Theegarten-Pactec nimmt ersten Ausbauteil in Betrieb
Dresden, 3. Juli 2015. Wegen der steigenden Nachfrage vor allem im Ausland nach sächsischen Verpackungsmaschinen baut „Theegarten Pactec“ derzeit seinen Hauptsitz in Dresden für rund 30 Millionen Euro in Dresden – die größte Investition in der Firmengeschichte. Heute weihte der traditionsreiche Betrieb den ersten und größten Teil seines Neubaukomplexes ein: Das neue Bürogebäude und eine neue Fertigungshalle schaffen den dringend benötigen Platz für ein weiteres Wachstum des exportorientierten Unternehmens.
30 Millionen Euro: Größte Investition in der Pactec-Geschichte
„Der Neubau ist für Theegarten-Pactec die Grundvoraussetzung, um auch in Zukunft Hightech-Maschinen für unsere Kunden bauen und ein langfristiges Wachstum sichern zu können“, erklärte der geschäftsführender Gesellschafter Markus Rustler. „Zugleich haben wir mit dem Neubau rund 50 neue Arbeitsplätze geschaffen.“ Derzeit beschäftigt Theegarten-Pactec rund 400 Mitarbeiter.
Unternehmen wollte zeitweise abwandern
„Ich freue mich zu sehen, wie das Unternehmen wächst, neue Arbeitsplätze schafft und mit dieser Erweiterung in die Zukunft investiert – hier am Standort Dresden“, erklärte Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Auch Stadtrat Torsten Schulze von den Bündnisgrünen freute sich über das Happy End für eine verwickelte Standortentscheidung: „Damit legt Theegarten Pactec die Grundlage für die Unternehmenszukunft am Standort und setzt positive Signale für den Wirtschaftsstandort Dresden“, betonte er.
Verwickelt war die Vorgeschichte, weil Dresden nahe daran gewesen war, das Unternehmen zu verlieren. Denn weil die Ämter zunächst keine Anbauflächen anbieten konnten, wollte Pactec zeitweise in die Nachbargemeinde Bannewitz umziehen. Letztlich wurde aber dann doch eine Lösung gefunden und Schulze führt dies auch auf seine Intervention im Wirtschaftsförder-Ausschuss mit zurück: Ein anderer Betrieb siedelte um und die Verpackungsmaschinen-Bauer errichteten ihre Neubauten im laufenden Betrieb am alten Standort, indem abwechselnd Altbauten abgerissen und Neubauten errichtet werden. Daher ist die Investition auch noch nicht abgeschlossen: Bis Mitte 2017 fallen noch ältere Gebäude, dafür entsteht dann dort der zweite Teil der neuen Montage- und Fertigungshalle.
Einst Stammsitz für DDR-Kombinat Nagema
Das Unternehmen hat eine lange Tradition am Standort an der Breitscheidstraße, wurzelt u. a. im früheren DDR-Verpackungsmaschinen-Kombinat Nagema. Dessen Nachfolger Pactec fusionierte 1994 mit der westdeutschen „Rose-Theegarten“, die drei Jahre später ihren Hauptsitz von Köln nach Dresden verlagerte.
Lange Verpackungs-Traditionen in Dresden
In der sächsischen Landeshauptstadt spielen Verpackungen schon seit über 400 Jahren eine wichtige Rolle. Im deutschen Reich galt Dresden als einer der wichtigsten Standorte für die Lebensmittel- und Konsumgüterproduktion, was einen großen Bedarf für Verpackungslösungen erzeugte. Hier konzentrierten sich daher viele Unternehmen und Forschungsaktivitäten, zu DDR-Zeiten war Dresden der Stammsitz des Nagema-Kombinats. Nach der Wende verlor die Branche etwas an Bedeutung, hat sich den Status als ein Kompetenzzentrum für Verpackungsmaschinen aber doch bewahrt. Zu nennen sind beispielsweise die Entwicklungsaktivitäten an der TU Dresden und in der Dresdner Außenstelle des Freisinger „Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung“ (IVV), der Falzmaschinen-Spezialist „Kama“ im Gewerbegebiet Dresden-Reick – und eben Pactec-Theegarten, die ihre Verpackungsmaschinen für Süßwaren in alle Welt verkaufen, 90 % der Anlagen gehen in den Export. Das benachbarte Schokopack-Hochhaus dagegen hat noch keine neuen Nutzer gefunden und verwildert. Autor: Heiko Weckbrodt
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