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Meeresforscher: Indischer Ozean hat Erderwärmung verschluckt

Laut den Simulationen und Beobachtungen der Helmholtz-Forscher ist besonders viel warmes Wasser in den vergangenen 20 Jahren im Indischen Ozeans geflossen. Quelle: NOAA/ GEOMAR

Laut den Simulationen und Beobachtungen der Helmholtz-Forscher ist besonders viel warmes Wasser in den vergangenen 20 Jahren im Indischen Ozeans geflossen. Abb./Quelle: NOAA/ GEOMAR

Kiel/Miami, 19. Mai 2015. So ziemlich jedem ist aufgefallen, dass die vielbeschworene globale Klima-Erwärmung nicht so ganz eingetreten ist, wie von der UNO und diversen Klimaforschern eigentlich vorausgesagt. Forscher aus den USA und vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung „GEOMAR“ in Kiel glauben nun, des Rätsels Lösung gefunden zu haben: Der Indische Ozean hat als gigantischer Wärmespeicher bis zu 70 % der globalen Klimaerwärmung weggebunkert.

„Am Ende des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat die globale Erwärmung eine Pause eingelegt, obwohl dies aufgrund der stetig steigenden Emissionen an Treibhausgasen nicht unbedingt zu erwarten war“, heißt es in einer GEOMAR-Mitteilung. Die Meeresforscher hatten zunächst geglaubt, dass der Pazifik als Wärmespeicher fungiert habe – Messungen zeigten aber, dass der Wärmeinhalt im Pazifischen Ozean sogar gesunken war.

Durch weitere Beobachtungen und Simulationen kamen die Wissenschaftler letztlich zum Schluss, dass es zwischen Pazifik und Indischem Ozean in den vergangenen 20 Jahren zu einem erhöhten Austausch gekommen war und die „fehlende“ Wärme nun in den oberen 700 Metern Wasser des Indischen Ozeans steckt.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt