Wirtschaft

Chip-Foundry-Markt wächst um 16 %

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Globalfoundries rutscht zurück auf Platz 3

Stamford, 19. April 2015: Der Foundry-Trend in der Halbleiterindustrie hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt: Die Umsätze der Auftragsfertiger (Foundries) legten weltweit um 16,1 Prozent auf 46,9 Milliarden Dollar (43,4 Milliarden Euro) zu, hat das US-Marktforschungs-Unternehmen „Gartner“ aus Stamford ausgerechnet. Zum Vergleich: Klammert man die Foundries aus, betrug das Wachstum im weltweiten Halbleitermarkt im Jahr 2014 nur 7,9 Prozent (insgesamt 340,3 Milliarden Dollar bzw. 314,7 Mrd. €).

Starkes Wachstum für Platzhirsch TSMC, UMC erobert Platz 2 zurück

Bemerkenswert: Während Marktführer TSMC aus Taiwan um satte 25,2 % auf 25,18 Milliarden Dollar (23,3 Milliarden Euro) wuchs, rutschte Globalfoundries laut Gartner-Schätzung wieder auf Rang 3 ab: Das US-Unternehmen, das seine Hauptwerke bei New York und in Dresden betreibt, kam nur noch auf 4,4 Milliarden Dollar Umsatz (4,07 Milliarden Euro) und damit 3,3 Prozent weniger als im Jahr 2013. Die taiwanesische Foundry „UMC“ hingegen eroberte sich Platz 2 zurück und steigerte ihre Umsätze um 10,8 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro). Allerdings ist dabei zu bedenken, dass Globalfoundries offiziell weder Umsatz- noch Gewinnzahlen veröffentlicht, die Gartner-Statistik also Unsicherheiten enthält.

Blick in die Lithografie-Abteilung von Globalfoundries Dresden, wo wegen der Lichtempfindlichkeit der Chipscheiben immer Gelblicht herrscht. Foto: Dietrich Flechtner

Blick in die Lithografie-Abteilung von Globalfoundries Dresden, wo wegen der Tageslicht-Empfindlichkeit der Chipscheiben immer Gelblicht herrscht. Foto: Dietrich Flechtner

iPhone, Internet der Dinge und Foundry-Trend stärkten Auftragsfertiger

Verantwortlich für das starke Wachstum der Halbleiter-Auftragsfertiger machte Gartner-Forschungsvizepräsident Samuel Wang mehrere Faktoren: Zum einen habe Apple – das seine Elektronik nicht selbst produziert – für große Nachfrage durch den Erfolg seiner neuen iPhone-Modelle gesorgt. Zweitens habe sich der Trend fortgesetzt, dass immer mehr Mikroelektronik-Konzerne weltweit auf eigene Chipfabriken verzichten und ihre Elektronik-Designs statt dessen in Foundries produzieren lassen. Drittens sorge inzwischen das noch junge Produktsegment der „Wearables“ für signifikante Aufträge. Unter „Wearables“ versteht man im wörtlichen Sinne „tragbare Elektronik“, also zum Beispiel Fitness-Armbänder, „intelligente“ Uhren (Smart Watches) oder mit Chips gespickte Textilien und Schuhe. Dieses Marktsegment wird meist dem Trendthema „Internet der Dinge“ zugerechnet. Autor: Heiko Weckbrodt

Die größten Halbleiter-Foundries weltweit (Tabelle: Gartner)

Rang 2014 Rang 2013 Unternehmen 2014 Umsatz in Mrd. Dollar 2014 Marktanteil (%) 2013 Umsatz in Mrd. Dollar 2013-2014 Wachstum (%)
1 1 TSMC 25,175 53.7 20,113 25.2
2 3 UMC 4,621 9.9 4,172 10.8
3 2 Globalfoundries 4,400 9.4 4,550 -3.3
4 4 Samsung (nur Foundry-Anteil) 2,412 5.1 2,300 4.9
5 5 SMIC 1,970 4.2 2,069 -4.8
6 6 Powerchip 0,917 2.0 0,862 6.4
7 10 TowerJazz 0,828 1.8 0,505 64.0
8 7 Vanguard International 0,790 1.7 0,712 11.0
9 9 Shanghai Huahong Grace Semiconductor Manufacturing 0,665 1.4 0,555 19.7
10 13 Fujitsu Semiconductor 0,653 1.4 0,459 42.2
Top 10 im Jahr 2014 42,431 90.6 36,297 16.9
andere 4,421 9.4 4,052 9.1
Gesamter Foundry-Markt 46,852 100 40,349 16.1
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt