Dresdner „Von Ardenne“-Team entwickelt neue Blitzmasken-Produktionstechnik für bessere Organik-Displays
Dresden, 21. April 2015: Datenbrillen mit deutlich höherer Auflösung und Helligkeit als bisherige Modelle könnte eine neue Blitzmasken-Fertigungstechnologie aus Sachsen ermöglichen. Die „Flash Mask Transfer Lithografie“ (FMTL) genannte Technik wurde von einem Projektteam des Dresdner Anlagenbauers „Von Ardenne GmbH“ gemeinsam mit Partnern entwickelt. Nun steht eine Firmen-Ausgründung zur Debatte, für die das Team jetzt Risikokapital einzuwerben versucht.
Mehr Licht, mehr Auflösung durch Blitzmasken-Transfer
Hergestellt werden können mit diesem Verfahren besonders effizient und schnell Mikrobildschirme aus Organischen Leuchtdioden (OLEDs), die laut Entwickler-Angaben zehn mal soviel Lichtdurchsatz wie heutige LCD-Mikrodisplays kommen und auch hochauflösende Computerbilder, Videos und Kamerabilder darstellen können. Das geht aus einer Präsentation hervor, die das Projektteam auf der Investorenkonferenz „European Photonics Venture Forum“ in der vergangenen Woche in Rom gezeigt hatten, um potente Geldgeber für eine Firmenausgründung und Serienproduktion zu gewinnen.
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Entwickler brauchen 12,5 Millionen Euro Startkapital
Benötigt werden dafür rund 12,5 Millionen Euro Risikokapital. Die Entwickler um Markus Burghart schätzen, dass eine Pilotfertigung etwa Ende 2016 starten könnte. 2019 könnte das Unternehmen – wenn es denn wirklich zu einer Ausgründung aus der „Von Ardenne GmbH“ kommt, die Gewinnzone erreichen, so der Plan.
Auch Fraunhofer Comedd und DTF halfen mit
Die Mutterfirma „Von Ardenne“ hat seine Wurzeln im einzigen Privatinstitut der DDR, das in Dresden von Baron Manfred von Ardenne betrieben wurde. Das heutige Unternehmen hat rund 650 Beschäftigte und ist auf Beschichtungsanlagen für Architekturglas und Solartechnik spezialisiert. Es gehört in seinen Segmenten zu den Marktführern.
Beteiligt an der jüngsten Mikrobildschirm-Entwicklung waren unter anderem das Ingenieurunternehmen DTF Technologie Dresden und das Fraunhofer-Zentrum für organische Elektronik, das Comedd. Letzteres entwickelt ebenfalls OLED-Mikrodisplays und Datenbrillen, aber mit einem etwas anderem technologischen Ansatz. Dresden gilt als eines der wichtigsten Entwicklungszentren für organische Elektronik und andere Photonik-Technologien.
Autor: Heiko Weckbrodt
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