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Open Data: Dresden soll Datenschleusen öffnen

Die Piraten wollen die Rathaus-Daten befreien. Foto: Hans-Gerd Bosse/LHD, Montage: Heiko Weckbrodt

Die Piraten wollen die Rathaus-Daten befreien. Foto (Rathaus) Dresden: Hans-Gerd Bosse/LHD, Montage: hw

Dresden, 28. April 2015: Die Stadt Dresden und ihre Tochterunternehmen sollen in Zukunft soviel Verwaltungsdaten wie irgendwie möglich – und datenschutzrechtlich zulässig – für den freien Gebrauch von Bürgern, Unternehmen und Forschern in maschinenlesbarer Form gratis verfügbar machen. Dies sieht ein „Open Data“-Antrag der Piraten, Linken, Bündnis-Grünen und der SPD an den Stadtrat vor. Solch einen Vorstoß hatten die Piraten bereits kurz nach ihrem Einzug in den Rat angekündigt.

Behörden-Daten sollen maschinenlesbar und frei zugänglich sein

Damit wollen die Antragsteller zum Beispiel neue App-Entwicklungen für Smartphones, aber auch datenorientierte Städte-Vergleiche von Wissenschaftlern erleichtern, wie SPD-Stadträtin Dana Frohwieser erklärte. Zum Beispiel könnten Behörden und kommunale Unternehmen wie die Drewag dafür Daten über Haushaltspläne, Umwelt- und Geodaten, Kita-Belegungen oder Parkplatz-Auslastungen in computerfreundlicher Form verfügbar machen, damit sie schnell und automatische ausgelesen werden können. „Im Ratsinformationssystem der Stadt sind zwar viele dieser Daten schon einsehbar, aber meist nur als PDF-Dateien, die viel händische Nacharbeit erfordern, wenn man große Datenmengen auswerten will“, sagte die Bildungspolitikerin.

Piraten: Bürger haben Anspruch auf diese Daten

„Die Verwaltung wird von öffentlichen Steuergeldern bezahlt“, argumentierte Piraten-Stadtrat Norbert Engemaier. „Wir finden, die Dresdnerinnen und Dresdner haben einen Anspruch auf die durch die Verwaltung gewonnenen Daten, soweit damit nicht Rechte Dritter verletzt werden.“ Daher soll die Stadtverwaltung nun bis Ende November ein Open-Data-Konzept gemeinsam mit interessierten Bürgern und Partner-Kommunen erstellen, die damit schon Erfahrungen gesammelt haben. Als Beispiel verwiesen die Antragsteller auf Hamburg: Das dortige Baumkatasteramt habe unter anderem Daten über Streuobstwiesen in computer-lesbarer Form freigegeben, dadurch können die Hamburger nun schnell Plätze finden, wo sie Obst einsammeln dürfen. hw

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt