Köstlicher Thriller aus dem hohen Norden
Der zugereiste Schwede Nils (Stellan Skarsgård) ist ein vorbildlicher Einwanderer, wie ihn die norwegischen Nachbarn lieben: Er räumt den Schnee für alle weg, wird nie laut und dafür sogar zum „Bürger des Jahres“ in der dauervereisten Kleinstadt im hohen Norden gekürt. Doch seine Ruhe schlägt um in wilden Zorn, als sein Sohn durch die Hand einer Drogendealer-Bande stirbt. Mit der Akribie eine Schneepflugs rächt er sich, tötet still und heimlich einen Gangster nach dem anderen. Deren Boss, der Graf (Pål Sverre Valheim Hagen) wird aus dem großen Sterben seiner „Angestellten“ nicht schlau – und beginnt irrtümlich einen Bandenkrieg mit der serbischen Konkurrenz um Papa (Bruno Ganz).
Werbevideo (Neue Visionen):
Verdatterte Polizei: So war es hier doch nie
„Einer nach dem anderen“ ist nun auf DVD erschienen und ein köstliches Stück skandinavischer Thriller-Kost: düster und kalt wie der hohe Norden und dabei voll hintergründigem und oft absurdem Humor im Details. Und gleichzeitig so blutig, dass sich die Polizisten in der einst so heilen Welt in die Arme fallen und anfangen zu weinen, als sie plötzlich Leichen finden statt wie immer Parkzettel zu verteilen, „So war es hier nie“ schluchzend.
Wie schon in „Ein Mann von Welt“ setzt der norwegische Regisseur Hans Petter Moland hier auf den Schweden Stellan Skarsgård („Breaking the Waves“, „Melancholia“, „Thor“) als tragenden Mittelpunkt der Geschichte. Und der agiert wieder wunderbar lakonisch, mimt den mal schüchtern-unbeholfenen, mal eiskalten Racheengel. Engel? Nein, wohl eher: Rache-Dampfwalze.
Werbung
Fazit: einfach köstlich. Autor: Heiko Weckbrodt
„Einer nach dem anderen“ (Neue Visionen/ Good!,movies), Thrillerkomödie, Schweden/ Norwegen/ Dänemark 2014 (DVD 2015), Regie: Hans Petter Moland, mit Stellan Skarsgård, Bruno Ganz und Birgitte Hjort Sørensen („Borgen“), 115 Minuten, FSK 16, DVD 15 Euro, Bluray 19 Euro
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.