Mit dem Flugsimulator in die Karibik
Bei unserem letzten Ausflug in die Welt des virtuellen Fliegens ging es Richtung Nordpol nach Spitzbergen. Heute soll uns die Reise in die genau entgegengesetzte Richtung nach Bonaire führen. Bonaire? Genau, auch ich hatte vor der Veröffentlichung des Add-On-Flughafens von Aerosoft noch nie etwas von der Karibik-Mikroinsel 50 Kilometer nördlich von Venezuela gehört. Ich schätze, das ist einer der Vorteile der virtuellen Fliegerei – lernt man doch so immer wieder neue Orte kennen und hoffentlich auch etwas über deren jeweilige Besonderheiten, sei das Fleckchen Erde noch so klein.
Spanische Entdecker hielten Archipel für „nutzlos“
So ist die genau 288 Quadratkilometer kleine Insel mit 15.000 Einwohnern landschaftlich nicht gerade reizvoll, zieht keine riesigen Touristenströme an, und auch die Spanier, die 1499 die ABC-Inseln (Aruba, Bonaire und Curaçao) entdeckten, nannten die Insel-Gruppe nicht umsonst „islas inútiles“ („nutzlose Inseln“). Warum also leistet sich Bonaire einen Internationalen Flughafen mit dem wunderschönen Namen „Flamingo International Airport“, auf dessen stattlicher Landebahn von gut drei Kilometer Länge auch Schwergewichte wie eine Boeing 777 landen können (und tatsächlich regelmäßig landen)?
Zwischenstopp zwischen Holland und Südamerika
Die Lösung liegt in der Staatenzugehörigkeit und der geografischen Lage. Bonaire, wie auch die anderen beiden ABC-Inseln, gehören als „Besondere Gemeinde“ zu den Niederlanden. Die beiden niederländischen Fluggesellschaften Arkefly und KLM nutzen Bonaire folgerichtig als Zwischenstopp für Langstreckenflüge auf der Route Amsterdam-Südamerika. Hinzu kommen die Inselhüpfer nach Curaçao und Aruba, Delta fliegt Bonaire von Atlanta aus mit einer Boeing 787 an. Damit erweist sich dieser kleine Flughafen als durchaus universell einsetzbar. Langstreckenflüge sind ebenso denkbar wie kurze Ausflüge zu den Nachbarinseln und Mittelstreckenflüge in die USA sowie Charterflüge nach Lateinamerika.
Video: Unser Cargoflug von Bonaire nach Old Quito (monokuro):
Korallenriffe und riesige Salinen
Die eigentliche Insel ist sehr detailliert modelliert. Im Süden und unweit des Airports finden sich – sofort zu erkennen – die riesigen Meersalzgewinnungsanlagen eines der weltweit größten privat geführten Unternehmen „Cargill“. Die Ostküste hingegen ist rau und kaum besiedelt, allerdings befindet sich hier auch die größte Lagune der Insel, die zum Baden einlädt. Im Westen hingegen ziehen sich kleinere Siedlungen vom Flughafen die Küste hinauf Richtung Norden. Um die komplette Insel herum verlaufen Korallenriffe, die wiederum den größten Wirtschaftsfaktor der Insel darstellen: Jedes Jahr zieht es 50.000 Tauchbegeisterte nach Bonaire. Damit liegt die Insel an vierter Stelle weltweit.
Werbevideo (Aerosoft):
Schön modelliert
Die Umsetzung der Insel im Flugsimulator X beziehungsweise Prepar3D (v2.5) überzeugt mit hochaufgelösten Texturen und handmodellierten Gebäuden nicht nur am Airport selbst, sondern auch auf dem Rest der Insel. Der Flughafen ist mit viel Liebe zum Detail erstellt. Egal ob es kleine Blumenrabatte, Geschwindigkeitsbegrenzungen für die Bodenfahrzeuge oder die Ausgestaltung der Empfangshalle mit Check-In-Schaltern ist – es gibt immer etwas zu entdecken, auch wenn man die Szenerie nicht nur vom Cockpit der eben gelandeten 777 aus betrachtet.
Fazit: gelungenes Flugerlebnis
Alles in allem ein weiterer gelungener, kleiner aber feiner Airport von Aerosoft, der das Entdecken der Welt per virtueller Luftfahrt zum Erlebnis macht. Autor: Jan Gütter
„Bonaire Flamingo Airport X“ (Zusatz-Flughafen für den „Flight Simulator X“), erhältlich ist der Zusatzpack im Online-Shop von Aerosoft für 17,95 €
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.