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Auf nach Spitzbergen

Nördlich-düstere Stimmung auf Spitzbergen. Abb.: Bildschirmfoto

Nördlich-düstere Stimmung auf Spitzbergen. Abb.: Bildschirmfoto „Svalbard-Longyear X“

Nördlichster Airport der Welt nun im „Flight Simulator X“ ansteuerbar

Lange dauert es ja nicht mehr, bis auch hierzulande wieder die kalte Jahreszeit einbricht, auch wenn das bei den derzeitigen hochsommerlichen Temperaturen noch in weiter Ferne zu liegen scheint. Passend zum Jahreszeitenwechsel hat Aerosoft dem passionierten Hobby-PC-Piloten nun einen neuen Flughafen für die virtuelle Welt im „Flight Simulator X“ (FSX) und „Prepar3D“ (P3D) beschert. Und zwar nicht irgendeinen Flughafen, sondern den nördlichsten Verkehrsflughafen der Welt auf der Insel Spitzbergen: „Svalbard-Longyear X“.

Anspruchsvoller Anflug gen Longyear

Nun liegt dieser Flughafen allerdings erst einmal ziemlich ab vom Schuss. Von Oslo sind es knapp zweieinhalb Stunden Flugzeit, im übrigen neben dem nord-norwegischen Tromsø der einzige Flughafen, von dem aus Spitzbergen überhaupt mit Linienflügen zu erreichen ist. Jedoch, die Attraktivität erwächst gerade aus dieser Abgeschiedenheit, denn die großen Verkehrsflughäfen sind schließlich endlich, und irgendwann hat man sie alle einmal ab- oder angeflogen. Zudem verfügt Longyear über einen äußerst interessanten, weil teilweise komplexen und nicht ganz ungefährlichen Anflug – gerade bei schlechtem Wetter, was für die Breitengrade eher die Norm als die Ausnahme sein dürfte.

Fliegerische Erfahrung gefordert

Bei Westwind, wie er hier fast überwiegend vorherrscht, führt der Anflug auf Piste 28 nämlich über äußerst bergiges Gelände. Bei tiefhängenden Wolken und ausschließlich Verlass auf die Instrumente erfordert die Landung schon einiges an fliegerischer Erfahrung und auch Routine bei so genannten Nicht-Präzisions-Anflügen, da ein Instrumenten-Lande-System (ILS) für diese Bahn nicht verfügbar ist, die dem Piloten normalerweise helfen würde, dem korrekten Gleitpfad auf die Piste zu folgen.

Bei strömenden Regen macht das Aussteigen doch gleich doppelt Spaß. Abb.: BSF

Bei strömenden Regen macht das Aussteigen doch gleich doppelt Spaß. Abb.: BSF

Schneeregen im August

Hat man es dann einmal geschafft, das virtuelle Flugzeug sicher nach unten zu bringen, wird man von einer rauen Kargheit empfangen, die man genau so und nicht anders von einem Flughafen mitten im fast ewigen Eis erwartet. Bei meinem Probeflug mit Start in Oslo Gardermoen (auch bei Aerosoft verfügbar) empfing mich passender Weise auch noch dichter Schneeregen bei null Grad Außentemperatur. Und das im August.

Karge Landschaft, alte Zechen

Die Kern-Szenerie, die die komplette Insel beinhaltet, ist sehr detailliert gestaltet, auch wenn der eigentliche Flughafen nur aus wenigen Gebäuden besteht. Die Liebe zum Detail verführt jedoch dazu, jeden Winkel zu erforschen. Auch das nähere Umfeld des Airports ist mit Kohleminen, die längst nicht mehr in Betrieb sind, sehr genau nachgestellt. Besonderes Augenmerk wurde dabei offenbar auf die Jahreszeiten gelegt. Im „Sommer“ erscheint die Landschaft grau, karg und trostlos. Im Winter überwiegt dann das strahlende Weiß der schneebedeckten Berge.

Neujahrsflug mit dem Airbus

Fündig auf der Suche nach einem ganz besonderen Flug-Event für Spitzbergen wird man übrigens bei Air Berlin: Mit einem Airbus A320-200 ging es am 31. Dezember 2014 von Düsseldorf nach Svalbard-Longyear, um das neue Jahr zu begrüßen. Wer sich einen Eindruck von diesem Flug und Spitzbergen in der virtuellen Welt des Flugsimulators verschaffen will, dem sei der Youtube Kanal von „LennartRW“ empfohlen, der diesen Flug nachgestellt hat:

 

Denjenigen, die sich also zumindest virtuell schon einmal etwas abkühlen möchten, sei diese neue Szenerie ans Herz gelegt. Erhältlich ist sie für 14,95 EUR im Online-Shop von Aerosoft.

Autor: Jan Gütter

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt