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Sachsen verbrauchen mehr Energie

"Repowering": Techniker rüsten eine Windkraftanlage mit stärkeren Generatoren auf. Dies ist ein weltweiter Trend in der Branche, in Sachsen kommt er laut BWE-Angaben aber erst langsam voran. Foto: REpower Systems AG, BWE

Foto: REpower Systems AG, BWE

Kohle spielt in Privathaushalten kaum noch eine Rolle, ein Zehntel inzwischen aus Ökoenergie

Kamenz, 28. Juli 2015. Die Sachsen verbrauchen privat wieder mehr Energie: Hatte sich der Energieverbrauch der privaten Haushalte nach der Wende zunächst von rund 30 Gigajoule (Milliarden Joule) pro Kopf und Jahr in den 1990ern zunächst fast um ein Drittel reduziert, sind nun wieder die alten Spitzen erreicht. Im Jahr 2011 verbrauchte der Durchschnitts-Sachse 25 Gigajoule, 2013 waren es bereits wieder 28,8 Gigajoule. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Landesamtes in Kamenz hervor.

Weniger Sachsen verbrauchen mehr Energie

Demnach ist der absolute Energieverbrauch der Privathaushalte zwar von 141.280 Terajoule (Billionen Joule) im Jahr 1991 auf 116.496 TJ im Jahr 2013 gesunken. Da aber die Bevölkerung im Freistaat seitdem stark geschrumpft ist, war der Energieverbrauch pro Kopf eben doch gewachsen. Verantwortlich dafür dürfte auch die wachsende Ausstattung der Haushalte mit zahlreichen stromzehrenden Geräten sein, die zu DDR-Zeiten keine oder kaum eine Rolle spielten: Smartphones, Spielekonsolen, Spülmaschinen und dergleichen mehr.

Zum Umrechnung: eine Kilowattstunde (kWh) entspricht etwa 3,6 Megajoule (Millionen Joule).

Energiemix breiter aufgefächert als früher

Allerdings gibt es auch – unter ökologischem Gesichtspunkt – erfreuliche Entwicklungen. So war Kohle noch kurz nach der Wende mit einem Anteil von 59,4 Prozent der absolut dominante Energieträger in den sächsischen Privathaushalten. Inzwischen hat Kohle nur noch einen Anteil von 3 Prozent am Endenergieverbrauch. An Bedeutung gewonnen haben derweil die Energieträger Öl und Gas. Und: Erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft, die 1991 so gut wie keine Rolle spielten, haben inzwischen einen Anteil von 10,8 Prozent am Energiemix der Haushalte. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt