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Bezahldienst-Spamwelle über WhatsApp

Logo: WhatsApp

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Verbraucherzentrale Sachsen: Klick auf Link führt zu teurem Abo

Leipzig, 5. Juni 2015. Derzeit attackieren Spammer Nutzer der Handy-Nachrichten-App „WhatsApp“, um sie zu kostenpflichtigen Bezahldiensten zu verleiten. Darauf hat die Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig nach Kundenbeschwerden aus Sachsen hingewiesen, die in jüngster Zeit eingegangen seien. Die Betrüger versenden an die Smartphones Nachrichten, in denen sie auf angebliche neue WhatsApp-Dienste hinweisen und dazu einladen, auf einen Link zu klicken. „Wer diesen Link anklickt, findet auf seiner nächsten Telefonrechnung zum Preis von 4,99 Euro pro Woche ein Abo bei einem Drittanbieter“, berichtete Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen.

Betrüger arbeiten wahrscheinlich mit Rufnummer-Generator

Wie die Spammer an die Telefonnummer der Empfänger gelangt sind – eine Voraussetzung, um per WhatsApp Nachrichten zu versenden – sei bisher noch unklar, sagte Henschler auf Oiger-Anfrage. Aus früheren Spam-Taktiken heraus zu vermuten ist aber, dass die Betrüger nach dem Zufallsprinzip durch Computer massenhaft Telefonnummern wählen und auf Treffer hoffen.

Rechtschreib-Fehler kein Erkennungs-Indiz mehr

Leider seien die Werbebotschaften auch in korrektem Deutsch verfasst, so dass sie nicht mehr wie früher durch zahlreiche Rechtschreib- und Grammatikfehler zu erkennen seien, erklärte die Verbraucherschützer. „Das ist Schnee von gestern“, sagte sie: Wie beim E-Mail-Spam versenden die Betrüger inzwischen recht raffiniert formulierte Botschaften.

Drittanbietersperre möglich

Um sich zu schützen, sei es in jedem Fall ratsam, Links in Nachrichten unbekannter Absender generell nicht zu folgen. „Bezeichnend ist auch, dass diese Links nicht funktionieren, wenn man sie in einem Computer eingibt“, nannte Henschler ein weiteres Erkennungsmerkmal. Auch könne man bei seinem Mobilfunkanbieter eine kostenlose „Drittanbietersperre“ einrichten. Diese verhindert, dass die Spammer für ihre Abo-Bezahldienste Forderungen auf der Mobilfunk-Rechnung des Empfängers geltend machen können.

Auch WhatsApp hat einige Ratschläge gegen Spam-Nachrichten zusammengetragen. Diese Ratschläge sind hier im Netz zu finden. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt