: Der ist Inder in New York, ständige rassistische Beschimpfungen und Übergriffe gewöhnt und hat sich eine stoische Alltagssicht zu eigen gemacht – die seine exaltiert-aufgeregte Fahrschülerin begierig aufsaugt. Im Gegenzug gibt Wendy dem gläubigen Sikh schlaue Tipps, wie der mit seiner von der Schwester ausgesuchten neuen Ehefrau klar kommt…

Bloß keine Panik: Der Psychologe hilft. (Ausschnitt aus Edvard Munchs Gemälde "Der Schrei") Repro: Mark Harden (?), WebMuseum at ibiblio, Wikipedia, Public Domain

Psychologen messen Krisen-Stress von Firmen-Chefs

Arbeitspsychologen aus Dresden wollen durch neue Studie Hilfen für gestresste Unternehmer entwickeln Dresden/Leipzig, 27. Dezember 2015. Wenn die Kunden die Rechnungen nicht bezahlen, die Sub-Auftragnehmer bummeln und die Hausbanker über Kreditlinien herummaulen, kann dies nicht nur ein Unternehmen als Ganzes in schwere Krisen stürzen, sondern auch den Mann oder die Frau im Chefsessel. Und wer schwer im Krisen-Stress ist, kann über sich hinauswachsen – oder auch plötzlich fatale Fehler machen. Arbeitspsychologen der Technischen Universität Dresden wollen solchen Krisen-Stress nun wissenschaftlich untersuchen. Sie suchen daher Geschäftsführer kleiner und mittelständischer Unternehmen aus den Räumen Dresden und Leipzig, „die sich in wirtschaftlich schwieriger Situation befinden und/oder von Insolvenz betroffen sind“. Das hat das Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie an der TU Dresden mitgeteilt.