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Den Kaffee gab’s für Alu-Chips, Kronen oder Westgeld

Dieser schmucke Triebwagen der Österreichischen Bundesbahn fuhr auch als Vindobona-Express. Foto: Peter Weckbrodt

Dieser schmucke Triebwagen der Österreichischen Bundesbahn fuhr auch als Vindobona-Express. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Wochenendtipp: Modellbahnclub Radebeul erinnert an den legendären Vindobona-Express

Dresden/Radebeul, 20. November 2015. Am Totensonntag ist traditionell tote Hose in der Veranstaltungsszene. Wir tragen dieser Tatsache Rechnung und schlagen daher für dieses Wochenende einen ebenso beschaulichen wie familientauglichen Besuch der Modelleisenbahnausstellung des Vereins „MEC Radebeul-Kötzschenbroda“ vor.

50 Jahre zwischen Berlin und Wien

Diese Ausstellung läuft durchgängig bereits seit dem 14. und weiter noch bis zum 22. November in den Clubräumen im Radebeuler Gewerbepark Gohliser Straße 24. Im Mittelpunkt steht das Ende einer Legende – des Vindobona-Express. Die Radebeuler und auch die Dresdner erinnern sich an die über 50-jährige Geschichte dieser internationalen Zugverbindung zwischen Berlin via Dresden und Wien. Auf seiner Fahrt passierte der nach den römischen Ursprüngen der österreichischen Hauptstadt benannte Zug auch Radebeul. Die Älteren haben noch den Anblick der schmucken Triebwagen parat, die im turnusmäßigen Wechsel von den beteiligten Bahnverwaltungen, also von der Deutschen Reichsbahn, der Tschechischen Staatsbahn und der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) gestellt wurden.

Oft dicht umlagert: die HO-Großanlage. Foto: Peter Weckbrodt

Oft dicht umlagert: die HO-Großanlage. Foto: Peter Weckbrodt

Speisekarten in vier Währungen

Ab 1979 wurden auf Wunsch der ÖBB die Triebwagen durch Zuggarnituren ersetzt. Ein zeitweiliges Kuriosum war fortan, dass im tschechischen Speisewagen auf der Speisekarte vier unterschiedliche Währungen genannt wurden: D-Mark, Mark der DDR, Tschechoslowakische Kronen und Österreichische Schillinge. Zuletzt fuhr der Zug von Hamburg bis nach Villach. Am 14. Dezember 2014 wurde der Vindobona eingestellt.

Der Club lässt diese Geschichte Revue passieren. Auf seiner einzigartigen Demonstrationsanlage, die ein regelrechter Publikumsmagnet ist, werden in 20 Bildern markante Episoden rechts und links des Elbtals zwischen Dresden und Bad Schandau dargestellt. Schon allein das Diorama mit der Felsenwelt der Sächsischen Schweiz, noch dazu fabelhaft ausgeleuchtet, ist eine Augenweide.

Unschwer erkennbar: der Lößnitzdackel überquert den Dipelsdorfer Teich. Foto: Peter Weckbrodt

Unschwer erkennbar: der Lößnitzdackel überquert den Dippelsdorfer Teich. Foto: Peter Weckbrodt

Grubenbahn für das Bergwerk

Auf der großen HO-Anlage können die Fortschritte bei der Erweiterung des Digital-Car-Systems beobachtet werden. Das Bergwerk hat inzwischen eine Grubenbahn erhalten. Bei der TT-Anlage liegt der Schwerpunkt der Vereinsarbeit auf der Verfeinerung der Modellbahnsteuerung. Die HOe-Anlage mit der detailgetreuen Nachgestaltung der markantesten Abschnitte der Lößnitzgrundbahn zwischen Radebeul über Moritzburg bis Radeburg wird uns wegen des hohen Wiedererkennungswertes begeistern. Hier liegt der aktuelle Schwerpunkt auf der vorbildgerechten Darstellung der Verkehrssituation am Kreuzungspunkt „Weißes Ross“.

Clubmitglied Peter gibt gern Ratschläge für den Modellbahnbau. Foto: Peter Weckbrodt

Clubmitglied Peter gibt gern Ratschläge für den Modellbahnbau.
Foto: Peter Weckbrodt

Die vor allem bei den Kindern sehr beliebte Gartenbahn im Hause wurde geländeseitig weiter ausgestaltet. Das ist eine Welt voller schöner Bilder. Eine Feldbahn für den Holztransport ist hinzugekommen. Tiefe Einblicke in die Kunst des Modellbaus, verbunden mit Ratschlägen zum Gestalten vermittelt das Clubmitglied Peter. Bemerkenswert aber auch, was das jüngste Clubmitglied, der 15-jährige Pascal Wolf, auf einem Anlagenmodul zum Thema Feuerwehr vorzeigen kann. Haben die Kinder sich an den Zügen sattgesehen, können sie sich an den beiden Spielmodelleisenbahn-Anlagen (Spur H0 und G) vergnügen. Autor: Peter Weckbrodt

Kurzinfos:

Modelleisenbahnschau des MEC Radebeul-Kötzschenbroda e. V., täglich bis 22. November im Gewerbepark Gohliser Straße 24, 01445 Radebeul

Öffnungszeiten: montags bis freitags von 16 bis 18 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von 10 bis 18 Uhr; Eintritt: Erw. 3,50 Euro, Kinder 1,50 Euro, Familien 8,50 Euro

Mehr Infos im Netz: www.mec-radebeul.de

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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