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Deutsche gehen weniger ins Kino

Auch gandalf und Bilbo Beutlin haben das Ruder nicht rumreißen können: Im Jahr 2014 hatten die deutschen Kinos ca. 6 % weniger Besucher. Grafik: FFA, Foto: Warner, Montage: hw

Auch gandalf und Bilbo Beutlin haben das Ruder nicht rumreißen können: Im Jahr 2014 hatten die deutschen Kinos ca. 6 % weniger Besucher. Grafik: FFA, Foto: Warner, Montage: hw

6 % weniger Besucher in den Filmtheatern, Kassenknüller war der Hobbit 3

Berlin, 21. Mai 2015. Der Abwärtstrend für die deutsche Kino-Branche setzt sich fort: Im vergangenen Jahr hatten die Filmtheater nur noch rund 120 Millionen Besucher und damit sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus der heute von der Filmförderanstalt (FFA) in Berlin vorgestellten Studie „Kinobesucher 2014“ hervor, die auf Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beruht. Erfolgreichster Film im Jahr 2014 war demnach „Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere“ mit 4,7 Millionen Besuchern, der erfolgreichste deutsche Streifen „Der Medicus“ mit 2,6 Millionen Besuchern.

Ticketpreise erneut gestiegen

Vor allem das jüngere Publikum bleibt weg: „Im Langzeitvergleich 2009 zu 2014 ist die Zahl der 10 bis 19 Jährigen Kinobesucher um 36 % und die der 20 bis 29 Jährigen um 33% zurückgegangen“, teilte die FFA mit. Zwar würden mehr Ältere ins Kino gehen. Dies habe aber den Besucherschwund der jüngeren Zielgruppe nicht ausgleichen können.

Nicht ganz so stark wie die Besucherzahlen sind die Umsätze geschrumpft, nämlich um vier Prozent auf 981 Millionen Euro. Grund: Im Schnitt sind die Ticketpreise gestiegen: von 7,98 auf zuletzt 8,15 Euro pro Eintrittskarte.

Die Gründe für die Kinomüdigkeit der Junioren hat die FFA inzwischen in einer separaten Studie untersuchen lassen, die demnächst vorgestellt werden soll. Einige der Gründe kann man aber schon jetzt mutmaßen. So haben die gestiegenen Ticketpreise zwar etwas den Umsatzrückgang der Filmtheater gedämpft, dürften aber andererseits auch die weniger zahlungskräftigen Teenager abschrecken – dazu würde auch der Befund passen, dass nun mehr ältere Zuschauer in den Kinosälen sitzen. Hinzu kommt die Konkurrenz durch den Heimkino-Markt und insbesondere auch die Streaming-Portale im Internet, auf denen Raubkopien selbst gerade erst angelaufener Filme angeboten werden. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt