Monate: Juli 2015

Dresdner Uni-Ärzte schieben freiwillig Zusatzschichten – im Asyl-Zeltlager

Nach Dienstschluss ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge Dresden, 31. Juli 2015. Kinderärzte und andere Mitarbeiter des Uniklinikums Dresden schieben derzeit freiwillig Zusatzschichten nach Dienstschluss – um Flüchtlingen zu helfen, die derzeit unter problematischen Umständen in einem provisorischen Zeltlager in Dresden-Friedrichstadt zusammengedrängt leben. Insgesamt seien 27 Ärzte für die Versorgung der Erwachsenen und 15 Pädiater für die medizinische Betreuung der Flüchtlings-Kinder im Einsatz, teilte das Universitätsklinikum mit.

In immer mehr Bereichen soll Crowdfunding Finanzierungslücken schließen - inzwischen auch für große Bauprojekte, wie hier bei der Plattform "Exporo". Um die Zahlungsabwicklung vieler solcher Kampagnen kümmert sich ein kleines Unternehmen aus Pulsnitz in Sachsen. Foto: Secupay

Wenn der Internetschwarm einen Immobilien-Hai formt

Crowdfunding erfasst immer mehr Marktsegmente – oft mischen dabei sächsische Firmen mit Pulsnitz, 31. Juli 2015. Das Konzept des „Crowd Fundings“, mit dem anfangs vor allem Weltverbesserer und „verrückte“ Erfinder ihre Projekte mit Hilfe von Zuwendungen aus dem Internetschwarm finanzierten, greift auf immer mehr Sektoren über – und sächsische Unternehmen bestimmen diesen Trend wesentlich mit. Eine der führenden deutschen Crowdfunding-Plattformen, „Startnext“, wurde in Dresden gegründet, ebenso das Internetportal „Seedmatch“, das dieses Schwarmfinanzierungs-Konzept auf die Wirtschaft übertrug: Beim „Crowd Investing“ beteiligen sich Kleininvestoren per Internet an hoffnungsvollen Firmengründungen.

Abb.: hw

Dresdner Uni-Mediziner untersuchen psychische Folgen von Schwangerschafts-Abbrüchen

Anonyme Online-Umfrage im Netz gestartet Dresden/Wiesbaden, 31. Juli 2015. In Deutschland werden zwar immer weniger Schwangerschaften künstlich abgebrochen. Aber die Langzeitfolgen solcher Eingriffe für die Frauen sind bisher wissenschaftlich kaum untersucht. Psychologen und Soziologen des Universitätsklinikums Dresden wollen daher nun ermitteln, welche psychischen Folgen solche Abbrüche für die Frauen hatten. Für die Studie setzen sie auch eine an anonyme Online-Umfrage ein, die hier im Internet zu finden ist. Die TU-Forscher bitten betroffene Frauen nun, sich an dieser Befragung zu beteiligen.

Da macht die Zombie-Apokalypse doch gleich wieder Spaß: Reporter Chase (Jesse Metcalfe) hat eine Motorsäge gefunden. Abb.: Legendary

DVD Dead Rising: Watchtower: Schrecklicher Zombie-Horror

Videospiel-Verfilmung röchelt lustlos vor sich hin Ein Virus verwandelt in einer US-Stadt die Bewohner in fresslustige Zombies. Die Regierung hat zwar einen Impfstoff, doch der erweist sich plötzlich wieder als wirkungslos: Ist das Virus mutiert oder stimmt mit dem Medikament etwas nicht? Die Reporter Chase (Jesse Metcalfe) und Jordan (Keegan Connor) kommen einem Komplott des Militärs auf die Spur – stecken aber dummerweise inmitten stöhnender Untoter, marodierender Motorrad-Gangster und wenig diskussionsbereiten Soldaten fest. In der Zombiespiel-Verfilmung „Dead Rising: Watchtower“, die ab morgen auf DVD erhältlich ist, müssen sie sich nun mit List und Motorsägen einen Weg durch die feindlichen Horden bahnen…

Competition Pro Gold von Speedlink (2011). Foto: hw

Deutsche Spieleindustrie sucht Programmierer, IT-Experten und Künstler

Hamburg, 30. Juli 2015. Die deutsche Spieleindustrie sucht derzeit vor allem Programmierer, in wachsendem Maße aber auch Künstler („Game Artists“), die beispielsweise virtuelle Figuren und Umgebungen gestalten, sowie IT-Experten, die Entwicklungswerkzeuge entwerfen und betreuen. Das geht aus einer nicht repräsentativen Auswertung des Hamburger Internet-Portals „Games-Career.com“ hervor, das auf die Jobvermittlung im Spielesektor spezialisiert ist. Auf die genannten drei Berufsgruppen entfiel über die Hälfte der dort eingestellten Arbeitsplatz-Angebote vom Mitte 2014 bis Mitte 2015.

Eine Fraunhofer-Mitarbeiterin kontrolliert im Reinraum des Dresdner Photonik-Institut, der für 45 Millionen Euro modernisiert werden soll. Abb.: IPMS

Sachsen steckt 70 Millionen Euro in Schlüsseltechnologie-Pilotanlagen

Land übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten Dresden, 30. Juli 2015. Um mehr Hochtechnologie-Fabriken in Sachsen anzukurbeln und wegweisende Forschungsergebnisse in die Produktion zu überführen, hat der Freistaat ein neues „Schlüsseltechnologie“-Förderprogramm aufgelegt. Bis zu 70 Millionen Euro sollen für Pilotlinien bereit gestellt werden, die technologische Forschungsergebnisse in die Produktion überführen. Der neue Fördertopf speist sich aus den sächsischen Anteilen am „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).

Blick in das Werk W in Melsungen, in dem B.Braun Infusionssysteme herstellt. Foto: B. Braun Melsungen AG

Medizintech-Firma B.Braun baut in Sachsen Dialysatoren-Fabrik

Radeberg, 30. Juli 2015. Das Medizintechnik-Unternehmen „B. Braun“ baut in Sachsen eine weitere Fabrik für Dialyse-Filter, die für die Blutwäsche chronisch nierenkranker Menschen benötigt werden. Das hat die sächsische Tochtergesellschaft „B. Braun Avitum Saxonia GmbH“ mitgeteilt. B.Braun betreibt bereits in Radeberg und Berggießhübel Werke für Dialyse-Technik. Durch die neue Fabrik sollen sich die Produktionskapazitäten verdoppeln und neue Arbeitsplätze entstehen, kündigte B.Braun an.

Wafer mit 3D-XPoint-Speichergittern. Foto: Intel

1000 Mal schneller als Chip-Festplatten

Intel und Micron stellen neue Gitter-Speichertechnologie vor Santa Clara, 29. Juli 2015. Eine neue nichtflüchtige Speichertechnologie, die 1000 Mal schneller als heutige Chipfestplatten auf NAND-Basis („SSD“) sein soll, und auch deren Lebensdauer drastisch ausdehnt, haben nun Intel und Micron vorgestellt. Diese „3D XPoint“-Technologie habe das Potenzial, Gen-Analysen, Computerspiele, die Interaktionen in „Sozialen Netzwerken“ und die Abwehr digitaler Betrüger zu revolutionieren, sind die Vertreter der beiden US-Halbleiterkonzerne überzeugt. Die Produktion dieser völlig neuartigen Speicher habe bereits begonnen.

Auch dieses "Cluster Tool", mit sie Materialien unter verschiedenen Umgebungsbedingungen untersuchen können, wollen die Ionenstrahl-Physiker im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf nutzen, um innovative Werkstoffe für Energieanlagen zu entwickeln. Foto: HZDR

Helmholtz steckt 46 Millionen Euro in Energieforschung

Zentrum Dresden-Rossendorf installiert für 3,5 Millionen neue Nano-Belichter Berlin/Dresden-Rossendorf, 29. Juli 2015. Die Helmholtz-Gemeinschaft will bis 2020 für 46 Millionen Euro einen neuen Laborverbund aufbauen, der sich auf die Entwicklung neuartiger Materialien für die Energiespeicherung und -umwandlung konzentriert. Diese standortübergreifende „Helmholtz Energy Materials Foundry“ (HEMF) soll beispielsweise innovative Werkstoffe und Systeme für Solarzellen, Brennstoffzellen, Batteriesysteme sowie thermoelektrische und thermochemische Bauelemente entwickeln und in kleinen Serien herstellen.

Telekom-Techniker bei der Glasfaser-Installation. Foto: Deutsche Telekom

Schnelleres Internet in Dresden

Telekom und Kabel Deutschland rüsten Striesen, Blasewitz und weitere Stadtteile auf Tempo 200 auf Dresden/Radebeul, 29. Juli 2015. Die Telekom und Kabel Deutschland (KD) rüsten ihre Internetnetze in Dresden-Striesen und teils auch in anderen Stadtteilen auf. So hat die Telekom nun begonnen, die ersten Straßenzüge mit den neuen Glasfaser-Anschlüssen für schnelleres Internet in den Dresdner Stadtteilen Striesen und Blasewitz scharfzuschalten, wie Unternehmens-Sprecher Georg von Wagner auf Oiger-Anfrage bestätigte. Durch die sogenannte „Fiber to the Home“-Technik, bei der Lichtleiter teils bis in die Wohnungen hinein verlegt werden, sind hier nun Netzzugänge mit bis zu 200 Megabit je Sekunde (Mbs) möglich. Das ist viermal so schnell wie die bisherigen VDSL-Leitungen hergaben. Das Telekom-Ausbauprojekt in Striesen-Blasewitz, das insgesamt rund 28.000 Haushalte umfassen soll, ist allerdings noch nicht ganz abgeschlossen.

Aus Silizium-Nanodrähten haben die Dresdner Forscher Transistoren für die schnelle und preisgünstige Viren-Erkennung entwickelt. Abb.: Daniil Karnaushenko, IFW Dresden

Dresdner Forscher entwerfen Nanodraht-Schnellerkenner für Vogelgrippe

Winzige SiNW-FET-Transistoren auf Polymerfolien sollen Sensorik für Entwicklungsländer erschwinglich machen Dresden, 28. Juli 2015. Damit sich anbahnende Epidemien in Entwicklungsländern schneller erkannt werden können, haben Dresdner Forscher jetzt aus Silizium-Nanodrähten einen besonders leichten und billigen Biosensor ersonnen, der zum Beispiel das Vogelgrippe-Virus H1N1 besonders schnell und zuverlässig erkennt. Zwar gibt es auch heute schon Biosensoren, die die typischen Erbgut-Sequenzen von solchen Viren erkennen können. Die werden aber in klassischen Mikroelektronik-Technologien auf Siliziumscheiben gefertigt und sind etwa zehnmal schwerer als die Neuentwicklung aus Sachsen. Die Dresdner Sensoren werden hingegen mit einem neuen Elektronikansatz auf Kunststofffolien erzeugt und sollen dadurch in Zukunft in großen Mengen besonders preisgünstig herstellbar und leicht transportierbar sein.

Kameras und Radarsysteme an Bord von Autos sind erst der Anfang: Künftig sollen spezielle WLAN-Sender Fahrern helfen, um Häuserecken zu „schauen“ und sich nähernde Gefahrenquellen rechtzeitig zu erkennen. Foto: NXP

NXP will Autos 6. Sinn gegen Unfälle einimpfen

WLAN-Funk soll unsichtbare Gefahrenquellen im Straßenverkehr sichtbar machen Hamburg, 28. Juli 2015. Luis trommelt mit den Fingern zum Takt der Musik auf seinem Lenkrad herum, das Fahren macht heute Spaß, kaum Verkehr auf den Straßen. Komisch: Warum wird das Auto plötzlich langsamer, bremst am großen fetten Vorfahrtschild? Im nächsten Moment hört Luis auch schon die Sirene, ein Krankenwagen pfeift aus der Nebenstraße vor ihm über die Kreuzung – da hat sein Auto mitgedacht. Ein Szenario aus einem Science-Fiction-Film? Keinesfalls. Wenn es nach Hamburger NXP-Manager Jan-Philipp Gehrmann geht, werden solche mitdenkenden Autos schon in naher Zukunft den Stadtverkehr dominieren und durch eine fast übersinnlich wirkende Voraussicht helfen, viele Unfälle zu vermeiden. „Wir arbeiten hier an Techniken, die den Autos gewissermaßen einen sechsten Sinn verleihen“, sagt Gehrmann über die Entwicklungsarbeiten des niederländischen Elektronikunternehmens in Deutschland.

"Repowering": Techniker rüsten eine Windkraftanlage mit stärkeren Generatoren auf. Dies ist ein weltweiter Trend in der Branche, in Sachsen kommt er laut BWE-Angaben aber erst langsam voran. Foto: REpower Systems AG, BWE

Sachsen verbrauchen mehr Energie

Kohle spielt in Privathaushalten kaum noch eine Rolle, ein Zehntel inzwischen aus Ökoenergie Kamenz, 28. Juli 2015. Die Sachsen verbrauchen privat wieder mehr Energie: Hatte sich der Energieverbrauch der privaten Haushalte nach der Wende zunächst von rund 30 Gigajoule (Milliarden Joule) pro Kopf und Jahr in den 1990ern zunächst fast um ein Drittel reduziert, sind nun wieder die alten Spitzen erreicht. Im Jahr 2011 verbrauchte der Durchschnitts-Sachse 25 Gigajoule, 2013 waren es bereits wieder 28,8 Gigajoule. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Landesamtes in Kamenz hervor.

Mit seinen Elektrobussen ist BYD ("Build Your Dreams") inzwischen längst nicht mehr nur im Mutterland, sondern auch im Ausland erfolgreich. Abb.: BYD

Chinas Elektrobusse rollen Markt auf

Vor allem BYD zieht derzeit Großaufträge weltweit an Land Cambridge/Peking, 27. Juli 2015. Elektrobusse werden noch vor den Elektroautos die bestimmende Fahrzeugklasse für den Übergang hin zur Elektromobilität von Straßenfahrzeugen sein – und dabei könnte China weltweit eine dominierende Rolle spielen. Das hat Dr. Peter Harrop vom Marktforschungsunternehmen „ID TechEx“ aus Cambridge in einer neuen Analyse eingeschätzt. Zwar wurden chinesische Elektromobile von Experten im Westen lange Zeit als technologisch unterlegen belächelt, doch dafür sind die Chinesen inzwischen mit der Marktreife ihrer Elektrofahrzeuge inzwischen oft viel weiter als die Amerikaner und Europäer. Vor allem das chinesische Unternehmen „BYD“ ziehe mit seinem elektrischen „BYD K9 Bus“ derzeit die größten Aufträge an Land und dies nicht nur im Mutterland, sondern auch im Westen, so die Analysten.