Ausflugstipp, Dresden-Lokales

Adlige Holzspiele im Park Pillnitz

Die der Elbe abgewandte Seite des Wasserpalais am Pillnitzer Schloss. Foto: Peter Weckbrodt

Die der Elbe abgewandte Seite des Wasserpalais‘ am Pillnitzer Schloss. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Wochenend-Tipp: Lustwandelnde Sinnesreise in ein barockes Disneyland

Dresden, 28. August 2015. Das zauberhafte Schloss Pillnitz mit seinen weitläufigen Parkanlagen, unmittelbar vor den Toren Dresdens gelegen, macht es möglich: für ein Wochenende eine lustwandelnde Sinnesreise in ein barockes Disneyland zu unternehmen. Und das ganze Vergnügen wird zum Preis von nur vier Euro geboten.

Spielen wie August der Starke

Wir reden vom Pillnitzer Spielewochenende am 29. und 30. August jeweils von 9 bis 18 Uhr auf der Wiese hinter dem Bergpalais. Das Spektakel knüpft an die Zeit August des Starken, als Schloss und Park Pillnitz ein perfekter Ort für barocke Feste mit Vergnügungs-, Verkleidungs- und Geschicklichkeitsspielen war.

Im fernen Baltikum entdeckte der Autor diese Schaukel, wie sie einst auch der sächsische Adel für seine Vergnügungen benutzte. Foto: Peter Weckbrodt

Im fernen Baltikum entdeckte der Autor diese Schaukel, wie sie einst auch der sächsische Adel für seine Vergnügungen benutzte. Foto: Peter Weckbrodt

Vom Solitär bis zum Katapult

Diese Tradition aufnehmend, findet auf der von zahlreichen schattenspendenden hohen Bäumen gesäumten Wiese hinter dem Bergpalais ein Spielewochenende statt. Die Besucher können sich an Dutzenden detailgetreuen historischen Holzspielen ausprobieren. Für Kinder gibt es zusätzlich eigene Spiele und eine Malstation. Die Spiele im XXL-Format fordern Geschicklichkeit und Teamarbeit, denn sie können von bis zu acht Personen gleichzeitig gespielt werden. Die ganze Familie kann zum Beispiel bei Solitär-, Löcherlabyrinth-, Mal Jong- und Katapultspielen die Geschichte von Schloss & Park neu entdecken und sich – wie der König und sein Hofstaat – die Zeit vergnüglich vertreiben. In historische Kostüme gewandte Personen erklären und betreuen die Holzspielanlagen.

Einst ein Vergnügungsparadies nur für den Adel

Viele Jahrhunderte war das gemeinsame Spielen, Wippen, Schaukeln und Verkleiden ein beliebter Zeitvertreib des Adels. In der gesamten Pillnitzer Schloss- und Parkanlage waren damals Spielgeräte aufgebaut, es war eine Art „barockes Disneyland“.

Auf diesen, von schattenspenden Bäumen gesäumten Wiesen erwartet die Besucher das barocke Disneyland. Foto: Peter Weckbrodt

Auf diesen, von schattenspenden Bäumen gesäumten Wiesen erwartet die Besucher das barocke Disneyland. Foto: Peter Weckbrodt

Anlässlich des Pillnitzer Spielewochenendes kostet das Tagesticket für den Schlosspark am 29. und 30. August 4 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 16 Jahre und Inhaber der Jahreskarte „Gartenfreund für 1 Jahr“ erhalten freien Eintritt. Zusätzliche Kosten für die Benutzung der Spiele fallen nicht an.

Als der König selbst gefangen war

Der Besuch der Schlossanlage gibt Gelegenheit, zwei Sonderausstellungen zu besuchen. So ist bis zum 13. September „Die falsche Blume. Ein Designmärchen von Hermann August Weizeneggger“ des Kunstgewerbemuseum im Wasserpalais zu sehen.

Noch bis 20. September zugänglich ist im Schlossmuseum Neues Palais „Gefangen, gelitten, gefeiert. Sachsen 1815 – der König kehrt zurück.“. Die Sonderausstellung zeichnet genau 200 Jahre nach der Rückkehr König Friedrich August I. von Sachsen in die Heimat die Geschichte von fast 20 Monaten Gefangenschaft in außergewöhnlichen Exponaten nach. Erstmals wird die Entstehung der neuen sächsischen Landesfarben in Original-Dokumenten anschaulich gemacht. Bücher, Bilder und Dokumente beleuchten in dieser Form erstmalig die Neukonstruktion sächsischer Identität im 19. Jahrhundert. Autor: Peter Weckbrodt

Schloss & Park Pillnitz, August-Böckstiegel-Straße 2, 01326 Dresden; Di bis So 10 bis 18 Uhr geöffnet; Tagesticket für Schloss und Park 8 Euro, erm. 6 Euro, bis 16 Jahre frei; Tagesticket für den Schlosspark am 29. und 30. August 4 Euro, erm. 2 Euro, Kinder bis 16 Jahre frei. Mehr Infos gibt es hier im Netz.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt