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Fraunhofer Dresden will Flüchtlinge beschäftigen

Ausländische Forscher sind aus vielen Instituten längst nicht mehr wegzudenken - besonders in den Planck-Instituten ist ihr Anteil hoch. Nun wollen die Fraunhofer-Einrichtungen auch Asylbewerber einbeziehen. Foto: MEV-Verlag

Ausländische Forscher sind aus vielen Instituten längst nicht mehr wegzudenken – besonders in den Planck-Instituten ist ihr Anteil hoch. Nun wollen die Fraunhofer-Einrichtungen auch Flüchtlinge einbeziehen. Foto: MEV-Verlag

Forschungsgesellschaft startet auf sächsische Initiative Sonderprogramm „Integration“

Dresden, 13. Oktober 2015. Die deutschen Fraunhofer-Institute haben heute auf Dresdner Initiative hin ein Sonderprogramm „Integration“ gestartet. Sie wollen Asylbewerber mit Bleiberecht für den deutschen Arbeitsmarkt fit machen und ihnen dann Jobs besorgen. Pilotprojekte sind zunächst in Dresden und Erlangen vorgesehen. Allein in Dresden sollen „pro Kalenderjahr bis zu 100 anerkannte Flüchtlinge mit Aufenthaltserlaubnis für eine Arbeit qualifiziert oder direkt in die Wissenschaftsorganisation integriert werden“, kündigte das Dresdner „Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik“ (IWS) namens der Initiatoren an. Die ersten Flüchtlinge wurden heute zu einer Auftaktveranstaltung im Landhaus Dresden eingeladen.

„Mit ihrer eigenen Arbeit Geld verdienen“

„Die Zahl von Immigranten mit anerkanntem Bleiberecht in Deutschland steigt rapide“, begründete IWS-Sprecher Ralf Jäckel den Vorstoß. „Ihre Integration in die Gesellschaft ist eine enorme Herausforderung, der sich die Wissenschaftsorganisationen Deutschlands stellen wollen.“ Die beste Form der Integration sei es, „wenn Immigranten mit ihrer eigenen Arbeit Geld verdienen und Wirtschaft und Gesellschaft nutzen können“, zitierte er die Instituts-Leiter in Dresden.

Praktika und Qualifizierung vorgeschaltet

Die Immigranten sollen während des Pilotprojektes zunächst Praktika in den Instituten oder bei deren Partnern absolvieren, sich für den deutschen Arbeitsmarkt weiterqualifizieren und Arbeit bekommen. Die Institute wollen sich zwar nicht darauf festlegen, diese Flüchtlinge im Anschluss auch einzustellen, aber: „Diese Phasen sind als Einführung in die wissenschaftlich-technische Arbeitsweise bei Fraunhofer und in Deutschland sowie in die deutsche Kultur gedacht. Sie sollen den Flüchtlingen helfen, leichter einen Ausbildungsplatz oder eine Tätigkeit im deutschen Arbeitsmarkt zu finden“, hieß es von der Initiatoren.

Besonders viele Akademiker unter syrischen Flüchtlingen

Ob und welche Chancen anerkannte Asylbewerber auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben, ist seit längerer Zeit ein Diskussionsthema in der Bundesrepublik. Befragungen des Bundesmigrationsamtes haben etwa 13 bis 15 Prozent der Asylbewerber, die in jüngster Zeit nach Deutschland gekommen sind, eine Hochschul-Ausbildung. Unter den syrischen Flüchtlingen liegt diese Akademiker-Quote mit 25 Prozent deutlich höher.

Zum Weiterlesen:

Zu Fuß von Damaskus nach Deutschland

Dresdner Flüchtlings-App im Test

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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