Berlin, 24. September 2015. Radarsensoren an Straßenlaternen sollen künftig Parkplätze in Großstädten überwachen, damit sich Autofahrer per Smartphone-App zu freien Stellflächen lotsen lassen können. Ein Pilotprojekt „City2.e 2.0“ für diese Idee hat Siemens jetzt gemeinsam mit der Senatsverwaltung in Berlin gestartet.
Weitergabe der Daten an App-Anbieter geplant
Im Stadtteil Friedenau hat das Unternehmen einen 250 langen Straßenabschnitt mit solchen Radarsensoren an Laternen ausgestattet. Die scannen fortan wie Taschenlampen die Parkplatzsituation und melden freie und besetzte Stellflächen an eine Verkehrsleitzentrale. Diese kann dann die Daten auch an App-Anbieter weiterleiten, die zum Beispiel Parkplatzsuche-Navigations-Apps programmieren wollen. Die Ergebnisse des Pilotprojekt wollen die Projektpartner im Jahr 2016 auswerten. Abzuwarten bleibt nicht zuletzt, wie wohl die Anwohner auf das Radar-Konzept reagieren.
Jeder Autofahrer sucht im Schnitt 100 h pro Jahr nach Parkplätzen
Im Schnitt verschwende jeder Autofahrer jährlich rund 100 Stunden mit der Parkplatzsuche und verursache damit ein Drittel des Innenstadtverkehrs, schätzte Siemens unter Berufung auf eine Studie ein. Die Radar-Laternen könnten insofern helfen, Zeit, Sprit und Nerven zu schonen.
Bosch setzt auf Parkplatzsensoren in der Straße
Auch andere Unternehmen arbeiten an solchen intelligenten Parksuch-Systemen. Bosch zum Beispiel arbeitet an besonders kleinen, flachen und billigen Sensoren, die in die Parkplätze selbst fest aufgebracht werden und dadurch melden können, ob eine Stellfläche besetzt ist oder nicht. Ähnliche Konzepte werden zwar heute schon in einigen Parkhäusern eingesetzt. Die Bosch-Ingenieure sind aber überzeugt, ihre Parkplatz-Sensoren so wetterbeständig und preiswert produzieren zu können, dass sie in Zukunft prinzipiell in jeden Straßen-Parkplatz einer Großstadt eingefügt werden können. hw
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