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Solarbeton für energie-autarke Häuser

Die am Firmensitz von Reckli in Herne installierte Probe-Solarwand. Foto: Reckli

Die am Firmensitz von Reckli in Herne installierte Probe-Solarwand. Foto: Reckli

Heliatek und Reckli beschichten Fassaden mit organischen Sonnenstrom-Folien

Dresden/Herne, 20. Mai 2015. Deutsche Ingenieure haben heute in Herne (NRW) eine Solarbeton-Fassade vorgestellt, die in Zukunft energie-autarke Häuser ermöglichen soll. Die Betonelemente sind mit organischen Solarfolien von Heliatek Dresden versehen, die Sonnenstrom auch an schattigen Plätzen sammeln.

Das Konzept beruht auf einer gemeinsamen Entwicklung von Heliatek und der Matritzen-Firma Reckli, die Europas erste Solarbetonwand nun an ihrem Firmensitz in Herne errichtet hat. Die dünnen organischen Folien auf der Pilot-Wand sind nach Südwesten ausgerichtet, kommen insgesamt auf bis zu ein Kilowatt elektrische Leistung und sollen pro Jahr rund 500 Kilowattstunden (KWh) Energie erzeugen. Die Projektpartner rechnen damit, dass der Ertrag an dieser absichtlich ungünstig gewählten Stelle um 25 % über einer siliziumbasierten Photovoltaik-Lösung liegen wird.

Reckli und Heliatek hoffen auf großes Marktpotenzial: Laut ihren Angaben werden weltweit rund 130 Millionen Quadratmeter Betonfassaden gebaut. Bisher werden Fassaden aber nur selten mit Solarmodulen gepflastert, da diese recht schwer, teuer und nicht unbedingt schön sind, zudem nur bei einer Ausrichtung gen Süden halbwegs effektiv arbeiten. Organische Solarzellen sind dagegen dünn und in verschiedenen Farben und Transparenzstufen verfügbar und kommen auch mit Dämmerlicht klar, sind allerdings noch ziemlich teuer und in der Spitzen-Ausbeute ihren Silizium-Kollegen unterlegen.  hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt