News, Wirtschaftspolitik

Zeitarbeits-Branche gegen 18-Monats-Regel

Grafik: hw

Grafik: hw

Lobby-Verband: Höchstdauer wäre Aus für viele Einsatzarten

Münster, 7. Mai 2015: Der Interessenverband „IG Zeitarbeit“ trommelt gegen die geplante Höchstdauer von 18 Monaten für Leiharbeiter, wie sie im CDU-SPD-Koalitionsvertrag verankert ist. Dies werde „fatale Auswirkungen“ für die ganze Branche haben, so der Tenor einer Umfrage unter den IG-Mitgliedsunternehmen. Eine Höchstüberlassungsgrenze von 18 Monaten bedeute für viele Einsatzarten das faktische Ende, warnte IG-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz. „Langfristige Projektarbeiten, Elternzeit- und Krankheitsvertretungen könnten dann nicht mehr von einem Mitarbeiter alleine ausgeführt werden.“

Koalition will „Dauer-Leiharbeiterei“ einen Riegel vorschieben

Die CDU-SPD-Koalition will mit der geplanten Neuregelung einen problematischen Trend in der deutschen Wirtschaft unterbinden: Viele Unternehmen sind nämlich in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, Leiharbeiter nicht nur gelegentlich zu bestellen, sondern einen nicht unwesentlichen Teil ihrer De-facto-Belegschaft längerfristig aus Leiharbeitern zu rekrutieren – um die schnell wieder vor die Tür setzen zu können, wenn sich die Auftragslage verschlechtert, ohne sich um den sonst üblichen Kündigungsschutz im deutschen Arbeitsrecht groß kümmern zu müssen. Man wolle „die Leiharbeit auf ihre Kernfunktionen hin orientieren“, heißt es im Koaltionsvertrag. Auch sollen Leiharbeiter nach spätestens neun Monaten Einsatzdauer in einem Betrieb den gleichen Lohn wie Stammarbeiter bekommen. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt