Forschung

Große Windparks bremsen sich selbst aus

"Repowering": Techniker rüsten eine Windkraftanlage mit stärkeren Generatoren auf. Dies ist ein weltweiter Trend in der Branche, in Sachsen kommt er laut BWE-Angaben aber erst langsam voran. Foto: REpower Systems AG, BWE

Foto: REpower Systems AG, BWE

Simulation: Zuviel Turbinen lassen Ausbeute pro Turm immer mehr sinken

Jena, 24. August 2015. Der Bau immer größerer Windparks ist anscheinend keine gangbarer Weg zur Energiewende: Wie Jenaer Forscher jetzt in einer Wetter-Simulation herausgefunden haben, bremsen sehr große Windkraftparks den Wind derart aus, dass die Anlagen unterm Strich nur noch sehr ineffizient arbeiten.

Bei großen Windparks maximal 1 Watt Energieertrag pro qm möglich

„Wenn wir nur ein paar Windturbinen berücksichtigen, finden wir, was wir erwarten: Mehr Turbinen erzeugen mehr Strom“, berichtete Studien-Autor Dr. Lee Miller vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena über die Resultate der Simulation. „Sobald wir sehr viel mehr Turbinen einführen, zeigt sich aber, dass die Windgeschwindigkeit zunehmend reduziert wird und jede Turbine weniger Energie erzeugt.” Der Windenergie-Ertrag werde damit auf maximal etwa 1 Watt pro Quadratmeter begrenzt. „Diese Energieausbeute liegt deutlich unter früheren Abschätzungen, die diesen Bremseffekt nicht berücksichtigten“, hieß es vom Institut.

In der Simulation hatten die Forscher ein Modell verwendet, das auch für Wettervorhersagen verwendet wird. Damit simulierten sie dann die Wirkungen von Windkraftparks für den mittleren Westen der USA, eine der windigsten Regionen auf der Landoberfläche.

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt